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Ein toedlicher Plan

Titel: Ein toedlicher Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Deaver
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die Sache vor Gericht endet«, entgegnete Bill Stanley.
    »Das wäre wirklich das Letzte, was wir jetzt gebrauchen könnten«, sagte Burdick. »Ein Seniorpartner nimmt sich das Leben, das bedeutet schon genug schlechte Presse für uns. Glauben Sie mir, mein Freund, dadurch werden wir einige Klienten verlieren. Und dann noch eine Klage von Perelli? Nein, ich möchte der anderen Seite das Vorkaufsrecht einräumen.«
    Lamar Fredericks, kahlköpfig, rundlich und von zwei Wochen Golf auf Antigua sonnengebräunt, brummte: »Das Vorkaufsrecht einräumen? Blödsinn, Don, du willst sie bestechen. Besser gesagt, du willst sie auskaufen. Also erspar uns weitere Wortemacherei, und sag endlich, was uns der Spaß kostet.«
    Burdick warf Stanley einen Blick zu, woraufhin dieser erklärte: »Wir gehen bis fünf Millionen. Das ist die absolute Obergrenze. Dafür müssen sie uns aus dem Vertrag entlassen und sich verpflichten, kein Wort darüber an die Presse weiterzugeben. Falls sie das doch tun, müssen sie uns die doppelte Summe als Entschädigung zahlen.«
    »Inwieweit betrifft das unsere Partnerschaftsanteile?«, wollte Crenshaw wissen.
    »Wir nehmen die Summe aus den Aktiva«, antwortete Burdick und fügte barsch hinzu: »Besorg dir doch einen Taschenrechner, und stell selbst fest, wie sehr du bluten musst.«
    »Wird Perelli darauf eingehen?«
    »Ich werde mein Bestes geben, ihn zu überzeugen«, erwiderte Burdick. »Ich habe Sie alle aus einem bestimmten Grund hergebeten. Eine so große Summe kann ich nicht allein und kraft meines Amtes transferieren, möchte aber deswegen keine Partnerversammlung einberufen. Um über die fünf Millionen verfügen zu können, brauche ich die einstimmige Absegnung durch die Mitglieder des Aufsichtsrates.«
    Natürlich war keiner der Anwesenden davon ausgegangen, ohne besonderen Grund in Burdicks Haus eingeladen worden zu sein, doch erst jetzt begriffen sie das ganze Ausmaß dessen, was hinter diesem Dinner steckte. Burdick testete sie, wollte wissen, auf welcher Seite sie standen.
    »Nun, meine Herren«, fragte Burdick, »stimmen Sie alle zu?«
    In dieser Minute wurde Wendall Clayton endgültig exorziert. Die drei namenlosen jungen Männer präsentierten das, was von seinem Geist übrig geblieben war. Erwies sich Claytons Vermächtnis als so stark wie seine Persönlichkeit?
    Die drei tauschten Blicke aus, aber keiner von ihnen schluckte oder trat nervös von einem Fuß auf den anderen. Als Burdick sie der Reihe nach aufrief, antwortete jeder: »Dafür.«
    Burdick bedachte alle mit einem Lächeln, schenkte Portwein nach und legte einem der jungen Männer eine Hand auf die Schulter. Dann ließ er sich in seinen schweren Ledersessel nieder, und ihm ging der Gedanke durch den Kopf, wie sehr er die drei dafür verachtete, nicht mehr Mumm bewiesen und Claytons Standpunkt energisch vertreten zu haben.
    Plötzlich verdüsterte sich seine Miene. »Oh, nur damit Sie informiert sind. Ich fürchte, wir stehen vor noch einem Problem. Eines, auf das sich die Presse ebenfalls stürzen dürfte.«
    »Die Presse? Wovon sprichst du?« Stanleys Stimme klang rau. »Eine unserer Anwaltsgehilfinnen liegt im Krankenhaus. Die Ärzte geben ihr wenig Chancen.«
    »Wer liegt im Krankenhaus?«
    »Taylor Lockwood.«
    »Taylor? Aber das ist ja entsetzlich! Was ist denn geschehen?«, fragte einer der Namenlosen.
    »Botulismus. Niemand weiß, wie sie sich das geholt hat.«
    Stanley schüttelte den Kopf. »O mein Gott, ich hoffe nur, sie hat es nicht von dem Essen bekommen, das der Partyservice geliefert hat.«
    Das Erste, was Thom Sebastian auffiel, waren die enormen Ausmaße des Büros.
    Er schätzte, dass sein eigenes Büro mindestens fünfmal hier hineinpassen würde und dann immer noch genügend Platz für die Rudermaschine und die Trittleiter blieb.
    Als Zweites bemerkte er, dass Dennis Callaghan, dem diese Halle von einem Büro gehörte, sein Haar im Stil der römischen Kaiser nach vorn gekämmt hatte, um die kahle Stelle zu verdecken. Ihm war solche Eitelkeit bei Callaghan bisher gar nicht aufgefallen, und er ärgerte sich darüber, einen derartigen Fehler begangen zu haben, spürte er doch sonst stets recht schnell die Schwachstellen seiner Geschäftspartner auf.
    »Hallo, Sea Bass!«
    »Hallo, Bosk-Meister.«
    Bosk, der auf einem Sofa saß, dessen schwarzes Leder so weich war wie Seide, klatschte ihm in die Hand und blinzelte ihm zu.
    Über der Couch hing eine drei mal sechs Meter große Leinwand, auf der sich jemand

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