Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ein Traummann zum verzweifeln

Titel: Ein Traummann zum verzweifeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
Vom Netzwerk:
unter seinen dichten Wimpern ansah, ließ Daisy das Herz bis zum Halse schlagen. »Aber fühl dich nicht zu sicher, Parker. Denn das gilt nur für den Moment.«
    Wenn Nick an diesem Nachmittag mit Daisy nicht gerade kuschelte, scherzte oder sonst irgendwie herumschäkerte, ruhte sein Blick mit großem Wohlgefallen auf ihr. Sie liebte ihn, und zwar nicht nur das lächerliche bisschen, das sie zugegeben hatte – sie liebte ihn, Punktum. Er war erfüllt von dieser Erkenntnis, fühlte sich leicht und beschwingt und konnte an fast nichts anderes mehr denken. Ihm war ganz warm ums Herz.
    Er fand sein eigenes Verliebtsein belustigend und keineswegs peinlich. Dabei konnte er die emotionale Erregung, die von ihm Besitz ergriffen hatte, noch nicht einmal ganz einordnen ... doch wie auch immer, er fühlte sich einfach unwahrscheinlich gut.
    Er hätte Daisy am liebsten irgendwo eingesperrt, um sie dazu zu bewegen, mehr zuzugeben, zu gestehen, dass sie sich nach Beständigkeit in dieser dämlichen Beziehung sehnte – genau wie er.
    War das nicht entgegen jeder Vernunft?
    Doch plötzlich erschien ihm eine Beziehung gar nicht mehr so angstbesetzt, so Furcht einflößend. Und sie musste auch nicht notwendigerweise scheitern. Er wusste gar nicht, warum er so lange gebraucht hatte, um das zu erkennen. Jeder Idiot sah doch, dass er nicht wie sein Vater war – und deshalb auch nicht zwangsläufig die Fehler des alten Herrn machen musste.
    Er begriff, dass es ganz allein an ihm lag, wie er sich entschied, und dass er aus einer Ehe etwas weitaus Besseres machen konnte, als es seinem Vater je gelungen war. Jedes Mal, wenn er sich diesen Gedanken bewusst machte, verzog sich sein Mund zu einem, da war er sich sicher, dümmlichen Grinsen. Auf einmal war das Leben herrlich, und sein einziger Wunsch war, dass seine Beziehung mit Daisy Bestand hatte.
    Dass sie ewig währte.
    Wer hätte das gedacht? Er spürte schon wieder dieses Zucken um die Mundwinkel. Allein schon die Vorstellung einer dauerhaften Beziehung sollte ihn eigentlich zu Tode erschrecken – aber von wegen, er fühlte sich großartig.
    Bis zu dem Moment, da ihn die Realität seiner Situation langsam wieder einholte, was früher oder später ja geschehen musste. Und als es dann so weit war, als er den nüchternen Tatsachen ins Auge blickte – da fuhr ihm ein gehöriger Schreck in die Glieder. Er war geliefert.
    Denn er hatte aus der rosaroten Zukunft, die er in seinen Gedanken für sie beide entworfen hatte, eine winzige, klitzekleine Kleinigkeit ausgeblendet. Er hatte außer Acht gelassen, wie leichtfertig und lässig er bis zu diesem Zeitpunkt mit der Wahrheit umgesprungen war. Schon komisch, wie es ihm praktischerweise gelungen war, diesen Umstand völlig zu verdrängen.
    Zumal Daisy so viel Wert auf Ehrlichkeit legte. Er hatte das dumpfe Gefühl, dass sie nicht halb so nachsichtig in Bezug auf seinen Umgang mit der Wahrheit war wie er.
    Vor allem nicht, wenn der schlimmstmögliche Fall eintreten sollte, und sie heute Abend J. Fitzgerald Douglass über den Weg liefen.
    Wohl wissend, dass diese Gala zu Ehren von Douglass stattfand, hatte Nick sich in den letzten Tagen den Kopf zermartert, was er diesbezüglich machen sollte. Angesichts der Tatsache, dass dieser Mann ihm nach dem Leben trachtete, hätte wahrscheinlich jeder Mensch mit ein bisschen Verstand die Veranstaltung abgesagt. Aber bis neulich Abend hatte er schlichtweg vergessen, dass J. Fitzgerald der Ehrengast war.
    Zu seiner Verteidigung konnte er immerhin Vorbringen, dass er keinen persönlichen Kontakt mit Douglass gehabt hatte, als er den Auftrag annahm. Er hatte den Termin einfach in seinen Kalender eingetragen und ihn dann mehr oder weniger verdrängt. Als er sich dann später wieder daran erinnerte, hätte er klugerweise unter dem Vorwand, krank zu sein, absagen müssen. Aber von Mrs. Whitcomb und dem Festausschuss, die mit viel Mühe den Abend organisiert hatten, zu diesem Zeitpunkt noch zu verlangen, sich jemand anderen zu suchen, dazu war es zu spät.
    Er hatte schließlich gewisse berufliche Prinzipien.
    Außerdem wollte er verdammt sein, wenn er sich von Douglass vorschreiben ließ, was er zu tun und was er zu lassen hatte. Nick war ein Fan der alten Westernklassiker und er wusste, was Clint Eastwood in einer derartigen Situation getan hätte. Er hätte seinen Zigarillo in den anderen Mundwinkel geschoben, seinen Staubmantel hinter seine sechsschüssige Kanone gestopft und Präsenz gezeigt. Und das war in

Weitere Kostenlose Bücher