Ein toedlicher Plan
genommen.
Taylor flüsterte etwas.
Die Krankenschwester zeigte keine Reaktion.
Taylor schrie.
Die junge Frau legte den Kopf schief.
Taylor schrie wieder.
Keine Reaktion. Taylor schloss die Augen, weil sie sich nach der Anstrengung ausruhen musste.
Ein paar Minuten später war das Bett gemacht. Auf dem Weg zur Tür warf ihr die Krankenschwester einen Blick zu.
»Gift«, krächzte Taylor.
»Ja, eine Lebensmittelvergiftung«, sagte die Krankenschwester lächelnd, ohne stehen zu bleiben.
»Ich will Mitchell!«, stieß Taylor aus.
Die junge Frau hielt ihren kräftigen Unterarm hoch und zeigte Taylor ihre Armbanduhr. »Nein, wir haben noch nicht Mitternacht. Es ist elf Uhr morgens.«
»Ich will Mitchell, bitte …«
Die Krankenschwester verließ das Zimmer. Taylor schloss wieder die Augen. Sie kämpfte dagegen an, das Bewusstsein zu verlieren, doch es verrann wie Sand in einer Eieruhr.
Als sie die Augen erneut öffnete, stand Sean Lillick an ihrem Bett.
Sie flüsterte etwas.
Er beugte sich über sie. »Was?«
Als ihr Bewusstsein zurückkehrte, klang ihre Stimme für einen Moment wieder klar. »Wo ist Mitchell?«
»Ich habe eine Nachricht auf seinem Anrufbeantworter hinterlassen, aber die Firma in New Orleans teilte mir mit, dass er schon auf dem Weg zurück sei. Außerdem habe ich mit Donald Burdick gesprochen.«
Ihre Reaktion erschreckte ihn. »Nein!«, rief sie mit weit aufgerissenen Augen.
»Warum denn nicht?«
»Erzählen Sie ihm nichts … Er darf nicht zu mir kommen.«
»Wieso nicht? Er hat gesagt, er wolle sie besuchen.«
»Gift.«
»Ja, eine Lebensmittelvergiftung. Botulismus.«
»Nicht Donald …« Sie versuchte mühsam, sich aufzurichten.
Lillick musterte ihr bleiches Gesicht, dann drehte er den Kopf weg.
»Sie wollen, dass ich Burdick nichts erzähle? Warum nicht?«
»Sie müssen ihn von mir fern halten. Bringen Sie ihn davon ab …«
»Gut, wenn Sie das so wollen.«
»Und könnten Sie bitte …«
»Ja, was denn?«
Sie murmelte etwas.
Lillick beugte sich noch weiter hinab und bat sie, ihre Worte zu wiederholen, doch Taylors Kopf rollte zur Seite. Ihre Augen wurden leer, und Schweiß brach auf ihrem Gesicht aus. Lillick lief erschrocken aus dem Zimmer, um die Schwester zu rufen.
»Wir können Sie entweder verdrahten, Albert«, sagte der FBI-Agent, »oder Sie tragen den Recorder bei sich. Was ist Ihnen lieber?«
Sie befanden sich im Büro des New Yorker FBI, hoch oben im Two World Trade Center, in einem der abseits gelegenen überfüllten Räume, die für die gemeinsame Arbeitsgruppe von Bundesbehörde und Staatsbehörde zur Bekämpfung von so genannter »Weißer-Kragen-Kriminalität« und Korruption angemietet worden waren. Das geschäftige Treiben und allgegenwärtige Stimmengewirr hier ließen darauf schließen, dass die Sondergruppe viel zu tun hatte. In dem Büro sah es aus wie in der Geschäftsstelle einer wenig renommierten Kanzlei oder Versicherungsgesellschaft, und der FBI-Agent erinnerte Bosk an Ward Cleaver aus der alten TV-Serie.
»Was ist denn der Unterschied?«, fragte Bosk.
»Drähte lassen sich leichter unter der Kleidung verbergen, aber man muss sie mit Klebestreifen auf der Haut befestigen. Der Recorder ist natürlich größer, und Sie tragen ihn in der Tasche. Aber der kann auch schneller entdeckt werden.«
»Und wenn man mich mit so einem Ding erwischt, was dann?« Bosk lachte nervös. »Werde ich dann an die Fische verfüttert?«
Der FBI-Agent verzog keine Miene.
»Also gut, die Drähte«, sagte Bosk. »Meinetwegen verdrahten Sie mich.«
Er erhielt eine Visitenkarte. »Kommen Sie morgen zu dieser Adresse, bevor Sie zum Treffen gehen. Dort präparieren wir Sie. Die Techniker erklären Ihnen dann auch, wie alles funktioniert.«
»Funktioniert?«, fragte Bosk. »Muss ich denn noch irgendetwas damit anstellen?«
»Sie sollten vor allem darauf achten, nicht in der Nähe von bestimmten elektrischen und elektronischen Geräten zu stehen. Aber machen Sie sich keine Sorgen, die Techniker kennen sich aus und sagen Ihnen alles, was Sie zu beachten haben.«
»Klar, worüber sollte ich mir Sorgen machen.«
Der Agent verließ den Raum, und der leitende Staatsanwalt, ein großer Mann mit Halbglatze und in einem karierten Anzug, trat ein. »Setzen Sie sich, Albert. Ich habe mit dem Bundesstaatsanwalt gesprochen und kann Ihnen jetzt sagen, wie weit wir zu gehen bereit sind. Zwei Betrugsklagen liegen gegen Sie an. Wenn Sie uns dabei helfen, die beiden anderen Männer
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