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Ein Traummann zum verzweifeln

Titel: Ein Traummann zum verzweifeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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es mir dann noch einmal für heute Abend ausleihen?«
    »Eigentlich habe ich etwas anderes in petto. Ich hätte gern, dass du es einmal anprobierst. Kommt mit nach hinten.«
    Sie folgten ihm in einen Ankleideraum. Make-up-Utensilien lagen verstreut auf einer Speisetheke im Stil der fünfziger Jahre herum. Vor einem hell erleuchteten Spiegel standen dazu passend mit rotem Vinyl gepolsterte Chromstühle. An der einen Querwand befand sich ein Kleiderständer mit langen Kleidern und Kostümen, an der anderen ein Doppelwaschbecken.
    Und darauf steuerte Benny zu. »Ihr erlaubt?«, fragte er und nahm einen Rasierpinsel zur Hand, um damit in einer Rasierschale Schaum anzurühren. »Ich möchte das hier nur schnell zu Ende bringen.« Er verteilte den weißen, lockeren Schaum auf seinen Handrücken und nahm sich einen Rasierer. Voll konzentriert machte er sich daran, den Schaum zwischen den Knöcheln behutsam abzuziehen. Als er kurz aufblickte, merkte er, wie Nick ihn beobachtete, und grinste. »Wetten, Sie haben an die Haare auf Ihren Händen noch nie einen Gedanken verschwendet, hm?«
    Die Vorstellung erheiterte Nick, und er musste lächeln. »Beileibe nicht.«
    »Zum Glück habe ich keine starke Arm- oder Brustbehaarung. Und meine Beine und Achselhöhlen lasse ich ungefähr alle drei Monate lasern. Aber meine Hände muss ich oft rasieren. So! Fertig.«
    Er spülte sich die Hände ab, wusch die Rasierschale aus und verstaute alle seine Utensilien ordentlich. Schließlich drehte er sich um und musterte Daisy. »Dann wollen wir mal sehen, ob die Klamotten, die ich für dich herausgesucht habe, an dir so gut aussehen, wie ich mir das vorstelle.«
    Er durchquerte den Raum und nahm ein Kleidungsstück von dem Kleiderständer. Er stellte sich damit vor Daisy, hielt den Kleiderbügel hoch, ließ auf halber Höhe einen Arm dahinter gleiten und präsentierte es ihr wie ein hoch bezahlter Verkäufer in einem exquisiten Modehaus.
    Nick, der auf ein weiteres eng anliegendes Kleid gehofft hatte, war enttäuscht, als er sah, dass es sich um einen Hosenanzug handelte. Doch Daisy schien er zu gefallen.
    »Oh, Benny.« Sie fing sofort an, sich auszuziehen. Mit einem frechen Grinsen an die Adresse von Nick, drehte Benny sich um.
    Benny hatte zweifellos ein gutes Auge für Mode. Denn Daisy sah in dem Anzug, den er ausgesucht hatte, hinreißend aus. Es war ein Hosenanzug aus schwerer Seide in einem weißen Buttercremefarbton. Die Revers der Jacke waren mit etwas dunklerem Satin verblendet, passend zu den Smokingstreifen, die an den Außennähten der Hosenbeine herunterliefen. Mit einer klassischen Bluse darunter hätte man ihn zu jedem hochrangigen Geschäftstermin tragen können. Das glitzernde, goldfarbene Bustier, das Benny dafür vorgesehen hatte, verwandelte ihn in einen sexy Abendanzug.
    »Der ist toll, Benny. Absolut perfekt.« Daisy beugte sich vor, um ihm einen Kuss auf die Wange zu drücken.
    »Als Chan damit ankam, wusste ich sofort, dass das was für dich ist.«
    »Und ihm macht es nichts aus, ihn mir zu leihen?«
    »Nicht, solange er ihn rechtzeitig für die morgige Abendshow zurückbekommt.«
    »Das ist ein Fummel?« Nach dem zu urteilen, was Nick vor sich sah, hätte der Anzug jeder Frau aus seinem Bekanntenkreis gehören können.
    »Honey, du bist nackt geboren, und alles was du danach anziehst, ist ein Fummel.« Benny grinste. »Behauptet jedenfalls RuPaul.«
    »Na, wenn RuPaul das sagt...«
    »Genau. Die Queen hat gesprochen.«
    Während Nick zusah, wie Benny mit geschickten Händen Daisys Make-up auftrug und ihre Frisur stylte, ging Nick erneut die Punkte durch, die dafür bzw. dagegen sprachen, Daisy von J. Fitzgerald zu erzählen. Er betrachtete die Pros und Kontras aus allen Blickwinkeln, konnte aber zu keiner endgültigen Entscheidung kommen. Schließlich beschloss er, die Beichte noch um einen weiteren Tag zu verschieben. Er musste darüber nachdenken, wie er ihr die Situation erklären konnte, ohne dass sie ihm die Eier wegschoss. Er war sich sicher, dass es einen Weg gab.
    Er wusste nur noch nicht genau, wie er aussah.

20
    S chönes Fest.« Mo nippte an einem Nappa-Valley-Merlot und sah sich im vollen Ballsaal um.
    Reid setzte sein Glas auf dem Tablett eines vorbeikommenden Obers ab, hakte einen Finger unter seiner Fliege ein und zog sie vom Hals weg. »Ein Glas Wein und einen Teller mit Hors d’oeuvres durch eine Menge overdresster Leute zu balancieren – wenn das deine Vorstellung von einem schönen Abend ist,

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