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Ein Traummann auf Mallorca

Ein Traummann auf Mallorca

Titel: Ein Traummann auf Mallorca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Roberts
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zufriedengegeben. Letztlich, so sagte sie sich, war es egal, aus welchem Grund sie sich um die Stelle als Auroras Kindermädchen beworben hatte. Solange sie ihre Arbeit gut machte, schadete ihr Arrangement mit Maria Velásquez schließlich niemandem.
    Allerdings konnte sie die Zeit, die sie mit Aurora verbrachte, kaum als Arbeit betrachten. Die Kleine war neugierig, lernbegierig und besaß eine schnelle Auffassungsgabe. Da sie nach dem Sommer für sechs Jahre die Educacion Primera , die spanische Grundschule, besuchen würde, hatte Charlene angefangen, ihr die ersten Grundbegriffe der englischen Sprache beizubringen. Innerhalb kürzester Zeit war Aurora bereits in der Lage, einfache Sätze auf Englisch zu formulieren. Und wie jedes Kind wollte sie ihren Lernerfolg natürlich unbedingt sofort ihrem Vater präsentieren.
    Ehe Charlene sie davon abhalten konnte, war Aurora auch schon ins Haus gelaufen und geradewegs in Javiers Arbeitszimmer geplatzt, wo dieser über einigen Unterlagen brütete.
    „ Papá , Papá , hör nur, was ich von Charlene gelernt habe!“, rief das Kind strahlend, lief um den wuchtigen Schreibtisch herum und kletterte dem Vater unaufgefordert auf den Schoß.
    Javier lächelte milde. Das Miteinander zwischen Vater und Tochter war in der kurzen Zeit, die Charlene nun bei ihnen lebte, sehr viel besser geworden. Längst hatte Javier seine Steifheit im Umgang mit Aurora abgelegt, und das Mädchen dankte es ihm mit einer Zuneigung, die fast schon an Heldenverehrung grenzte.
    „Na, dann lass mal hören, mi corazón “, forderte er die Sechsjährige auf. „Ich bin schon ganz gespannt.“
    Aurora setzte eine so ernsthafte Miene auf, dass Charlene ein Lachen unterdrücken musste. „Hello“ , sagte sie dann. „My name is Aurora Santiago.“
    „Wunderbar!“, rief Javier aus und strich seiner Tochter übers Haar. „Ich sehe, du bist ein echtes Sprachentalent, hijita mía . Wenn du fleißig bist und brav lernst, wirst du eines Tages vielleicht sogar eine Schule in England besuchen können und …“ Er verstummte, als er Auroras angsterfüllten Gesichtsausdruck bemerkte. „Was ist los? Möchtest du gar nicht nach England?“
    Energisch schüttelte Aurora den Kopf. „No!“ Sie schlang die Arme um ihren Vater, so als wolle sie ihn nie wieder loslassen. „Ich will bei dir bleiben, Papá ! Bei dir und Charlene!“
    In diesem Moment betrat Dolores das Arbeitszimmer.
    „Was ist denn hier schon wieder los?“ Seufzend schüttelte sie den Kopf. „Geht das jetzt schon während der normalen Bürozeiten los? Wozu bezahlt Javier Sie eigentlich, Señorita Charlene, wenn Sie es nicht einmal schaffen, ihm wenigstens ein paar Stunden am Tag das Kind vom Leib zu halten? Es mag Sie überraschen, aber Ihr Chef hat noch ein paar andere Verpflichtungen, als sich immer nur um seine Tochter zu kümmern.“
    Aurora rutschte vom Schoß ihres Vaters herunter und verbarg sich halb hinter seinem Stuhl. Es war nicht zu übersehen, wie unbehaglich sie sich in Gegenwart von Javiers Assistentin fühlte. Der Kontrast zwischen der Lebensfreude, die sie noch vor einem kurzen Moment versprüht hatte, und der Ängstlichkeit, die sie nun ausstrahlte, hätte größer kaum sein können.
    Und das schien nun endlich auch Javier zu bemerken.
    „Würdest du dich freundlicherweise aus meinen Angelegenheiten heraushalten?“, wies er Dolores mit fester Stimme zurecht. „Ich kann mich nicht erinnern, dich um deine Meinung gebeten zu haben!“
    Sein rüder Tonfall schien Dolores zu überraschen – offenbar war sie dergleichen von ihm nicht gewöhnt. Und obwohl Charlene sich insgeheim darüber freute, dass die junge Spanierin endlich einmal den verdienten Dämpfer erhielt, so wollte sie doch nicht, dass Aurora die unschöne Szene miterlebte.
    „Komm, Aurora.“ Sie hielt dem Mädchen die Hand hin. „Wir lassen deinen Vater und Señorita Dolores allein. Was meinst du, sollen wir an den Strand gehen? Das Wetter ist eigentlich heute viel zu schön, um den ganzen Tag im Haus zu verbringen, nicht wahr?“
    „Oh ja“, jubelte Aurora begeistert. „Lass uns Muscheln suchen. Und die allerschönste von allen schenke ich dir, Papá !“
    Es war deutlich zu erkennen, was Dolores von der Ankündigung des Mädchens hielt. Doch dieses Mal verkniff sie sich einen Kommentar. Javiers Zurechtweisung zeigte Wirkung.
    „Gehst du schon mal vor in den Garten, mi niña ?“ Charlene zog die Tür des Arbeitszimmers hinter sich ins Schloss. „Ich hole noch

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