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Ein Traummann auf Mallorca

Ein Traummann auf Mallorca

Titel: Ein Traummann auf Mallorca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Roberts
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Vielleicht die Tatsache, dass die einzige Person an Bord besorgniserregend klein und schmächtig wirkte, als sie sich weit über die Bootswand beugte und die Hand nach etwas ausstreckte, das im Wasser trieb. Dabei bekam das Boot Schlagseite und sah aus, als würde es jeden Moment kentern.
    Und im nächsten Moment drohte Charlene das Blut in den Adern zu gefrieren. Sie erkannte, warum die Person ihr so winzig erschien.
    Es handelte sich um ein Kind.
    „Oh Gott, Aurora!“
    Charlene reagierte unverzüglich. Sie lenkte den Wagen an den Straßenrand, bremste und sprang heraus, kaum dass sie den Motor ausgestellt hatte. Dann rutschte sie, ohne auf die dornigen Büsche zu achten, den steilen Abhang zum Strand hinunter. Dass sie sich dabei die Haut an Armen und Händen aufschürfte und zerkratzte, entging ihr völlig. Sie spürte es nicht einmal.
    Und dann passierte das, was sie die ganze Zeit befürchtet hatte. Das Boot kippte, und mit einem gellenden Aufschrei stürzte Aurora ins Wasser.
    Oh nein, bitte nicht! Charlenes Herz setzte einen Schlag aus.
    „Aurora!“ Charlene rannte über den Strand, so schnell sie die Beine trugen. Im Laufen kickte sie die Schuhe von sich und zerrte sich ihre Jacke über den Kopf. Das Wasser bremste ihre Geschwindigkeit, doch sobald es tief genug war, fing sie an zu schwimmen.
    Sie war eine gute Schwimmerin, dennoch kam sie zunächst nur langsam voran, da die Wellen sie zum Strand zurückdrängten. Außerdem wurde sie immer wieder von wechselnden Strömungen abgetrieben. Zum Glück hob sich Auroras weißes Nachthemd deutlich gegen das dunkle Wasser ab, aber Charlene musste alle paar Meter innehalten, um ihre Richtung zu korrigieren.
    Und dann, als sie fast bei ihr angelangt war, verschwand Aurora plötzlich unter der Wasseroberfläche. Charlene stieß einen unterdrückten Fluch aus und tauchte.
    Zunächst schien es ihr, als sei sie von undurchdringlicher Schwärze umgeben, doch dann bemerkte sie etwas Helles, das nicht weit von ihr entfernt im Wasser schwebte.
    Auroras Nachthemd!
    Mit kräftigen Stößen schwamm sie darauf zu, umfasste den schmalen Körper des Mädchens mit einem Arm und benutzte den anderen, um wieder an die Oberfläche zu kommen.
    Während sie selbst noch prustend nach Luft schnappte, hob sie Auroras Gesicht aus dem Wasser. Zu ihrer Erleichterung erkannte sie, dass die Kleine atmete.
    So schnell es ihre von der ungewohnten Anstrengung schmerzenden Muskeln erlaubten, schwamm sie mit der Sechsjährigen zurück ans Ufer. Auf den letzten Metern hatte sie das Gefühl, es nicht mehr zu schaffen. Ihre Lungen brannten wie Feuer, und heftige Stiche in ihrem rechten Bein kündigten einen Krampf an.
    Ihr Kopf tauchte unter, und sie schluckte Wasser. Mit Mühe und Not schaffte sie es, Aurora über der Oberfläche zu halten. Aber wenn nicht bald ein Wunder geschah, würden sie beide hier draußen sterben.
    Es erstaunte sie selbst, dass ihr eigenes Schicksal sie nicht sonderlich bekümmerte. Stattdessen konnte sie nicht aufhören, an Aurora zu denken. An sie und an ihren Vater.
    Javier.
    Ganz gleich, was zwischen ihnen vorgefallen war, sie wusste genau, wenn er seine Tochter verlor, würde der Schmerz ihn umbringen. Schon allein deshalb musste sie es schaffen, Aurora zu retten. Sie musste …
    Ein heiseres Keuchen entrang sich ihrer Kehle, als sie spürte, wie starke Arme sie von hinten umfingen.
    „Ich halte euch“, vernahm sie wie aus weiter Entfernung Javiers Stimme. „Ihr seid in Sicherheit.“
    „Aurora“, stieß sie mit letzter Kraft aus. „Ihr darf nichts geschehen …“
    Dann wurde es schwarz um sie herum.
    Charlene erwachte im warmen, rötlich goldenen Licht der Abenddämmerung. Sie hörte das Rascheln einer leichten Brise in den Baumkronen und das melodische Zwitschern der Vögel. Im ersten Augenblick war sie sicher, dass sie sich im Paradies befand. Doch dann fiel ihr Blick auf den Mann, der, ein kleines Mädchen auf dem Schoß, im Korbsessel beim Fenster saß. Aurora und Javier. Beide schliefen. Ihre Gesichter waren entspannt, ihr Atem ging ruhig und gleichmäßig.
    War dies ein Traum? Wenn ja, dann wollte sie nie wieder daraus erwachen, denn in der Realität würde Javier gewiss nicht an ihrem Bett sitzen. Er hatte ihr mehr als deutlich klargemacht, dass er sie nie wiedersehen wollte. Und es bestand für sie kein Anlass anzunehmen, dass sich daran etwas geändert hatte.
    „Sie sind wach, wie schön.“
    Erst jetzt bemerkte Charlene, dass sich noch eine weitere

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