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Ein Traum in roter Seide

Ein Traum in roter Seide

Titel: Ein Traum in roter Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Lee
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für die Hochzeit gekauft hast, und du wirst alle anderen in den Schatten stellen. Außerdem wirst du mit dem Sohn des Hauses und Erben des Vermögens im Handumdrehen wieder im Bett liegen. Und nur deshalb gehst du ja mit ihm, hoffe ich. Es geht hier nur um Sex, Michelle, vergiss das nicht.
    Tyler nimmt dich nicht mit zu seinen Eltern, weil er beabsichtigt, dir einen Heiratsantrag zu machen. Männer wie er haben mit Frauen nur eins im Sinn: Sie wollen sie, salopp ausgedrückt, nur flachlegen."
    Michelle war klar, dass Lucille Recht hatte. Aber sie fand es sehr deprimierend, die Wahrheit über ihre Beziehung mit Tyler so drastisch vor Augen geführt zu bekommen.
    Plötzlich runzelte Lucille die Stirn.
    „Was ist los?" fragte Michelle.
    „Ohrringe fehlen noch!" Lucille stand auf. „Zu dem Kleid ge hören lange, sexy wirkende Ohrringe. Ich habe welche mit je einem Onyx, die passen perfekt dazu. Aber die musst du mir zurückgeben. Du solltest zum Friseur gehen und dir das Haar hochstecken lassen."
    „Ah ja, das Haar hochstecken lassen und lange, sexy wirkende Ohrringe", wiederholte Michelle erschöpft. „Wie wird das alles noch enden?"
    Mit dieser Frage quälte sie sich dann die ganze Woche herum und auch noch am Freitagabend, während sie sich umzog.
    Doch als sie fertig war und sich im Spiegel betrachtete, war sie über ihren eigenen Anblick so verblüfft, dass ihre beunruhigenden Gedanken verschwanden. Stattdessen erfasste sie ein erregendes Gefühl prickelnder Vorfreude.
    Mit dem hochgesteckten Haar, den Ohrringen aus Weißgold mit den schwarzen Steinen und dem dezenten Make-up sah sie geradezu überwältigend gut aus. Sie hatte gar nicht gewusst, dass sie eine so sinnliche Ausstrahlung, so viel Stil und Klasse hatte.
    Rasch schlüpfte sie in die schwarzen Sandaletten und drehte sich im Kreis. Sie konnte es kaum fassen, wie verführerisch sich das feine Material des Kleids an ihren Körper schmiegte. Es schimmerte bei jeder Bewegung. Das war ihr an dem Abend, als sie es bei Lucille anprobiert hatte, nicht aufgefallen.
    Plötzlich summte die Haussprechanlage, und Michelle wirbelte 80
    herum. Es war erst zehn vor sieben. Tyler war früh dran ... wenn es überhaupt Tyler war.
    O nein, hoffentlich ist es nicht Kevin, schoss es ihr durch den Kopf.
    Nein, das war eine verrückte Idee, denn Kevin war sicher noch in den Flitterwochen.
    Sie wurde den Verdacht jedoch nicht los. Angespannt ging sie zur Wohnungstür und zögerte kurz, ehe sie über die Sprechanlage fragte:
    „Wer ist da?"
    „Ein sehr ungeduldiger Mann", antwortete Tyler, und Michelle atmete erleichtert auf.
    Gut, dass er es ist, sagte sie sich und drückte auf den Knopf, um die Haustür zu öffnen. Dann eilte sie zurück ins Schlafzim mer und griff nach ihrer Abendtasche. Als sie gerade ihr Lieblingsparfüm auftrug, läutete es an der Wohnungstür.
    „Ich komme", rief sie und war selbst überrascht, wie schnell sie in den Sandaletten mit den hohen Absätzen laufen konnte.
    Sie freute sich über Tylers schockierte Miene. Dass er sie bewundernd von oben bis unten betrachtete, stärkte ihr Selbstvertrauen. Wenn sie nicht schon zuvor ganz aufgeregt gewesen wäre, wäre sie es jetzt geworden, denn dieser wunderbare Mann verschlang sie praktisch mit den Blicken.
    In dem anthrazitgrauen Anzug und dem hellen Seidenhemd, dessen oberste Knöpfe geöffnet waren, sah er so fantastisch aus, dass es schon irgendwie unfair war. Wie sie es schaffen sollte, ihn bis nach dem Essen mit den fünf Gängen nicht zu berühren, wusste sie selbst noch nicht.
    Schließlich schüttelte er den Kopf und sah Michelle belustigt und vorwurfsvoll zugleich an. „Du bist ein ganz schlimmes Mädchen."
    Sie hob herausfordernd das Kinn. „Wieso?"
    „Du weißt verdammt gut, was ich meine. Schon ehe ich hier ankam, konnte ich mich vor lauter Sehnsucht kaum beherrschen. Aber das ist gar nichts verglichen mit dem, was ich durchmachen muss, wenn ich dich den ganzen Abend in diesem Outfit sehe. Was hältst du davon, gehen wir rasch noch ins Bett?"
    Michelle geriet ernsthaft in Versuchung, Ja zu sagen. Aber ihr Stolz und ihre jahrelange Gewohnheit, Tyler grundsätzlich zu widersprechen, halfen ihr, vernünftig zu bleiben.
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    „Soll ich etwa meine Hundert -Dollar-Frisur und das Kleid ruinieren?"
    fragte sie spöttisch.
    Tyler musterte sie noch einmal sehr genau. „Ich wette, das hat mehr als hundert Dollar gekostet."
    „Es hat mich überhaupt nichts gekostet. Lucille hat es mir ge

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