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Ein Traummann zum verzweifeln

Titel: Ein Traummann zum verzweifeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Autos grell aufblitzen. J. Fitzgerald blinzelte gegen das gleißende Licht, als er durch die Drehtür auf den Bürgersteig trat. Er nahm weder die Sonne wahr, die warm auf seine Schultern schien, noch den Kunstmarkt, der auf dem Union Square in vollem Gange war. Mit forschen Schritten ging er daran vorbei und eilte zielstrebig zu einem Münzfernsprecher, der sich einige Blocks weiter befand. An seinem Ziel angekommen, wählte er eine Nummer und warf das passende Kleingeld ein. Das Telefon läutete zweimal, bevor abgenommen wurde.
    »Ja.«
    »Was geht hier vor, Autry? Ich hatte wegen Coltrane gerade Besuch von der Polizei.«
    Autry murmelte einen Fluch, dann sagte er laut: »Das tut mir Leid, Mr. Douglass. Ich habe Sie schon zu erreichen versucht, aber Ihre Sekretärin sagte, dass Sie bis zwei außer Haus sind.«
    »Offensichtlich bin ich früher wiedergekommen. Was ist los, zum Teufel?«
    »Wir haben da ein kleines Problem.«
    »Ganz was Neues! Vielleicht erzählst du mir was, was ich noch nicht weiß. Was für ein kleines Problem?«
    »Erinnern Sie sich an die Blonde, von der wir Ihnen gestern erzählt haben? Die Puppe, die bei ihm eingezogen ist?«
    »Ja, ja. Was ist mit ihr?« Er hatte Autry doch schon gesagt, dass ihn Coltranes Sexleben nicht die Bohne interessierte.
    »Hat sich rausgestellt, dass sie nicht seine Mieze ist, wie wir gedacht haben. Er hat sie als Leibwächter engagiert.«
    »Was?« »Wir haben die beiden heute am späten Vormittag in Coltranes Garage überrascht. Aber dann haben wir eine Überraschung erlebt. Jacobsen hat sie sich gegriffen, um sie als Druckmittel zu benutzen – um Coltrane dazu zu zwingen zu kooperieren, verstehen Sie? Und die verdammte Tante schleuderte ihn doch glatt quer über die Kühlerhaube von Coltranes Wagen. Sie ist schnell und sie ist gut. Sie bekommt von Jacobsen eine verpasst und schafft es trotzdem noch, ihn anschließend mit ihrer Pistole in Schach zu halten.«
    Die Bewunderung in Autrys Stimme jagte J. Fitzgerald einen kalten Schauer über den Rücken. »Versuchst du mir etwa zu verklickern, dass ihr alles in allem nicht in der Lage seid, mir meine Fotos zu beschaffen?«
    »Nein! O nein, Sir, ganz und gar nicht. Ich erzähl Ihnen nur, was Sache ist. Das eine Mal ist es ihr gelungen, uns zu überraschen. Aber nachdem wir jetzt wissen, wer sie ist und wozu sie fähig ist, wird uns das nicht noch einmal passieren. Wir erledigen den Job, für den wir bezahlt werden. Hundertpro, Mr. D.«
    »Gut.« Er nickte zufrieden. »Seht zu, dass ihr das geregelt bekommt. Brennt meinetwegen Coltranes Hütte ab, wenn es nicht anders geht. Aber ich will nicht, dass diese Fotos irgendwo auftauchen.«
    Mo hörte Reids Stimme im Arbeitszimmer und ging hinüber, um zu sehen, mit wem er sprach.
    Er war am Telefon. »William, hier ist Reid Cavanaugh. Übrigens, klasse Ansage auf deinem AB, mein Lieber. Hör zu. Ich bin in ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten, und ich würde gern wissen, ob du mir vielleicht unter die Arme greifen könntest.«
    Gegen den Türpfosten gelehnt, lauschte Mo schamlos. Mit jedem Anruf, den er tätigte, sank ihre Zuversicht ein Stückchen mehr. Als Reid ein paar Minuten später fertig war, stand sie immer noch da. Sie beobachtete, wie er den Hörer auf die Gabel knallte, sah, wie er sich die Handballen in die Augenhöhlen presste und in seinem Sessel herumschwenkte. Als er seine Hände in den Schoß fallen ließ und sie bemerkte, zuckte er zusammen.
    Doch dann lächelte er, lächelte dieses langsame, siegesgewisse Lächeln, mit dem er immer noch ihr Herz aus dem Rhythmus bringen konnte. »Wie lange stehst du schon da?«
    »Lange genug, um mitbekommen zu haben, dass du drei Nachrichten auf Anrufbeantworter gesprochen und ein Gespräch mit Biff Pendergras geführt hast.« Sie zögerte, konnte es dann aber nicht lassen, noch hinzuzufügen: »So habe ich mir das Ganze eigentlich nicht vorgestellt, als du sagtest, du wolltest es zu deiner Chefsache machen, meine gekippte finanzielle Situation gerade zu biegen. Ich dachte, dir schwebte etwas anderes vor.«
    Die Wärme verschwand aus seinem Lächeln. »Und das wäre, Mo? Zu meiner Familie gehen?«
    »Nein! O nein, ich habe nie ...« Unglücklich brach sie den Satz ab. Reids Einstellung in finanziellen Dingen unterschied sich radikal von der der übrigen Cavanaughs. Entweder war die Neigung, sein Geld in hoffnungslose Aktionen zu stecken, eine impulsive Reaktion auf deren verbissenen Konservatismus – oder es steckte

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