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Ein unauffälliger Mann - Chadwick, C: Ein unauffälliger Mann - It's All Right Now

Ein unauffälliger Mann - Chadwick, C: Ein unauffälliger Mann - It's All Right Now

Titel: Ein unauffälliger Mann - Chadwick, C: Ein unauffälliger Mann - It's All Right Now Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Chadwick
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aufgehört hatte, auch nur einen Deut anders aussehen zu wollen, als sie tatsächlich war. Die Stimme jedoch mußte sie sich erst noch aneignen.
    »Simon erzählte uns eben von der Zusammenlegung von Arbeitsagenturen mit Wohlfahrtsbüros, nicht, Simon?« sagte sie zu seinem Hinterkopf.
    Simon wandte sich mir zu und schloß wieder die Augen. Er senkte die Stimme, so daß sie nun deutlicher nördlich wurde, so wie ich es früher manchmal tat, wenn ich ausdrücken wollte, daß mit mir nicht zu spaßen sei. Nie mit Plaskett jedoch, vor allem dann nicht mehr, als er mich die Karriereleiter hochschleppte.
Dann kultivierte ich ein südlich glattes Näseln mit einem Hauch Themsedelta. In letzter Zeit sind meine nördlichen Vokale zurückgekehrt — wahrscheinlich, weil ich allein lebe und ab und zu mit meinen toten Eltern rede. Als ich mich früher einmal vergaß und mit meiner Mutter in südlichem Akzent sprach, legte sie sich die Hand ans Ohr und meinte, mein kürzlicher Besuch in Holland habe mir einen komischen ausländischen Akzent verpaßt. Sie schenkte mir eins ihrer seltenen Lächeln, als sie das sagte.
    »Habe ich, ja«, sagte Simon eben und schaute dabei auf den Boden zwischen mir und seinem Vater. »Ich hatte den Auftrag, einen Bericht zu schreiben über die personellen Implikationen, Neueinstufungen, Personalreduktion natürlich, die wahrscheinlichen Einsparungen, neue Organisationsstrukturen ...«
    Er drehte sich halb zu seiner Mutter um, schloß die Augen, öffnete sie aber gleich wieder.
    »Arme Mum«, sagte er. »Ich fürchte, das ist alles sehr langweilig.«
    Sie schüttelte den Kopf. »O nein, das ist es nicht, Simon. Es ist alles andere als langweilig.«
    »Hey!« sagte Brown in das nun folgende Schweigen hinein. »Tom hat noch nichts zu picheln.« Ich öffnete den Mund, während ich einen Entschluß faßte. Er lachte kurz auf, und es klang wie ein übertriebenes Gähnen. »Thomas Ripple braucht was zu picheln.«
    Sein Mund blieb offen, und ich gab der Luft einen leichten Aufwärtshaken. »Scotch und Soda, wenn’s recht ist.«
    Während er den Drink holen ging, stellte sich Mrs. Brown zu ihrem Sohn und berührte ihn flüchtig.
    »Erzähl doch weiter, Simon. Ich bin mir sicher, Mr. Ripple interessiert das sehr ... Wissen Sie, er macht sich inzwischen einen ziemlichen Namen in diesem Bereich, nicht wahr, Simon?«
    »Nun, so weit würde ich nicht gehen. Es stimmt allerdings, daß ich als Folge meines Berichts in eine Projektgruppe zur Verfahrensoptimierung berufen wurde. Es ist eine Beförderung, wissen Sie.«

    Er drehte sich zu seinem Vater um, der eben mit meinem Drink zurückkehrte. Wieder schloß er die Augen.
    »Da hören Sie es, Tom, der Junge ist ganz schön auf Draht, was? Na ja, ist ja kein Wunder bei so brillanten Eltern. Auf ihn also.«
    Wir hoben die Gläser, und Simon straffte die Schultern, trank sein Bier aus und stellte sein Glas laut auf den Kaminsims. Wieder entstand ein Schweigen. Ich wußte nicht so recht, was eigentlich los war. Natürlich gab es die Vorsicht, die Verlegenheit, die Unsicherheit, und dazu trug auch ich bei. Sie versuchten herauszufinden, was aus ihrem Sohn geworden war, und verglichen es damit, wie er gewesen war, als er vor so vielen Jahren das Haus verließ. Stolz? Enttäuschung? Ein bißchen was von beidem? Und er versuchte sich klarzuwerden, was aus ihnen geworden war, obwohl daran viel weniger Zweifel bestand. Er wollte sie ganz einfach beeindrucken, und zwar mit mehr als nur der Floskel: »Ihr seht ja ...« An die Veränderung seiner Mutter mußte er sich erst noch gewöhnen, aber abgesehen davon ... Das alles war ihm weniger wichtig als ihnen. Er würde sie bald wieder vergessen können, ganz im Gegensatz zu ihnen. So sah es zumindest aus.
    »Und, John«, fragte ich. »Wie läuft das Transportgewerbe? Sie hatten da doch gewisse Ideen in bezug auf Expansion, wenn ich mich recht erinnere.«
    Er nickte, und seine Frau antwortete. »Er ist da wirklich in seinem Element. Ist ein verdammtes Glück für die, daß sie ihn haben, würde ich sagen. Er hat so viele Ideen, daß ihn keiner aufhalten kann, nicht, Liebling?« Sie wandte sich eifrig mir zu. »Ich vermute, das hat er Ihnen bei einem Ihrer kleinen Männerabende erzählt.«
    Inzwischen war auch ihre Stimme natürlicher geworden. Was sie sagte, kam von Herzen, und man konnte das Kind darin hören. Er nickte noch immer, doch nicht zustimmend, sondern so, als hätte er vergessen, damit aufzuhören. Die verwirrte,

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