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Ein toedlicher Verehrer

Titel: Ein toedlicher Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Brook Country Club abgeholt wurde. Er hatte ihnen von der Haustür aus nachgewinkt, sodass ihn die Freundin ebenfalls gesehen hatte und seine Frau folglich nicht nur behauptete, er sei zu diesem Zeitpunkt noch am Leben gewesen. Als die Frau nach einem vergnüglichen, ginseligen Golfnachmittag heimkehrte, hatte sie ihren Mann mit einem Kopfschuss auf dem Boden neben dem Kamin in seinem Salon vorgefunden.
    Die Spurensicherung entdeckte recht schnell die unter das Sofa gerollte Patronenhülse und stellte augenblicklich Vergleiche an, ob sie zu den drei bei den Lankfords gefundenen Hülsen passte. Von der Wirkung her schien die Kugel das gleiche Kaliber gehabt zu haben wie die übrigen, wenngleich der Pathologe die Kugel erst wiegen müsste, um ganz sicherzugehen. Der Schuss schien auf die gleiche Weise abgegeben worden zu sein wie bei zwei der drei anderen Opfer. Bis auf Mrs. Lankford, die durch einen Schuss zwischen die Augen hingerichtet worden war, lagen sämtliche tödlichen Einschüsse auf der linken Schädelseite, was darauf schließen ließ, dass der Mörder links neben dem Opfer gestanden hatte und Rechtshänder war. Vielleicht war es reiner Zufall, wo der Täter sich im Augenblick des Schusses befand, vielleicht aber auch nicht. Vielleicht hatte er sich als Rechtshänder absichtlich links neben dem Opfer positioniert, um ungehindert schießen zu können. Hätte er seinen Schuss von der rechten Seite her gesetzt, hätte er sich erst umdrehen müssen und dadurch dem Opfer womöglich Zeit zum Reagieren gelassen.
    Auf diese Weise jedoch hatte keines der Opfer auch nur die leiseste Chance gehabt. Sie hatten, wenn überhaupt, gerade noch einmal blinzeln können. Außer Merilyn Lankford, die offensichtlich versucht hatte, Hilfe zu holen.
    Jacob Wanetta war ein vierschrötiger, athletischer Typ gewesen. Wenn eines der Opfer ein Kämpfer gewesen war, dann er. Doch er war genau wie die anderen gestorben, ohne jede Gegenwehr. Es waren keine umgekippten Stühle zu sehen, keine umgeworfenen Lampen, nichts... nur ein höchst effizienter Mord.
    Er war ermordet worden, während Sarah auf der Polizei festgehalten worden war. Es bestand nicht der geringste Zweifel an ihrer Unschuld, und da alles darauf hindeutete, dass er und die Lankfords vom selben Täter ermordet worden waren, verloren die Medien augenblicklich jedes Interesse an ihr. Der Chief gab eine Presseerklärung heraus, man sei nur um Miss Stevens’ Sicherheit besorgt gewesen, habe sie aber zu keinem Zeitpunkt verdächtigt. Das war eine blanke Lüge, aber wen interessierte das schon, solange es nur die Presse von ihr ablenkte.
    Ahern sagte, er habe sie im Mountain Brook Inn abgesetzt und ihr eingetrichtert, unter dem Namen seiner Mutter, Geraldine Ahern, einzuchecken. Cahill wäre es lieber gewesen, wenn Ahern sie bis ins Hotel begleitet und das selbst erledigt hätte, aber er konnte verstehen, dass sein Kollege so schnell wie möglich zum Tatort fahren wollte. Als Mrs. Wanettas hysterischer Anruf in der Notrufzentrale eingegangen war, waren alle losgestürmt wie Kampfpiloten, die sich einem nahenden Bombergeschwader entgegenwerfen.
    Die Personaldecke war zum Zerreißen gespannt, denn sie hatten nicht nur ihre normalen Fälle zu lösen, sondern zusätzlich drei Morde an einem Tag. Angesichts dieser neuen Entwicklung beschloss Lieutenant Wester, dass es keinen Grund mehr gab, Cahill vom Lankford-Fall fern zu halten; Wester hatte ohnehin nur fünf Ermittler und brauchte jeden einzelnen Mann. So wie Cahill es sah, war damit auch das Verbot einer persönlichen Beziehung zu Sarah hinfällig, das er sowieso nicht beachtet hätte. Trotzdem war es gut zu wissen, dass man ihm kein Feuer unter dem Arsch machen würde, wenn er mit ihr Verbindung aufnahm.
    Kurz vor Mitternacht kam Wester zu dem Schluss, dass sie alle zu müde waren, um noch effektiv zu arbeiten. Sie würden abwarten müssen, ob die Leute im Labor mit neuem Beweismaterial aufwarten konnten. Sie hatten bereits mit so vielen Freunden und Nachbarn gesprochen wie überhaupt möglich - inzwischen mussten sie die Menschen aus den Betten zerren -, und kriegten allmählich, wie Nolan es ausdrückte, »voll die Meise.«
    Sarah war Cahill den ganzen Tag über kaum aus dem Kopf gegangen, und wie aus heiterem Himmel fiel ihm die Frage ein: »Ahern, hast du Sarah was zum Anziehen bringen lassen?«
    Ahern sah ihn verständnislos an und stöhnte dann: »Scheiße, total vergessen.« Er sah auf die Uhr. Vor zwei Stunden hatte er

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