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Ein Traummann zum verzweifeln

Titel: Ein Traummann zum verzweifeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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hatte. Sie sah keine Spur von einem Mysterium.
    Und das war auch okay so. Sie trat vom Spiegel zurück. Sie war, was sie war: eine Frau, die mit beiden Beinen auf der Erde stand, eine Frau, die bisweilen hübsch war, die meiste Zeit aber irgendwie Durchschnitt. Dafür brauchte sie sich nicht zu entschuldigen. Und sie sah auch keine Veranlassung, den Versuch zu unternehmen, sich zu ändern.
    Sie atmete tief durch. Verdammt, sie würde Nicks Aufmerksamkeit genießen, solange sie andauerte. Und wenn er das nächste Mal »Ich liebe dich« sagte, würde sie genau das tun, was sie auch jetzt tat: Sie biss sich auf die Zunge, um die Worte, die aus ihr herausdrängten, nicht auszusprechen.
    Sie würde nicht sagen, dass sie ihn auch liebte.

19
    D aisy sprang wie von der Tarantel gestochen auf, als die Türklingel kurz nach dem Mittagessen anschlug. Sie hatte niemanden die Außentreppe hochkommen hören, und das war kein gutes Zeichen. Die Treppe bestand aus knarrenden Bohlen. Man musste sich schon sehr anstrengen, um geräuschlos hinaufzukommen.
    Sie winkte Nick zurück, griff nach ihrer Glock und entsicherte sie. Die Pistole, mit dem Lauf zur Decke gerichtet, beidhändig umklammernd, glitt sie den Flur entlang. Kurz vor der Tür blieb sie stehen und presste sich an die Wand. »Wer ist da?«
    »Fleurop, Ma’am. Ich habe eine Lieferung für Sie.«
    Aber sicher doch. »Legen Sie sie auf dem Treppenabsatz ab.«
    »Das kann ich nicht. Ich brauche eine Unterschrift.«
    Na großartig. Jetzt saß sie in der Patsche. Hier hatte sie keine Chance. »Warten Sie eine Sekunde.« Sie zog lautlos den Türbolzen zurück und stahl sich dann leise den Gang zurück, um sich hinter die Ecke zu drücken. Als sie sah, wie Nick sie von der Couch aus beobachtete, flüsterte sie ihm zu: »Verschwinde aus der Schusslinie.«
    »Daise ...«
    »Bitte keine Diskussion, nur dies eine Mal.«
    Er zuckte die Achseln und gesellte sich zu ihr. Sie steckte den Kopf um die Ecke und sagte laut: »Okay, Sie können reinkommen.« Dann ging sie wieder in Deckung.
    Die Tür wurde mit so viel Temperament geöffnet, dass sie gegen die Wand knallte, und Daisy wartete auf das Geräusch einer Feuersalve, die das massive Türblatt durchschlug. Jeder Profi würde sich in der Regel so verhalten: In der Annahme, dass sich sein Opfer hinter der offenen Tür befand, würde er mit einem ökonomischen Zug die Gefahr ausschalten.
    Aber es herrschte nur Stille. Dann meldete sich zögerlich die bereits bekannte Stimme. »Ma’am?«
    Daisy stieß sich von der Wand ab und landete in halb gebückter Haltung im Flur, die ausgestreckte Waffe in beidhändigem Anschlag. In ihrem Blickfeld stand ein schmächtiger junger Mann in einem weißen T-Shirt und Khakihosen. Er hielt eine Schachtel mit einem Arrangement aus korallenroten Rosen und Gänseblümchen in der Hand.
    Als er die auf seine Brust gerichtete Waffe sah, wurde er so weiß wie sein T-Shirt. Er ließ die Blumen fallen und riss die Hände hoch. »O Gott, Lady, bitte nicht schießen!«
    »Sie haben ja tatsächlich Blumen«, sagte sie verdutzt und ließ die Waffe sinken. »Es tut mir Leid. Ich dachte ...« Als sie seine weit aufgerissenen Augen sah, die angsterfüllt auf die Pistole starrten, schüttelte sie den Kopf. »Ich nehme an, es ist Ihnen scheißegal, was ich dachte. Aber wenigstens entschuldigen möchte ich mich.« Doch dann gewann ihre Neugier die Oberhand. »Für wen sind die Blumen denn eigentlich? Sind sie überhaupt noch zu gebrauchen?«
    Nick schob sie sanft zur Seite und ging neben der Blumenschachtel in die Hocke. Er griff in die jetzt nasse Blumenfolie, die um das Arrangement geschlagen war, und stellte die Vase wieder ordentlich hin. Es war ein Wunder, dass sie nicht zerbrochen war. Dann richtete er sich auf, zog seine Brieftasche aus der Gesäßtasche und reichte dem jungen Mann einen großen Geldschein. »Ausgeprägte prämenstruale Stimmungsschwankungen«, murmelte er. »Deshalb auch die Blumen.«
    Daisy schnitt eine Grimasse, korrigierte die ungeheuerliche Behauptung aber nicht. Sie sah ruhig zu, wie Nick auf dem Klemmbrett des geschockten jungen Mannes unterschrieb und ihn anschließend hinauskomplimentierte.
    »So.« Er schloss die Tür und drehte sich mit einem schiefen Lächeln um. »Das war wirklich unterhaltsam.«
    Daisy schoss das Blut in die Wangen. »Ich dachte, das sind die Typen. Woher soll ich wissen, dass dir eine deiner Freundinnen Blumen schickt?«
    »Sie sind nicht für mich, mein Püppchen. Auf

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