Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein unmoralischer Handel

Ein unmoralischer Handel

Titel: Ein unmoralischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
in die Augen. Lange hielt er ihren Blick, Haselnussbraun in Haselnussbraun. Die Spannung steigerte sich ins Unerträgliche, ihre Nerven spannten sich aufs Äußerste an, sie fragte sich, was er wohl sehen mochte.
    »Du warst es.«
    Auch wenn Verwunderung in seiner Stimme mitschwang, ließ sein Ton keinerlei Widerrede zu. Sie zog die Augenbrauen hoch. »Was um Himmels willen ist hier eigentlich los?«
    Seine Brauen hoben sich ebenfalls, aber seine Miene blieb entschlossen. »Du streitest es ab? Mehr fällt dir dazu nicht ein?«
    »Wenn ich wüsste, auf was für einen krausen Gedanken dein fiebriges Hirn jetzt wieder gekommen ist, könnte ich dir vielleicht genauer antworten, aber da dies nicht der Fall ist, scheint es mir am sichersten, erst einmal alles abzustreiten.« Sie schaute weg, aus Angst. Wenn sie seinem Blick noch länger standhielt, würde sie darin im Haselnussbraun die Erkenntnis aufleuchten sehen - die Erkenntnis, dass sein Körper den ihren kannte. Dann würde sie sich ebenfalls erinnern, was sie angreifbar machte. Dann würde er sich auf sie stürzen.
    Die Berührung seiner schlanken Finger, die über ihr Gesicht strichen, ließ sie beinah den Boden unter den Füßen verlieren. Sein Griff wurde fester; mit Leichtigkeit drehte er ihren Kopf herum, bis er ihr wieder in die Augen schauen konnte.
    »Also du weißt es doch ganz genau - es hat keinen Sinn, es abzustreiten«, stieß er abgehackt hervor. Blanke Wut loderte aus seinen Worten. Er zögerte, dann setzte er hinzu: »Dein Parfüm hat dich verraten.«
    Ihr Parfüm?
    Das Hausmädchen. Hatte sauber gemacht. Ihre ganze Schmuckschatulle auf den Tisch geleert. Und dann alles wieder eingeräumt. Zwei gleiche Flakons, einen hineingelegt, den anderen herausgenommen.
    Ihr Blick war leer geworden, ihre Lippen wollten ein »Oh« formen. Doch da riss sich Alathea zusammen und schoss einen wütenden Blick zurück: »Was ist mit meinem Parfüm?«
    Er lächelte, allerdings nicht amüsiert. »Zu spät.«
    »Unsinn!« Sie befreite ihr Kinn aus seinen Fingern. »Das ist einfach nur eine besondere Kreation - ich wette, eine Menge Damen benutzen sie.«
    »Vielleicht, aber keine, die so groß ist. So … perfekt.«
    Als sie darauf mit einem kaum wahrnehmbaren Heben einer Augenbraue antwortete, ergänzte er: »So gut darin, Schlösser zu knacken.«
    Alathea runzelte die Stirn. »Verstehe ich das richtig, dass du nach einer Frau suchst - einer großen Frau -, die dasselbe Parfüm trägt wie ich und genau wie ich Schlösser aufbrechen kann?«
    »Nein - du solltest verstehen, dass ich sie nun gefunden habe.«
    Die unerschütterliche Sicherheit in seinen Worten ließ sie wieder aufschauen - er fing ihren Blick auf. Seine Augen verengten sich, dann fiel sein Blick auf ihre Lippen. Diese unterschwellige, hypnotische Anziehung flackerte zwischen ihnen auf …
    Er trat näher an sie heran. Alathea verschlug es den Atem. Sie riss die Augen auf, konnte den Blick nicht von seinem versteinerten Gesicht abwenden, ein Zittern durchlief sie …
    Die Tür ging auf, andere Gäste spazierten herein.
    Gabriel warf wilde Blicke um sich.
    Alathea holte tief Luft. »Du bist ganz gewaltig im Irrtum.«
    Sein Kopf flog herum, doch da war sie schon an ihm vorbei, passierte die anderen Gäste mit einem huldvollen Nicken. Hoch erhobenen Hauptes segelte sie beinah im Laufschritt wieder in den Ballsaal.

13
    M an bereitete sich gerade auf einen Walzer vor. Alatheas verrückter Spurt trug sie fast mitten in die Tänzer hinein. Sie stand wankend am Rand der Tanzfläche …
    Als ein harter Arm sie ergriff, ihre Taille umschlang, sie vorwärts schwang und dann geschickt wieder auffing. Sie schluckte einen spitzen Schrei hinunter, dann rang sie um Atem, versuchte, ihr Gleichgewicht zurückzugewinnen und ihre fahrigen Gedanken zu sammeln - nur um all dem verlustig zu gehen, als Gabriel seinen Arm um sie schloss und ihren Busen viel zu eng an sich presste. Sie mit einer Hand haltend, wirbelte er mit ihr über die Tanzfläche.
    Ihr Körper erwachte sofort zum Leben. Ihre Brüste richteten sich auf. Sie kämpfte mit sich selbst darum, hart zu bleiben, doch ihr Körper schmiegte sich in seine Arme, ihre Oberschenkel streiften bei jeder Drehung verführerisch die seinen. Ihre Hüften wiegten sich, Erinnerungen wurden wach.
    Innerhalb von Sekunden war sie besiegt. Sie weigerte sich, ihn anzusehen, zu beschäftigt damit, ihre durcheinander wirbelnden Gedanken zu bändigen, ihre Entschlusskraft zurückzugewinnen,

Weitere Kostenlose Bücher