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Ein unerhörter Ehemann (German Edition)

Ein unerhörter Ehemann (German Edition)

Titel: Ein unerhörter Ehemann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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war. Cam widerstand dem Drang, seine Kleidung zu ordnen.
    »Siehst du etwas, das dir gefällt?«, erkundigte er sich.
    Gina wandte den Blick ohne eine Spur von Verlegenheit ab. »Sicher«, sagte sie leichthin und höflich in dem gleichen Ton, in dem man einer Frau versichert, dass sie nicht zugenommen hat, wenn die fragliche Dame entweder in anderen Umständen ist oder gerade einen halben Ochsen verspeist hat.
    »Gut«, sagte Cam, dem keine witzige Entgegnung einfallen wollte. Was war nur aus den Zeiten geworden, als eine Jungfrau vor Angst aufschrie, wenn sie das erste Mal das Gemächt eines Mannes erahnte? So lange war er doch noch gar nicht aus England fort.
    Gina schaute ins Feuer, ohne auch nur zu erröten, als könnte sie kein Wässerchen trüben. Tatsächlich hatte ihre Neugier, mehr noch aber ihre Zurückweisung etwas Schamloses. Das Blut pulsierte durch Cams Leib. Solch eine Provokation würde einen skrupelloseren Mann dazu bringen, das Frauenzimmer sofort aufs Bett zu werfen.
    Doch natürlich würde er das nicht tun. Dennoch konnte er die Erregung nicht verbergen, die ein Mann in Gegenwart einer leicht bekleideten Frau fühlt.
    »Kannst du nicht wenigstens einen Morgenmantel überziehen?«, fragte er.
    Gina hob eine Augenbraue und nahm noch einen Schluck Brandy. »Es ist doch ziemlich warm im Zimmer, und außerdem bist du mein Ehemann.«
    Er starrte sie an, bis sie sich mit einem anmutigen Schulterzucken erhob. »Wenn du darauf bestehst.« Sie ging an ihm vorbei zum Bett. Der Fetzen Stoff, den sie trug, bestand aus der dünnsten blassgelben Seide, die Cam je zu Gesicht bekommen hatte. Sie umschmeichelte ihre schlanken Beine, als wollte sie den Bildhauer nackter Göttinnen verhöhnen.
    Natürlich zog sie keinen Mantel aus fester Baumwolle an. Nein, ihr Morgenrock passte farblich zum Negligé, bestand aber hauptsächlich aus Spitzenstoff. Er verbarg absolut nichts. Zugegeben, Cam war bereits in einem Zustand der Erregung. Doch auch so war das leise Rascheln, als sie an seinem Stuhl vorüberging, einer der verführerischsten Laute, die er je vernommen hatte.
    Kaum hatte Gina sich hingesetzt, da sprang sie schon wieder auf. »Ich habe den Brief vergessen.« Sie ging zum Schrank und machte ihn auf. Cam verfluchte seinen eigensinnigen Körper und starrte angestrengt in die Flammen, während er gegen das Pochen in seinen Lenden ankämpfte.
    Seine Frau spielte mit ihm. Sie war das genaue Gegenteil einer Jungfrau. Wahrscheinlich schlief sie mit Bonnington, Wapping und hundert anderen. Ihr wiegender Gang war nicht der Gang einer Jungfrau. Jedermann wusste doch, dass Jungfrauen stets die Knie zusammenpressten, die Knöchel kreuzten und beim bloßen Gedanken an einen Mann in ihrem Schlafgemach rosa anliefen.
    Seine Frau hingegen, die ihn von Griechenland herzitiert hatte, damit er vor dem versammelten Parlament bestätigte, dass sie immer noch Jungfrau war … diese Frau trank Brandy und trug einen Morgenrock, der einer Zypriotin würdig war. Gina kam mit einem gefalteten Blatt zurück.
    »Tust du das jeden Abend?«, fragte er voller Groll.
    »Was denn?« Sie schaute ihn leicht verdutzt an. Wusste sie etwa nicht, dass im Licht des Kamins die Linie ihrer Beine durchschimmerte? Cam konnte sogar eine runde, zarte Kurve oberhalb ihrer Schenkel erkennen. Er schlug die Beine übereinander. Das hier wurde allmählich lächerlich.
    »Sitzt du abends immer wie ein Paradiesvogel in deinem Zimmer, schlürfst Brandy und empfängst in spärlich bekleidetem Zustand Männer?« Sein Ton war brutal.
    Gina kicherte vergnügt. »Sieht so das Leben einer Kurtisane aus? Der hätte ich einen weniger friedlichen und sehr viel … eindeutigeren Abend zugetraut. Aber du hast in solchen Dingen ja mehr Erfahrung als ich.«
    Cam musste sich die größte Mühe geben, ruhig zu bleiben. Diese Frau war ja eine ganz reizende Jungfrau!
    »Grundgütiger«, sagte sie, als hätte sie es eben erst entdeckt. »Euer Gnaden laufen ja ganz rot an. Ich hab dich ja gewarnt, dass mein Zimmer überheizt ist. Aber um auf deine Frage zu antworten: Ich bade abends, und mein Haar braucht lange, um zu trocknen. Deshalb habe ich mir angewöhnt, Brandy zu trinken, während ich arbeite. Ich finde, Brandy hat so etwas Beruhigendes, nicht wahr?« Nun gurrte sie beinahe. »Wenn ich ein Gläschen getrunken habe, bin ich vollkommen entspannt und schlafe gut.«
    Dieses hinterhältige Weib, dachte Cam. Sie versucht mich vorsätzlich in die Raserei zu treiben, Gott allein weiß,

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