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Ein Traummann zum verzweifeln

Titel: Ein Traummann zum verzweifeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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noch einen Trampelpfad in den Boden.«
    Er ließ sich auf die Kante des schwarzen Gobelinsessels gegenüber von ihr plumpsen, trommelte mit den Fingern auf seine Knie und klopfte nervös mit dem Fuß auf den Boden. Schließlich hielt er inne und blickte ihr in die Augen. »Hör zu, wenn die Cops hier sind, würde ich gern alleine mit ihnen sprechen.«
    »Wie bitte?«, brauste sie auf. »Oh, das ist perfekt, Coltrane – warum rammst du mir nicht gleich einen Eispickel ins Herz? Oder willst du mir damit auf deine subtile Art verklickern, dass du nun doch lieber einen anderen Sicherheitsexperten hättest?«
    »Himmelherrgott, Daisy! Kannst du nicht endlich mit dieser Leier aufhören? Du warst doch diejenige, die beleidigt aussteigen wollte.«
    »Ich war nicht beleidigt! Ich hatte einen vernünftigen Grund: Du hast dich geweigert, meinen professionellen Rat anzunehmen.«
    »Was auch immer. Das wollte ich jedenfalls nicht damit sagen.«
    »Es heißt aber im Grunde nichts anderes, denn offensichtlich vertraust du mir ja nicht.« Gott sei Dank, hatte sie nach ihrer heißen Bettnummer für eine Armlänge Abstand zwischen ihnen gesorgt. Sollte sie ihm je auf die weiche Tour kommen, er würde ihre Gefühle in Grund und Boden stampfen.
    Nick fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. »Verdammt noch mal, das hier hat nichts mit Vertrauen, beziehungsweise mangelndem Vertrauen zu tun! Es ist mir nur nicht angenehm, in deiner Gegenwart über eine frühere Liebe zu sprechen, kapiert?«
    Sie gab einen rüden Laut von sich, und er sah sie giftig an.
    »Hör zu, Daisy. Du hast mir bei mehr als einer Gelegenheit schmerzlich klar gemacht, wie du darüber denkst. Wenn es dir also nichts ausmacht, würde ich meine Aussage über die Motive der Schlägertypen gerne machen, ohne dass du mir im Nacken sitzt.«
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn durchdringend an. »Toll.«
    »Verflixt, lass das. Behandle mich nicht, als sei ich minderbemittelt«, knurrte er sie gereizt an. »Du meinst überhaupt nicht ›toll‹. In Wirklichkeit meinst du ›Du kannst mich mal, du Blödmann‹, nur dass du nicht ehrlich genug bist, es mir ins Gesicht zu sagen.«
    »Du kannst mich mal, du Blödmann.«
    Nick zuckte die Achseln, steckte die Hände in die Taschen und ließ sich im Sessel zurückfallen. Er musterte sie scharf. »Toll.«
    Als der Streifenpolizist endlich auftauchte, war die Luft dicker als Herbstnebel. Daisy empfing ihn an der Tür und fragte sich, seit wann die Polizeiakademie schon Vierzehnjährige graduierte. Sie komplimentierte den jungen Mann ins Wohnzimmer, und Nick bot ihm einen Platz an.
    Sie wechselten sich dabei ab, den Überfall und Daisys Rolle als Nicks Sicherheitsexpertin zu schildern. Der Cop sah Nick an. »Warum brauchen Sie eine Sicherheitsexpertin?«
    »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich das mit Ihnen gern unter vier Augen besprechen, wenn wir hier fertig sind.«
    »In Ordnung.« Der Streifenpolizist zuckte die Schultern. »Sie sagten, der Überfall erfolgte etwa gegen elf Uhr vormittags?«
    »So ungefähr, ja.« »Aber in meinem Protokoll steht, dass Sie den Vorfall erst um elf Uhr fünfundfünfzig gemeldet haben.«
    Daisy hatte den Kopf momentan für nichts anderes mehr frei als für das, was sie während dieser fraglichen fünfundfünfzig Minuten gemacht hatten. Sie blickte Nick erwartungsvoll an.
    Er antwortete kühl: »Als der erste Typ Mrs. Parker gegen die Wand schleuderte, trug sie eine Verletzung davon. Sie blutete, und ich musste sie versorgen.«
    Daisy spürte die Augen des Officers auf sich und wusste, was er sah, denn es war das, was sie eine Weile zuvor selbst im Spiegel gesehen hatte: Ihre Lippen waren von Nicks Küssen geschwollen und rosa umrändert, und sein Mund hatte direkt unterhalb des Kiefers ein schwaches Mal hinterlassen.
    Ein wissendes Lächeln ließ die Mundwinkel des Cops hochgehen. »Erste Hilfe«, murmelte er und fing Daisys Blick auf. »Verstehe.«
    Daisy verfluchte innerlich die Schamesröte, die ihr ins Gesicht stieg.
    Nick war zwar, seit sie ihm nach ihrem Liebesakt die Tour vermasselt hatte, sauer auf sie, aber das bedeutete nicht, dass es ihm gefiel, sie in Verlegenheit zu sehen. Wenn hier irgendjemand irgendjemanden in Verlegenheit brachte, dann er. Nicht irgend so ein Polizistenbubi, der seinen Spaß daran hatte, Daisy wissen zu lassen, dass er Bescheid wusste. »Hören Sie«, sagte er, um die Aufmerksamkeit des Streifenpolizisten von Daisy abzulenken, »haben Sie noch

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