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Ein Traummann zum verzweifeln

Titel: Ein Traummann zum verzweifeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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brauchte er sich keine Sorgen mehr um den gehörnten Ehemann und seinen Schlägertrupp zu machen – weil sie ihn nämlich eigenhändig umbringen würde.
    Je mehr sie darüber nachdachte, desto weniger Sinn machte das allerdings. Warum dieser abrupte Sinneswandel? Er war schließlich auch so klug gewesen, zu ihr zu kommen, weil er gewusst hatte, dass er der Sache nicht gewachsen war. Außerdem verfügte er über genügend männliches Selbstbewusstsein und hatte weder mit Worten noch mit Taten jemals zu erkennen gegeben, dass es seinem männlichen Ego Abbruch tat, von einer Frau beschützt zu werden. Warum also sollte ein perfekt funktionierendes Arrangement plötzlich auf den Kopf gestellt werden, nur weil er ihr seine Liebe gestanden hatte?
    Das war lächerlich. Wollte sie eigentlich den ganzen Abend damit verbringen, über die Gründe seines seltsamen Verhaltens zu spekulieren? Oder sollte sie Nick jetzt, hier und auf der Stelle, zur Rede stellen, um sich Klarheit darüber zu verschaffen, was zum Teufel eigentlich los war?
    O Mann, schwierig, schwierig ...
    Sie setzte ihr Glas auf einem leeren Tisch ab, ging auf Nick zu, stellte sich hinter ihn und tippte ihm auf die Schulter.
    Nick hatte endlich ein anständiges Motiv vor dem Objektiv und wedelte ihre Hand weg. »Nur eine Sekunde, Daisy.« Er drückte auf den Auslöser, senkte die Kamera und drehte sich zu ihr um.
    »Woher wusstest du, dass ich es bin?«
    Er betrachtete ihre geröteten Wangen und ihr entschlossenes Kinn, ihre Funken sprühenden, herausfordernden Schokoladenaugen und spürte, wie es in seinen Mundwinkeln zuckte. »Wenn es um dich geht, mein Sahnetörtchen, dann habe ich das zweite Gesicht.«
    »Ach ja?« Sie stocherte ihm mit dem Zeigefinger in den Bauch. »Und wie steht’s mit deinen wahrsagerischen Fähigkeiten, Coltrane – hast du die auch? Weil wir nämlich miteinander reden müssen. Und zwar sofort.«
    O verdammt. Ihm rutschte das Herz in die Hose, denn sie hatte wieder mal diesen Ich-lass-nicht-mit-mir-scherzen-Blick. Ohne viel Hoffnung sagte er: »Ich arbeite noch, Daisy.«
    »Ich auch. Der Unterschied ist nur der, du hast mich den ganzen Abend über blind arbeiten lassen, und jetzt will ich wissen, warum. Ich mag es nun mal nicht, wenn man mich im Dunkeln tappen lässt, Nicholas.«
    »Aber das verstehst du gut zu kaschieren«, murmelte er.
    Sie ignorierte seine Anspielung. »Ich habe dich schon einmal gefragt, aber jetzt werde ich mich nicht von der Stelle rühren, bis ich eine klare Antwort habe. Was zum Teufel geht hier vor?«
    In die Enge getrieben, strich Nick sich eine Haarsträhne, die ihm ins Gesicht gefallen war, zurück und erklärte: »Daisy, ich sagte dir doch bereits, ich werde dir später alles erzählen. Und das meinte ich auch so. Sobald ich hier fertig bin ...«
    »Ich habe eine Überraschung für dich, mein Freundchen: Später ist jetzt. Du heuerst mich nicht an, um deine Haut zu retten und hinderst mich dann mit einem ›später, Baby‹ daran, meinen Job zu machen. Als Nächstes wirst du mir noch erzählen, ich solle mir mein hübsches Köpfchen nicht darüber zerbrechen.«
    »Nur wenn mich das dringende Bedürfnis überkommen sollte, Selbstmord zu begehen.«
    »Sehr witzig, Nick.« Sie trat ganz nah an ihn heran und hielt die Nase hoch, dass sie fast seine Nasenspitze berührte. »Du findest dich besser damit ab, dass du deine Kamera jetzt für ein Weilchen wegpackst. Denn du und ich werden jetzt ins Foyer gehen und ein nettes kleines Gespräch miteinander führen.«
    »Es ist höchste Zeit, dass Sie und ich ein Gespräch miteinander führen, Coltrane«, ließ sich wie ein Echo eine höfliche Stimme hinter ihnen vernehmen.
    Daisy machte sich nicht die Mühe, sich nach dem Besitzer der Stimme umzudrehen. »Stellen Sie sich hinten an«, raunzte sie.
    Genauso fühlte sich Nick: Alle schienen heute Abend etwas von ihm zu wollen.
    Andererseits, wenn das bedeutete, dass er darum herumkam, Daisy sofort zu erzählen, dass er sie die ganze Zeit angelogen hatte, dann war er für jede Unterbrechung dankbar – bis er sich umdrehte und J. Fitzgerald Douglass Aug in Aug gegenüberstand.
    Jetzt wusste er, dass er keine Minute hätte zögern dürfen, Daisys Angebot anzunehmen, und die Gelegenheit beim Schopfe hätte packen müssen, alles offen darzulegen.

22
    N ick atmete einmal tief durch und wandte sich dann an Daisy. »Könntest du uns für ein paar Minuten entschuldigen?« Als er merkte, wie sich ihre Augen verengten und ihre

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