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Ein unmoralischer Handel

Ein unmoralischer Handel

Titel: Ein unmoralischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Länge nach durchzog. An beiden Seiten gingen Türen ab. Die Tür am Ende stand halb offen, das Licht einer Lampe schien hervor.
    Als sie auf das Deck trat und ihre Röcke fallen ließ, fragte sich Alathea, warum der Kapitän nicht herauskam, um sie zu begrüßen.
    Die Luke schlug zu.
    Alathea sah hoch. Ein massiver Eisenriegel glitt schwer über den Lukendeckel und verriegelte ihn. Sie wirbelte herum, griff nach dem Seil an der Leiter …
    Und schaute Crowley ins Gesicht.
    Er beobachtete sie zwischen den Sprossen hindurch. Mit seinen schwarzen unergründlichen Augen musterte er sie, taxierte sie, wartete …
    Alatheas Lungen zogen sich zusammen. Er beobachtete sie, um ihre Angst zu sehen. Wartete, um sich hämisch daran zu weiden. Während ihre Gedanken rasten, in ihrem Kopf alles drunter und drüber ging, richtete sie sich auf, faltete die Hände und hob ihr Kinn. »Wer sind Sie?«
    Sie war zufrieden mit ihrem Tonfall - erhaben, kurz davor, ins Verächtliche umzuschlagen. Crowley reagierte nicht sofort. Ein Hauch von Überraschung glomm in seinen Augen auf; er zögerte, dann trat er bedächtig hinter der Leiter hervor.
    »Guten Abend, Mylady.«
    Alathea verspürte das überwältigende Bedürfnis, ihn wieder hinter die Leiter zurückzustoßen. Sie war es gewohnt, mit großen, breitschultrigen Männern umzugehen. Gabriel und Lucifer waren beide so groß wie Crowley, vielleicht sogar noch größer. Doch keiner von beiden und auch sonst kein Mann in ihrer Bekanntschaft verfügte über Crowleys Gewicht. War so breit wie er. Er war unglaublich massig - ein Bulle von einem Mann -, aber fett wirkte er dennoch nicht. Seine unerschütterliche, boshafte Anwesenheit so dicht vor ihr drohte sie zu erdrücken. Es war eine Kraftanstrengung, empört zu wirken, anstatt einfach nur die Flucht zu ergreifen. Sie zog eine Augenbraue hoch. »Kennen wir uns?«
    Zu ihrer wachsenden Beunruhigung verzog Crowley die wulstigen Lippen. »Solche Spielchen können Sie sich sparen, meine Liebe - zumindest dieses jetzt.«
    »Spielchen?« Alathea schaute ihn hochmütig von oben herab an. »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen.«
    Er streckte die Hand aus, nicht schnell, aber ohne jegliche Vorwarnung. Sie konnte nichts tun, es war zu eng, um zu verhindern, dass sich seine dicken Finger um ihr Handgelenk schlossen. Ihr Blick fixierte den seinen. Alathea wollte sich die in ihr aufsteigende Panik keinesfalls anmerken lassen. Trotzig reckte sie das Kinn vor. »Ich habe nicht die geringste Vorstellung, wovon Sie überhaupt sprechen.«
    Sie testete seinen Griff. Er war unüberwindlich - und er strengte sich dabei nicht einmal an.
    »Ich spreche«, fuhr er fort und ignorierte dabei ihren fruchtlosen Versuch, sich loszuwinden, »von dem Interesse, das Sie an der Central East Africa Gold Company bekundet haben.« Er richtete seine schwarzen Augen direkt auf ihre. »Eines meiner geschäftlichen Projekte.«
    »Ich bin eine Dame von Stand. Ich hege nicht das geringste Interesse an irgendwelchen ›geschäftlichen Projekten‹. Und schon gar nicht an Ihren.«
    »Das möchte man meinen«, stimmte ihr Crowley gleichmütig zu. »Deshalb war es eine rechte Überraschung, das Gegenteil zu erfahren. Struthers hat natürlich versucht, alles abzustreiten, aber …« Er verstärkte seinen Griff um Alatheas Handgelenk, zog ihren Arm hoch und zwang sie, ihn anzusehen.
    »St-Struthers?« Alathea starrte ihn an.
    »Mmmh.« Crowleys Blick heftete sich auf ihren Busen. »Der Kapitän und ich haben ein überaus fruchtbares Gespräch geführt.« Sein Blick wanderte nach unten, musterte sie schamlos. »Struthers konnte nicht schlüssig erklären, warum ein Papier, das Ihren Namen und Ihre Adresse trug und das ganz offensichtlich von der Hand einer Dame stammte, so sorgsam zwischen seinen Karten und den Kopien dieser verdammten Verträge aufbewahrt wurde.«
    Mit einem unfreundlichen Lächeln schaute er ihr wieder ins Gesicht. »Swales hat sich an den Namen erinnert. Danach war es nicht schwierig, eins und eins zusammenzuzählen. Ihr Morwellans wollt euch aus dem Wechsel herauswinden, den euer Vater unterzeichnet hat.« Crowleys Blick wurde hart. Seine Finger schlossen sich noch fester um ihr Handgelenk. »Schämen Sie sich!«
    Alatheas Zorn flammte auf. »Wir sollen uns schämen? Das kann man wohl kaum verlangen, schließlich geht es darum, einem Betrüger etwas von seinem unrechtmäßig erworbenen Gewinn abzunehmen.«
    »Doch, das kann man sehr wohl, wenn ich der Betrüger

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