Ein Traummann zum verzweifeln
zurück ins Wohnzimmer und ließ sich in einen Sessel fallen.
Daisy folgte ihm auf dem Fuß. »Schätze mal nein, hm?«
»Lass es mich mal so ausdrücken, Süße: Das war das allerletzte Mal, dass ich mir die Mühe gemacht habe, die Polizei einzuschalten. Es ist reine Zeitverschwendung. Ich weiß nicht, was das mit mir und der Polizei ist, aber sie glauben mir nie ein Wort.«
»Das muss an deinem snobistischen Charme liegen.« Sie trat hinter ihn, um seine verspannten Schultern zu massieren, wobei sie mit den Daumen tief in die vom Frust verhärteten Stellen unterhalb des Nackens ging.
Nick sank in sich zusammen. Verdammt, gerade als er dachte, er wisse, woran er mit ihr war, kam sie daher und machte etwas derart Nettes.
»Ich bin es nicht gewöhnt, wie ein Erzlügner behandelt zu werden«, erklärte er, geflissentlich übersehend, dass er selbst mit niemandem hundertprozentig aufrichtig gewesen war, seit dieses ganze Theater begonnen hatte. Aber dafür war ihm bewusst geworden, wie selbstverständlich seine gesellschaftliche Position für ihn war. Sein Kopf hing nach vorne, während Daisy seinen Nacken mit den Fingern bearbeitete und seine Verspannungen wegzauberte. Plötzlich lachte er auf. »O Gott, ich habe sogar Onkel Gregs Namen strapaziert. Ich glaub’s einfach nicht.«
»Wer ist Onkel Greg?«
»Senator Gregory Slater. Er ist ein alter Freund der Familie. Er und Dad waren zusammen in Choate.«
»Choate.« Sie grub die Daumen tiefer in seinen Rücken. »Du meine Güte, wie vornehm.«
Er jaulte vor Schmerz und griff über seine Schulter nach ihrem Handgelenk. Er zog sie um die Armlehne herum und mit einem Ruck auf seinen Schoß. »Es klingt wie Kot, mein Püppchen, wie vornehm kann es da schon sein?«
Sie lachte, und plötzlich fühlte er sich gut.
»Du musst das verstehen«, erklärte er. »Ich fand es immer schrecklich, wenn meine Klassenkameraden solche Sachen machten – wenn sie mit ihren Familiennamen hausieren gingen, um sich aus irgendeiner brenzligen Situation zu befreien. Und jetzt sitz ich hier und mache genau das Gleiche, um einen zwölfjährigen Polizisten davon zu überzeugen, dass ich kein Paparazzi bin.«
Daisy lehnte den Kopf zurück. »Wie kommt er denn auf die Idee?«
O shit. Nick war in einer Sackgasse. Mach nur weiter so, du Superhim. Welche grandiose Lüge lässt du dir denn diesmal einfallen?
Doch zum Glück rettete ihn Daisy, sich im Zimmer umblickend, mit der Frage: »Ach, übrigens, wer ist eigentlich diese verheiratete Frau?«
Danke, lieber Gott, ich werde mich in Zukunft bessern; ich schwöre es. »Niemand, das ist nicht wichtig.«
Sie sah aus, als sei sie auf einen Streit aus. Rasch beugte er den Kopf und küsste sie. Ihre Lippen wurden sofort ganz weich, und was nur als Ablenkungsmanöver gedacht war, entwickelte plötzlich ein Eigenleben. Er stöhnte verhalten, und setzte sie in seinem Schoß um, um bequemer an sie heranzukommen. Er küsste sie sanft, saugte spielerisch an ihren Lippen und fragte sich, wie lange er seine Zunge wohl im Zaum halten konnte.
Daisy machte den Anfang. Ihre Zungenspitze glitt über seine Unterlippe. Er sog hörbar die Luft ein und öffnete den Mund, um ihre Zunge tiefer einzulassen. Doch sie neckte ihn auch weiterhin nur mit der Zungenspitze. Er merkte, wie er den Atem anhielt. Endlich glitt ihre Zunge in seinen Mund und tanzte mit der seinen.
Er stöhnte guttural auf und küsste sie mit solcher Heftigkeit, dass ihr Kopf an seine Schulter gepresst wurde. Einige Augenblicke später riss er sich keuchend von ihr los und starrte ihr in die Augen. »Es juckt mich wirklich ganz gewaltig, Daise.« Er zupfte ihr liebevoll eine helle Haarsträhne, die ihr in die Stirn gefallen war, zurecht.
»Ummm-hmmm?« Ihre schokoladenbraunen Augen sahen ihn lasziv an. »Und?«
»Na, ich frage mich, wen ich umbringen muss, um dich zu überzeugen, mir beim Kratzen zu helfen.«
»Nicholas, mein Schatz, du brauchst niemanden umzubringen. Du musst mich nur ganz, ganz lieb bitten.« Sie nahm sein Kinn in die Hände und biss ihm zärtlich in die Unterlippe.
»O Gott, Daisy«, murmelte er und ergab sich. »Bitte.«
13
J . Fitzgerald ließ dem jungen Polizisten eine Menge Zeit, den Ausgang des Gebäudes zu finden, bevor er sich von seinem Stuhl erhob und das Büro verließ. »Ich bin in einer Viertelstunde wieder da«, rief er seiner Sekretärin zu, als er ihren Schreibtisch passierte.
Die Nachmittagssonne ließ das Chrom der vor dem Bürogebäude parkenden
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