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Ein Traummann zum verzweifeln

Titel: Ein Traummann zum verzweifeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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erst der Polizei melden, bevor du bei der Versicherung irgendwelche Ansprüche geltend machen kannst, Nick.«
    Ja ... zum Teufel. Sie hatte Recht. »Gut, ich werde es der Polizei melden. Aber glaub ja nicht, dass ich mich mit denen auf das Spiel ›Wer-könnte-für-den-Schaden-verantwortlich-sein?‹ einlasse.«
    »Ein Teil von mir würde jetzt nichts lieber tun, als die Vorteile davon mit dir zu diskutieren.«
    »Oh, Überraschung.« Er schnaubte. »Lass mich raten. Könnte das der Ex-Cop in dir sein?«
    Sie zuckte die Schultern. »Du wirst sicher ganz begeistert sein, wenn du hörst, dass die Cops, selbst wenn du diskussionsbereit wärst, nichts tun könnten, weil wir nämlich nicht den geringsten Hinweis haben, wer die Täter sind. Also werden wir es auf deine Weise erledigen.« Sie sah sich um. »Die Ganoven scheinen wohl doch nicht auf der Lauer zu liegen. Ich bestell ein Taxi, das kann uns nach Hause bringen. Von dort aus rufen wir dann die Polizei an, damit du für deine Versicherung ein Aktenzeichen bekommst. Brauchst du noch irgendetwas aus dem Wagen?«
    Die Fototasche, der seine größte Sorge gegolten hätte, trug er bei sich. Trotzdem spähte er ins Auto – und wünschte sich auf der Stelle, es lieber gelassen zu haben. Das Wageninnere war ebenfalls total verwüstet: Die Ledersitze waren aufgeschlitzt, die Fußmatten hochgerissen und die Armaturen übel zugerichtet. Die Klappe des Handschuhfachs hatte man so lange mit dem Hammer traktiert, bis sie aufgesprungen war, und der Knauf des Ganghebels fehlte. Leise vor sich hinfluchend, richtete er sich auf.
    Daisy massierte ihm tröstend den Rücken. »Komm«, drängte sie. »Lass uns verdammt noch mal von hier abhauen. Ich weiß, du bist wütend, aber ich möchte wirklich keine Schießerei auf einer öffentlichen Straße riskieren, falls die Kerle doch in der Nähe sein sollten. Unschuldige Menschen könnten aus Versehen in das Kreuzfeuer geraten.«
    »Ja, ja.« Er atmete ein paarmal tief durch, um sich wieder unter Kontrolle zu bekommen. »Lass uns nach Hause fahren.«
    Jacobsen trat ungeduldig von einem Bein aufs andere, während er zu Autry hinüberblickte. »Los, worauf warten wir noch?«, fragte er. »Schnappen wir sie uns.«
    Autry war hin- und hergerissen. Coltrane und die Blonde, die Jacobsen ausgetrickst hatte, standen genau da, wo sie sie haben wollten. Er wusste, Jake gierte danach, es Coltranes angeheuerter Muskelmieze heimzuzahlen, und das elegante Kleid, das sie anhatte, konnte sie eigentlich nur behindern. Die Bedingungen waren so günstig, wie sie besser nicht hätten sein können.
    Aber dennoch ...
    Die beiden wirkten verdammt vertraut miteinander. Sie hatten bestimmt im Hotel die Nacht miteinander verbracht, und er hatte so ein Gefühl, als könne Douglass das in irgendeiner Weise nutzen.
    »Komm endlich«, knurrte Jacobsen.
    »Wir lassen es.«
    »Was?« Sein Partner wirbelte zu ihm herum. »Hat man dir ins Hirn geschissen? Warum zum Teufel?«
    »Was würde uns das denn bringen, Jake? Wir haben das Auto doch schon gefilzt – wir wissen, da ist nichts. Coltrane schleppt die Abzüge sicher nicht mit sich rum.«
    »Dann brechen wir ihm halt alle Knochen, bis er uns verrät, wo er sie versteckt hat.«
    »Nein. Diesmal stellen wir es schlauer an. Coltrane scheint ziemlich intim mit seiner Bodyguard-Tussi zu sein. Das stecken wir Douglass – und dann sehen wir mal, was er mit der Information anfängt.«
    Mo beobachtete, wie Reid sich ihr gegenüber an den Esstisch setzte. Er hatte seinen konservativen nadelgestreiften Banker-Anzug an; nur seine Ripskrawatte musste noch festgezogen werden. Der Knoten baumelte zwischen dem ersten und zweiten Knopf seines Hemdes. Er erwiderte zwar ihren Blick über die blank polierte Mahagonitischplatte, doch seine haselnussfarbenen Augen waren ausdruckslos, und sein Mund lächelte nicht. Er sieht wie ein Fremder aus, dachte sie.
    Ein aufregender Fremder.
    Sie verlagerte ihr Gewicht. Wieso plötzlich das? Das war doch lächerlich, einfach absurd.
    Aber es stimmte. Der Reid, in den sie sich verliebt und den sie geheiratet hatte, war ein unkomplizierter Mann gewesen, der gerne und oft lachte und nur selten ärgerlich wurde. Obwohl ihre Beziehung in den letzten Jahren angespannt war, hatte das der ungezwungenen Leichtigkeit, die ein Grundzug seines Charakters war, nichts anhaben können. Doch der Reid, der ihr gegenübersaß, wirkte, als sei mit ihm nicht gut Kirschen essen. Er wirkte entschlossen und erinnerte

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