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Ein unmoralischer Handel

Ein unmoralischer Handel

Titel: Ein unmoralischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Aufmerksamkeit, als sie ihre Plätze einnahmen; die vornehmen Inhaber der weniger bevorzugten Logen verrenkten sich den Hals, um zu sehen, wer die besten Plätze bei einem der gefeiertsten Anlässe der Saison innehatte. Man flüsterte, als Alathea in königlicher Haltung, hocherhobenen Hauptes und mit heiterer Miene auf einem der vorderen Stühle Platz nahm. Serena setzte sich neben sie und wandte sich dann um, um Gabriel ein Wort des Dankes zuzumurmeln. Er hatte es sich auf einem Stuhl seitlich versetzt hinter Alathea bequem gemacht.
    Alathea hätte ihm gern eins auf die Ohren gegeben, jedoch nicht in aller Öffentlichkeit. So konnte sie nur lächeln und das huldvolle Nicken der Matronen des ton erwidern. Mary und Alice nahmen die anderen vorderen Sitze neben Serena ein, während Esher und Carstairs hinter ihnen Platz nahmen. Seine Lordschaft lehnte sich vor und verwickelte Serena in ein Gespräch. Alathea drehte sich zu Gabriel um, um ihm mitzuteilen, dass sie ihm später noch eins auf die Ohren geben würde, musste jedoch feststellen, dass er sich bereits stirnrunzelnd zu ihr vorbeugte.
    »Bitte um Entschuldigung. Ich hätte nicht erwartet, dass wir so viel Aufmerksamkeit erregen würden.«
    Alathea verzog das Gesicht und nahm die Entschuldigung an. Sie sah davon ab, ihn in aller Schärfe darauf hinzuweisen, dass es der Grad von Aufmerksamkeit war, den er als ein Cynster nun einmal erregte, wenn er sich erklärte. »Ich nehme an«, flüsterte sie ihm mit einem Seitenblick auf Serena zu, um sich zu überzeugen, dass sie abgelenkt war, »dass du nichts von dem Kapitän gehört hast.«
    »Nein.« Seine Miene verfinsterte sich noch mehr. »Hör auf, dir Sorgen zu machen. Wir werden das schon irgendwie durchstehen.«
    Alathea wünschte, man könnte ihr ihre Gemütsverfassung nicht so deutlich ansehen, und seufzte. »Ich habe alles getan, was man im Voraus tun konnte, nur für den Fall, dass …« Sie machte eine hilflose Handbewegung. »Ich habe alle Rechnungen für den Ball beglichen - die Lieferanten, die Putzmacher, die Modisten - sogar die Musiker. Sie haben mich alle für verrückt gehalten, weil ich von ihnen verlangt habe, ihre Rechnungen sofort vorzulegen.«
    »Das würde ich auch so sehen. Wenn du sie alle auf der Stelle bezahlt hast, sind die Morwellans die einzige Familie des ganzen ton, welche die Saison mit reinem Tisch beendet.«
    Gabriels Finger schlossen sich um ihre Hand. Ihr blieb kaum Zeit, sich vor dem Gefühl seiner Lippen auf ihren Fingerrücken zu wappnen.
    »Entspann dich. Vergiss die Central East Africa Gold Company. Vergiss Crowley, zumindest heute Abend.« Er nickte zur Bühne hin; der Vorhang hob sich unter donnerndem Applaus. »Ich habe dich heute Abend eingeladen, und das Einzige, was ich an Dank erwarte, ist, dass du dich gut unterhältst. Also hör auf, dir Sorgen zu machen, und amüsier dich.«
    Er drehte ihre Hand herum und streifte mit seinen Lippen über ihr Handgelenk, bevor er sie freigab. Alathea schaute zur Bühne, als die Lampen langsam erloschen, und tat wie ihr geheißen.
    Es fiel ihr nicht schwer - die Inszenierung war eine tour de force, die Sänger großartig, die Bühnenbilder und das Orchester unübertrefflich. Konzerte und Musikveranstaltungen hatte sie schon in jenen kurzen Wochen ihres ersten London-Aufenthaltes lieben gelernt. Seither lechzte sie förmlich danach; die Bemühungen der Provinzhäuser ließen sich mit den weit überlegenen Londoner Veranstaltungen einfach nicht vergleichen.
    Wegen der zusätzlich eingefügten Szenen und besonderen Arien, welche die Vorstellung zu einer Gala machten, war nur eine Pause nach dem zweiten Akt angesetzt. Als der Vorhang herunterrauschte und die Lampen flackernd wieder zu Leben erwachten, seufzte Alathea zufrieden und schaute sich zu Gabriel um.
    Er zog eine Augenbraue in die Höhe und streckte seine langen Glieder aus. »Zeit, sich ein wenig die Beine zu vertreten.«
    Alathea gestattete ihm, ihr aufzuhelfen, und wandte sich dann an Serena.
    Ihre Stiefmutter schlug ihren Fächer auf und fächelte sich Luft zu. »Ich werde hier bleiben - ihr könnt gern durch die Gänge flanieren, wenn ihr rechtzeitig zum nächsten Akt wieder zurück seid.« Sie lächelte ihnen allen zu - Esher mit Mary am Arm und Carstairs an Alice’ Seite. Gabriel bedeutete den anderen vorzugehen, dann trat er mit Alathea hinaus aus der Loge in den Strom des paradierenden Publikums. Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als mit allen anderen auf und ab zu

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