Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ein toedlicher Verehrer

Titel: Ein toedlicher Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
Vom Netzwerk:
hatten seither nicht mehr miteinander geschlafen; sie bewohnte ein eigenes Schlafzimmer. Anfangs hatte ihm das nichts ausgemacht. Sie waren beide verletzt, verwundet, und sie hatte mehrere Tage lang keinerlei Berührung ertragen können. Aber inzwischen, nach drei Wochen, störte es ihn sehr wohl. Er wollte sie, er brauchte sie und er wollte ihre beiden Leben wieder in Einklang bringen. Doch Sarah ignorierte schlichtweg all seine Anstrengungen.
    »Sarah?«, rief er jetzt, weil er ihr das Ergebnis der internen Untersuchungskommission mitteilen wollte.
    Er hörte keine Antwort, aber die Tür zum Keller stand offen. Er stieg die Treppe hinab; das fette Fump-Fump von Fäusten, die auf einen Sandsack eindreschen, verriet ihm, dass sie versuchte, ihren aufgestauten Hass abzuarbeiten.
    Sie trug graue Trainingshosen und einen schwarzen Sport-BH und prügelte offenbar schon eine ganze Weile auf den Sandsack ein, weil ihre Schultern vor Schweiß glänzten und der Bund der Trainingshose vor Nässe dunkel war. Ihre Miene war grimmig und angespannt.
    Er lehnte sich an die Wand und schaute ihr zu. Über den frisch verheilten Wunden war die Haut immer noch hell rosa, aber in ein paar Monaten würde nichts mehr zu sehen sein. Sie hatte Gewicht verloren, ein, zwei Kilo vielleicht, was ihre schlanken Muskeln noch deutlicher hervortreten ließ. Sie sah mager und fit aus, fast wie Linda Hamilton in den Siebzigern, und er merkte, wie sich augenblicklich etwas bei ihm zu regen begann.
    Sie sah zu ihm herüber. »Wie war’s?«
    »Die Suspendierung ist aufgehoben. Der Schusswaffeneinsatz war berechtigt. Ab morgen gehe ich wieder zur Arbeit.«
    »Gut.« Sie ließ ihre Fäuste mit einem Zorn wirbeln, der ihn tief beeindruckte. Er war froh, dass sie ihre Wut an dem Sandsack und nicht an ihm ausließ.
    Er nahm seinen Mut zusammen und fragte: »Und du?«
    »Wann ich wieder anfange zu arbeiten, meinst du?«
    »Ja.«
    »Ich weiß nicht, ob ich überhaupt wieder arbeiten werde, wenigstens vorerst. Und ich weiß auch nicht, ob ich hier in der Gegend überhaupt noch eine Stelle finden würde; mein Ruf ist zurzeit nicht der Beste.«
    »Wirst du woanders suchen ?«, fragte er so lässig wie möglich, obwohl seine Lungen sich anfühlten, als hätte jemand alle Luft aus ihnen herausgepresst.
    »Kommt drauf an.«
    »Worauf?«
    Sie hörte mit dem Boxen auf und rieb Gesicht und Arme mit einem Handtuch trocken. »Er hat mir was geraubt«, bekannte sie leise. »Und dazu musste er mich gar nicht vergewaltigen. Jedes Mal, wenn ich an Sex denke, fühle ich mich so wehrlos und hasserfüllt, so angewidert und angeekelt, dass ich kaum mehr atmen kann. Ich muss immer wieder daran denken, wie viel Zeit ich für mein Training geopfert habe, und als es wirklich darauf ankam, hat es mir nicht das Geringste genützt. Ich war absolut hilflos.«
    »Nicht ganz«, sagte er. »Du hast ihm den Schädel eingeschlagen.«
    »Das zählt nicht. Da war er schon tot.« Sie sah ihn müde an. »Trotzdem war es irgendwie eine Erlösung.« Sie richtete sich auf und streckte die Schultern durch.
    »Und was heißt das jetzt für uns?,«, fragte er. Nach allem, was passiert war, war das immer noch die wichtigste Frage.
    Sie näherte sich ihm mit einer lauernden, gefährlichen, extrem femininen Bewegung, die seinen Puls zum Rasen brachte. »Kommt drauf an.«
    Er fühlte sich wie eine Schallplatte mit Sprung. »Worauf?« Sie war inzwischen so nahe, dass ihm ihr Duft entgegenschlug, verschwitzt, heiß, feminin. Sein Glied war so steif, dass es schon schmerzte.
    Sie ließ ihre Hände um seine Taille gleiten, und er spürte ein leichtes Ziehen, als sie seine Handschellen aus der Halterung löste. »Auf dich«, sagte sie und lächelte zum ersten Mal seit drei Wochen. »Mal sehen, ob wir noch zusammenpassen.«
    Er lag auf der Trainingsmatte, die Arme hoch über dem Kopf ausgestreckt und an ein Heizungsrohr gefesselt. Er war nackt, er war schweißgebadet, er war so verzweifelt, dass er am liebsten gewinselt hätte. Diese Frau brachte ihn noch um.
    Sie hatte es nicht eilig. Sie saß rittlings auf ihm, aber sie ritt ihn nicht. Sie hatte ihn aufgenommen, ganz tief bis zur Wurzel, und war dann reglos sitzen geblieben. Erst hatte er gerätselt, was sie da tat, dann hatte er es gespürt; ihre Muskeln zogen sich zusammen, lösten sich, zogen sich erneut zusammen und melkten ihn auf diese Weise, während sie praktisch reglos auf ihm thronte. Es war ein elektrisierendes Gefühl, das ihn in den Wahnsinn

Weitere Kostenlose Bücher