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Ein unmoralischer Handel

Ein unmoralischer Handel

Titel: Ein unmoralischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Geschäftspraktiken. »Fürs Erste ist alles in bester Ordnung - er hat die Gräfin getroffen, ihre Geschichte gehört und ihr seine Hilfe zugesagt. Er will tatsächlich helfen, möchte diese Männer und ihre Gesellschaft bloßstellen. Nur darauf kommt es an.« Ob sie damit in erster Linie Nellie oder sich selbst beruhigen wollte, wusste sie selbst nicht recht; ihr Magen jedenfalls hatte sich noch nicht wieder beruhigt, seit er sie geküsst hatte. »Lady Celia klagt stets darüber, dass er zu träge sei und sich in seinem Leben langweile. Die Schwierigkeiten der Gräfin werden ihn beschäftigen, ihm etwas liefern, wofür er Interesse aufbringen kann.«
    Nellie schnaubte verächtlich. »Als Nächstes werden Sie noch behaupten, es wäre nur zu seinem Besten, dass er - Sie entschuldigen den Ausdruck - verschaukelt wird.«
    Alathea hatte zumindest Anstand genug, um zu erröten. »Es wird ihm nicht wehtun. Und ich werde mich vorsehen. Also gibt es keinen Grund anzunehmen, er könnte jemals herausfinden, dass er, wie du es auszudrücken beliebst, verschaukelt wird. Ich werde dafür Sorge tragen, dass er die Gräfin niemals bei Tage oder irgendeiner anderen Gelegenheit, wenn es hell ist, zu Gesicht bekommt. Ich werde stets den Schleier tragen. Und hohe Absätze, die mich größer wirken lassen.« Sie zeigte auf die hochhackigen Schuhe, die sie vor dem Frisiertisch abgestreift hatte. »Und dieses Parfum«, eine neuerliche Handbewegung in Richtung des venezianischen Glasflakons, der vor ihrem Spiegel stand. »Das alles hat nichts mit dem zu tun, was Alathea Morwellan je ausgemacht hat. Ich sehe wirklich keinerlei Gefahr, dass er mich erkennen könnte.«
    Alathea ließ sich aufs Bett gleiten; Nellie umsorgte sie geschäftig, schlug die Decken zurück, zog die kupferne Wärmepfanne heraus. Als sie zwischen die Laken schlüpfte, seufzte Alathea wohlig. »Es ist alles in Ordnung. Und sobald die Gesellschaft entlarvt und ihre Familie gerettet ist, wird sich die Gräfin einfach in Luft auflösen«, erklärte sie mit einer anmutigen Handbewegung.
    Nellie schnaufte missbilligend. Sie eilte hin und her, räumte ein wenig auf, hängte Alatheas Kleider weg. Vom Ankleidezimmer aus warf sie einen Blick über die Schulter auf Alathea. »Ich verstehe immer noch nicht, warum Sie nicht einfach zu ihm gehen und ihm direkt ins Gesicht sagen konnten, worum es geht. Stolz ist ja schön und gut, aber das hier ist eine ernste Angelegenheit.«
    »Es ist ja nicht nur Stolz.« Alathea legte sich zurück und betrachtete den Himmel ihres Bettes. »Ich habe ihn nicht direkt gefragt, weil er mir dann wahrscheinlich nicht geholfen hätte, jedenfalls nicht persönlich. Er hätte mich so schnell wie irgend möglich, ohne unhöflich zu erscheinen, an Mr Montague verwiesen, und das wäre schlichtweg nicht ausreichend gewesen. Ich - wir - brauchen seine Hilfe, nicht den Beistand eines seiner Untergebenen. Ich brauche den Ritter auf seinem Schlachtross, nicht seinen Knappen.«
    »Das glaube ich nicht. Er hätte uns geholfen, warum sollte er denn nicht? Schließlich waren Sie beide fast Ihr ganzes Leben zusammen. Er kennt Sie, seit Sie Laufen gelernt haben. Sie haben schon als Babys miteinander gespielt und während der gesamten Kindheit, bis Sie fünfzehn wurden und sich anschickten, eine Dame zu werden.« Nachdem sie ihre Arbeit beendet hatte, trat Nellie mit einer Kerze in der Hand an das große Himmelbett. »Wenn Sie direkt zu ihm gingen und die ganze Sache erklären würden - ich bin mir sicher, er würde Ihnen dennoch helfen.«
    »Glaube mir, Nellie, es würde nicht funktionieren. Er tut alles, um einer geheimnisvollen Gräfin unter die Arme zu greifen, doch dasselbe würde er niemals für mich tun.« Alathea drehte sich auf die Seite und schloss die Augen, wobei sie Nellies ungläubiges Schnaufen ignorierte. »Gute Nacht.«
    Einen Augenblick später drang ein leise gebrummeltes »Gute Nacht« an ihr Ohr. Der flackernde Kerzenschein verblasste, dann schnappte die Tür ins Schloss, als Nellie das Zimmer verließ.
    Alathea seufzte und kuschelte sich tiefer in die Kissen, versuchte jene Muskeln zu entspannen, die sich angespannt hatten, als er sie geküsst hatte. Das war die einzige Entwicklung, die sie nicht vorhergesehen hatte, aber sie musste sich deswegen wohl kaum Gedanken machen, wahrscheinlich war es nur die Art von charmantem Getändel, mit der er jede Dame bedachte, die irgendwie sein Interesse erregte. Sollte sie noch einmal eine solche Scharade

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