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Ein unmoralischer Handel

Ein unmoralischer Handel

Titel: Ein unmoralischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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gerichtet. »Verflucht! Das sieht gar nicht gut aus.« Seine Züge wurden hart. Er zögerte, dann reichte er Chillingworth den Brief. »Wie verstehen Sie das?«
    Chillingworth las den Brief, dann verzog er das Gesicht. »Er hat ihr insgesamt dreimal gesagt, dass sie auf der Stelle kommen solle. Nicht gut.«
    »Ganz genau.« Gabriel nahm den Brief wieder an sich, steckte ihn in die Tasche und stürzte an Chillingworth vorbei. »Jetzt muss ich nur herausbekommen, wo zum Teufel sie steckt.«
    »Seeleute.« Chillingworth folgte Gabriel. »Der Lakai sagte, die Männer, die auf sie warteten, seien Seeleute.«
    »Die Docks. Wundervoll.«
    Sie erreichten die Treppe, als Chillingworth, immer noch dicht hinter Gabriel, sagte: »Ich werde mit Ihnen kommen - wir können meine Kutsche nehmen.«
    Gabriel warf ihm über die Schulter einen Blick zu. »Ich werde nicht so dankbar sein, das wissen Sie.«
    »Das Einzige, worum es mir bei der ganzen Sache geht«, erwiderte Chillingworth, während sie die Stufen hinaufeilten, »ist, diese verdammte Frau zurückzuholen, damit sie Sie ihr restliches Leben lang plagen kann.«
    Sie erreichten den obersten Treppenabsatz, eilten im Laufschritt die Galerie entlang, hasteten die große Treppe hinunter und durchquerten die Eingangshalle. Seite an Seite hetzten sie durch die Haupttür … Auf den Stufen zum Vorplatz hinunter stießen sie mit Charlie Morwellan zusammen, der sich gerade umschaute. Er stolperte nach hinten. »Entschuldigung.« Als er sich gerade verbeugen wollte, erkannte er Gabriel. »Sag mal - weißt du, wo Alathea hinwollte?«, fragte er mit einem Blick die Straße in die City hinunter. »Ich verstehe nicht, warum sie unbedingt mit diesen ungehobelten Kerlen mitmusste …«
    Gabriel packte ihn an beiden Schultern. »Wohin sind sie gefahren? Hast du etwas mitbekommen?«
    Charlie blinzelte ihn an. »Auf jeden Fall zum Hafen, Execution Dock.«
    Gabriel ließ ihn los. »Bist du sicher?«
    Charlie nickte. »Ich wollte ein bisschen Luft schnappen - schrecklich stickig da drinnen - und habe mit dem Seemann auf der Kutsche geredet.« Doch er sah die beiden Männer schon bloß noch von hinten; Charlie folgte ihnen die Treppe hinunter. »He - wo wollt ihr hin?«
    »Hinter deiner Schwester her«, stieß Gabriel gepresst hervor. Er warf Chillingworth einen Blick zu. »Welche Kutsche?«
    »Die kleine.« Chillingworth schritt bereits die Reihe der am Straßenrand wartenden Kutschen ab.
    »Hätte ich mir denken können«, murmelte Gabriel.
    »Hätten Sie in der Tat«, gab Chillingworth zurück. »Ich hatte zumindest Pläne für heute Nacht.«
    Gabriel hatte auch Pläne gehabt, doch … »Da ist sie ja!«
    Der Kutscher von Chillingworth hatte mit einigen Kollegen das nicht gekennzeichnete Gefährt seines Herrn in der Obhut von zwei anderen gelassen, während er und die Übrigen in eine nahe gelegene Schänke eingekehrt waren.
    »Ich könnt’ rennen wie der Wind und hätt’ Ihren Mann im Handumdreh’n hier, Gouv’ner«, erbot sich einer der Wächter.
    »Nein - wir haben keine Zeit. Sagen Sie Billings, er soll sehen, wie er nach Hause kommt.«
    »Aye, Sir.«
    Die Kutsche war zwischen zwei anderen abgestellt; es bedurfte der vereinten Anstrengungen Gabriels, Charlies sowie der beiden Kutscher, um den Weg so weit frei zu machen, bis Chillingworth seine Kutsche herausbekam. Er wartete, bis Gabriel sich neben ihm auf den Bock geschwungen hatte und Charlie hinten aufgesprungen war, dann ließ er seine Rappen anziehen.
    »Billings wird einen Herzanfall kriegen.« Chillingworth schaute Gabriel von der Seite her an. »Aber das macht nichts. Was geht hier eigentlich vor?«
    Gabriel gab einen kurzen Bericht, verschwieg allerdings das wahre Ausmaß des finanziellen Risikos, das die Morwellans eingegangen waren.
    »Dann glaubt sie also, dass sie diesen Kapitän da treffen wird?«
    »Ja, aber das ist alles viel zu glatt. Warum ausgerechnet heute Abend, am letzten Abend, bevor die Petition eingereicht wird? Erst letzten Freitag habe ich mit dieser Handelslinie gesprochen, und sie rechneten nicht damit, dass der Kapitän bald in See stechen würde. Struthers selbst schien nicht zu erwarten, in den nächsten Wochen auslaufen zu müssen.«
    »Dieser Crowley, was ist das für ein Kaliber?«
    »Gefährlich, prinzipienlos - eine fett gewordene Ratte aus der Gosse. Skrupellos.«
    Chillingworth schaute kurz zu Gabriel hinüber, bemerkte den granitharten Ausdruck auf seinem Gesicht, der durch das Licht der

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