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Ein unmoralischer Handel

Ein unmoralischer Handel

Titel: Ein unmoralischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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behaupten, dass du dich an sie erinnerst. Sie ist perfekt darauf vorbereitet, eine absolut anpassungsfähige Ehefrau abzugeben, und da unser Vermögen samt Stammbaum sich vielleicht nicht ganz mit dem der Cynsters messen kann, ist selbstverständlich ein Ausgleich dafür geplant.«
    Das Gurren in ihrer Stimme, das laszive Glimmen in ihren Augen ließ keinen Zweifel daran, welcher Art der Ausgleich sein sollte.
    Gabriel sah sie eiskalt an. Dann fiel seine höfliche Maske, seine Verachtung, sein Abscheu traten zutage. Lady Herries erbleichte und wich einen Schritt zurück - und musste sich bei der Dame hinter ihr entschuldigen, der sie auf den Fuß getreten war.
    Als sie Gabriel wieder anschaute, war sein Ausdruck so nichtssagend wie vorher. »Da bist du falsch informiert. Ich suche im Moment nicht nach einer Frau.« Er neigte den Kopf. »Wenn du mich bitte entschuldigen würdest.«
    Er ging um Lady Herries herum und setzte seinen Weg fort, nicht auf der Suche nach einer Ehefrau, sondern nach einer Witwe. Sobald er sie gefunden hätte, würde er - nachdem er ihr den Hals herumgedreht und sie noch ein paar anderen körperlichen Folterungen unterzogen hatte - seine Meinung über die Ehe ändern und sie heiraten.
    Doch zuerst musste er sie finden.
    Sie musste hier sein. Fast jeder von Rang und Namen war da. Dass sie aus seinen Kreisen stammte, darüber bestand kein Zweifel. Wo war sie also?
    Hinter seiner Fassade der Reserviertheit war er eindeutig wütend. Er hatte fest damit gerechnet, schon bald nach ihrer mitternächtlichen Ausfahrt eine ihrer Einladungen zu erhalten. Doch nichts war eingetroffen. Er hatte den ganzen Abend gewartet, während Chance wie ein Schachtelteufel ständig heraus- und hereingehüpft war und sich gewundert hatte, warum er nicht ausging. Er hatte seine Ungeduld gezügelt - was nach ihrem mitternächtlichen Intermezzo und dem Sturm von Gefühlen, den sie ausgelöst hatte, wirklich nicht einfach gewesen war. Auch am darauf folgenden Abend hatte er ohne Erfolg zu Hause gewartet.
    Jetzt war er hungrig, heißhungrig - nicht nur nach ihr, sondern vielmehr danach, endlich zu erfahren, wo sie war, zu wissen, dass er seine Hand auf sie legen konnte, wann immer er es wünschte. Er war angespannt, gequält von seinem Verlangen, sie zu besitzen, das über alles hinausging, was er in den Jahren seiner Karriere als Lebemann je erfahren hatte. Er musste herausfinden, wer sie war, wo sie lebte und was sie war.
    Die Ausgabe von Burke’s Peerage übte bereits eine hypnotische Anziehungskraft auf ihn aus. Er hatte sich mehrfach dabei ertappt, wie er den in Leder gebundenen Band in der Hand wog. Aber er hatte ja versprochen … sein Wort gegeben … sein Ehrenwort als Cynster.
    Die ganze letzte Nacht hatte er damit verbracht, einen Weg zu finden, um dieses Versprechen zu umgehen. Seine Tante Helena wüsste, wer die Gräfin war - sie wusste immer, wer mit wem verwandt war, wer kürzlich verstorben war, wer eine junge Frau geheiratet hatte. Leider würde Helena stehenden Fußes seine Mutter über seine Nachfrage in Kenntnis setzen, und darauf konnte er verzichten. Stundenlang hatte er mit dem Gedanken gespielt, sich Honorias Gnade anheim zu stellen und sie um Hilfe zu bitten. Sie würde ihm ihre Unterstützung nicht verweigern, doch sie hätte ihren Preis, das stand mit Sicherheit fest. Die derzeitige Herzogin von St. Ives war niemand, der sich eine einmalige Gelegenheit entgehen ließ. Allein dass er in Erwägung gezogen hatte, sie zu fragen, wäre schon Zeichen genug, wie groß seine Verzweiflung war.
    Am Ende war er zu dem Schluss gekommen, dass sein Versprechen - das Versprechen, das die Gräfin so kunstvoll formuliert hatte - ihn zu stark band und ihm keinen Raum für irgendwelche Manöver ließ. Auf seine Pläne zurückgeworfen, war er heute Abend einzig und allein hergekommen, um die Gräfin zur Strecke zu bringen.
    Sie - seine Paradies-Jungfrau - die Frau, die seine Seele gefangen hielt.
    Er hob den Kopf und durchsuchte den Raum. Das Einzige, was sie nicht verbergen konnte, war ihre Größe. Es waren mehrere hoch gewachsene Damen anwesend, doch er kannte sie alle - keine davon war seine flüchtige Gräfin. Alathea, so bemerkte er, war gerade mit Chillingworth auf der Tanzfläche. Er wandte den Blick ab. Zumindest war es nur ein Cotillon, kein Walzer.
    »Da bist du ja endlich!«
    Lucifer kämpfte sich aus der Menge. Gabriel zog fragend eine Augenbraue in die Höhe.
    Sein Bruder starrte ihn an. »Na, die

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