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Ein Traum von Glueck und Liebe

Ein Traum von Glueck und Liebe

Titel: Ein Traum von Glueck und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurie Campbell
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schlimm.
    „Ich hätte mich nicht zu dem Konzert hinsetzen sollen. Da kommen die Familien zusammen. Die Eltern lieben ihre Kinder genug, um sie…“
    „Du hast an deinen Sohn denken müssen“, stellte Lucy sanft fest.
    Connor löste sich von ihr und steckte die Hände in die Tasche, so als ob jegliche Berührung zu viel wäre, um sie zu ertragen. „Ja… und dass ich ihn nicht geliebt habe.“ Er klang gequält. „Ich habe ihn nicht einmal gekannt!“ kam es aus ihm heraus. „Acht Jahre in demselben Haus, und ich habe kein einziges Mal…“ Er schluckte schwer. Dann drehte er sich wieder zu Lucy um. Seine Augen blickten sie so trostlos an, dass sie erschrak. „Ich kann es nicht wieder gutmachen.“
    Sicher, es war schon tragisch, dass er seinen Sohn verloren hatte, ohne ihm die rechte Zuwendung gegeben zu haben. Doch niemand sollte sich von seiner Schuld so auffressen lassen. Es gab immer einen Weg, etwas wieder gutzumachen, was man versäumt hatte. „Jeder hat doch irgendwann ein Mal Schuld auf sich geladen“, sagte Lucy ganz sachlich. „Wir vergessen oft…“
    „Nein, es hat nichts mit Vergessen zu tun“, wehrte Connor ab. „Es ist mehr.“ Er suchte nach den richtigen Worten, dann schüttelte er den Kopf. „Ich hätte es sehen sollen. Ich dachte nur…“
    Es ergab keinen Sinn, was er sagte. Doch reden würde ihm sicher helfen. „Du dachtest…“
    Connor atmete nun tief ein. „Ich dachte, dass ich lieben könnte“, sagte er mit klangloser Stimme. „Ich hab falsch gedacht.“ Er drehte sich zum Gehen um, und Lucy folgte ihm. „Es war schlimm genug, das Margie anzutun, doch zumindest hatte sie die Wahl, als sie mich heiratete. Bryan hat keine Wahl gehabt.“
    Seine Stimme brach, und Lucy fühlte sich hilflos. Sie gab ihm die einzige Ermunterung, die ihr gerade einfiel. „Connor, ich nehme es dir einfach nicht ab, dass du deinen Sohn nicht geliebt hast.“
    „Du nimmst es mir nicht ab, weil du völlig anders veranlagt bist.“
    Es schmerzte, ihn so gequält zu sehen. „Ein Mann, der nicht lieben kann, bringt einem Säugling keinen Luftballon.“
    „Das ist nicht das Gleiche.“
    „Für mich ist es das.“ Sie ging auf einen Baum zu, breitete darunter die Babydecke aus und legte Emily darauf.
    Nach ein paar Schritten merkte Connor, dass Lucy nicht mehr an seiner Seite war, drehte sich um und kam zurück. „Da gibt es…“
    „Hör auf!“ befahl sie. „Ich meine das ernst. Du solltest damit aufhören, dich zu zerfleischen.“
    Connor starrte sie eine volle Sekunde an, als ob sie ihm eine Ohrfeige verpasst hätte. Dann zog er sie an sich. Sie spürte seinen warmen, harten Oberkörper nahe an ihrem. Instinktiv wollte sie sich von ihm lösen. Doch es wäre nicht richtig, sich jetzt zurückzuziehen… nicht, wenn er ihr endlich zuhörte.
    „Ich meine das ernst“, wiederholte sie. „Connor, du bist ein guter Mensch. Das bist du wirklich.“
    Er drückte Lucy enger an sich, als ob er bei ihr Rettung suchte. Einen kurzen Augenblick lang war es, als ob die Geräusche um sie herum aussetzten, als ob die Sonne strahlender schiene, als ob die Zeit stehen geblieben wäre.
    Sie wollte Connor nur Mut zusprechen, das war alles. Lucy musste sich das einreden, um nicht Gefühle aufkommen zu lassen, die falsch wären. Sie wollte nur einen Freund wieder aufrichten. Doch es war bereits mehr als Ermutigung, viel mehr als Freundschaft. Und auf einmal war das alles von keiner Bedeutung.
    Im Augenblick war nichts von Bedeutung bis auf diesen Mann.
    Sie legte die Arme um ihn und fühlte sich überraschend geborgen in seinen Armen. Sie spürte seinen Herzschlag, atmete seinen Duft ein. Sie schmiegte sich an ihn, und die Gewissheit, dass sie ihm gehörte, jetzt und für alle Zeiten, überwältigte sie.
    Lucy öffnete die Augen.
    Das hier war ziemlich gefährlich. Das durfte einfach nicht wirklich geschehen.
    Sie konnte sich nicht verlieben.
    Sie konnte aber auch nicht vor Connor zurückweichen. Nicht jetzt. Nicht, wenn er jemanden brauchte, der ihn einfach hielt. Und wie sehr er es brauchte, konnte sie daran erkennen, wie er seine gewohnte Selbstbeherrschung aufgab und in ihren Armen verzweifelt nach einer Zuflucht vor seiner inneren Zerrissenheit suchte. Lucy ließ es zu. Sie würde es bei jedem zulassen, der sich zu ihr flüchtete. Sie würde jeden aufzurichten versuchen, der es brauchte.
    Nein, Connor wäre der Allerletzte, in den sie sich verlieben würde.
    Wie sehr sie sich etwas vormachte, wurde ihr klar,

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