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Ein unmoralischer Handel

Ein unmoralischer Handel

Titel: Ein unmoralischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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zu leisten. Alathea berührte Lord Falworth am Arm und lächelte gleichzeitig Lord Montgomery, Lord Coleburn und Mr Simpkins an. »Es tut mir Leid, meine Herren, aber ich muss Sie jetzt verlassen. Ein dringender Krankheitsfall in der Verwandtschaft.«
    Sie murmelten etwas Anteilnehmendes, doch sie hatte ihre Zweifel, dass sie ihr Glauben schenkten. Alathea nickte ihnen zu und ging. Als sie in die Menge eintauchte, hob sie den Kopf und hielt Ausschau. Sie konnte Gabriel nirgendwo entdecken.
    »Verdammt!« Mit einem leisen Fluch begann sie, den Raum zu durchqueren. Wochenlang hatte er förmlich auf ihrem Rocksaum gestanden. Jetzt, wo sie ihn brauchte, war er nirgends zu sehen. Das Gedränge war so groß, dass sie ihn vermutlich sogar hätte verfehlen können, wenn er direkt in der Nähe gestanden wäre. Sie sah Celia und Serena und die Zwillinge, doch ihr Cousin war nirgendwo zu finden. Und Lucifer ebenso wenig. Als sie am Fuß der Treppe zum Ballsaal angelangt war, schaute Alathea sich noch einmal verzweifelt um, konnte jedoch keinen erblicken - nicht einen von den Cynsters -, der ihr hätte helfen können.
    »Mylady?« Der Bedienstete erschien an ihrer Seite. »Die Männer bestehen darauf, unverzüglich abzufahren.«
    »Ja, in Ordnung.« Mit einem letzten empörten Blick in den überfüllten Saal raffte sie ihre Röcke, drehte sich um - und erspähte Chillingworth, der mit einem Grüppchen anderer Gäste unterhalb der Treppe in ein Gespräch vertieft war. »Einen Moment noch.«
    Sie ließ den Bediensteten stehen und verschwand in der Menge. Mit einem Lachen und einer Verbeugung wandte Chillingworth sich von seinen Freunden ab, als sie sich zu ihm durchdrängte. Er sah sie sofort.
    Er wollte gerade lächeln, als er ihren Gesichtsausdruck bemerkte und sie fragend anschaute: »Was ist passiert?«
    Alathea ergriff seine ausgestreckte Hand und drückte ihm den Brief hinein. »Bitte - sorgen Sie dafür, dass Gabriel das bekommt. Es ist wichtig. Ich muss weg.«
    »Wo wollen Sie denn hin?« Chillingworth schloss seine Hand um den Brief und ihre Finger. Er schaute gerade zu dem Bediensteten auf der Treppe, als ein weiterer livrierter Diener herbeieilte und dem ersten etwas ins Ohr flüsterte.
    Alathea folgte seinem Blick. »Ich muss mit jemandem mitgehen - das ist eine Nachricht. Gabriel wird alles verstehen.« Mit einer über Jahre beim Gerangel mit den Cynsters geübten Geschicklichkeit entwand sie sich dem Griff von Chillingworth. »Sorgen Sie einfach dafür, dass er die Zeilen so schnell wie möglich erhält.«
    Der erste Lakai drängte sich zu ihnen vor. »Mylady, die Seeleute werden langsam ungeduldig.«
    »Seeleute!« Chillingworth griff nach ihrem Arm.
    Alathea wich ihm aus, drängte hinter dem Bediensteten her und eilte zur Treppe. »Ich habe keine Zeit für große Erklärungen!«, rief sie Chillingworth, der ihr auf den Fersen blieb, über die Schulter zu. »Geben Sie einfach nur Gabriel diesen Brief.«
    Als sie die weniger überfüllte Treppe erreichte, raffte sie ihre Röcke und stürmte hinauf.
    »Alathea! Halt!«
    Sie gehorchte nicht. Zielstrebig kämpfte sie sich nach oben, rauschte unter dem Türbogen hindurch und aus dem Haus.
    Chillingworth starrte ihr vom Fuß der Treppe aus nach. Eine Gruppe neuer Gäste strömte herein und hinderte ihn, ihr zu folgen. Andere Gäste, die ihn hatten hinter ihr herbrüllen hören, warfen ihm verwunderte Blicke zu. Er ignorierte sie mit grimmig zusammengepressten Lippen. Fluchend schaute er auf den zerknitterten Brief in seiner Hand, drehte sich um und blickte über die Menge hinweg. »Geschieht Cynster verdammt recht.«
    Er fand Gabriel in einem Kartenzimmer, wo er an der Wand lehnte und gelangweilt einer Partie Whist zusah.
    »Das«, Chillingworth schmiss ihm den Brief förmlich hin, »ist für Sie.«
    »So?« Gabriel richtete sich auf. Seine düstere Vorahnung verwandelte sich in einen Schlag in die Magengrube. Er nahm den Brief. »Von wem?«
    »Keine Ahnung. Alathea Morwellan hat mich beauftragt, ihn Ihnen zu überreichen, aber ich bezweifle, dass er von ihr stammt. Sie hat das Haus verlassen.«
    Gabriel überflog die Nachricht und fluchte, als er sie zu Ende gelesen hatte. Er schaute Chillingworth an: »Sie ist fort?«
    Chillingworth nickte. »Ja, ich habe noch versucht, sie aufzuhalten, aber Sie haben sie nicht besonders gut erzogen. Sie hört nicht auf Stimmkommandos.«
    »Sie hört auf überhaupt kein Kommando.« Gabriels Aufmerksamkeit war immer noch auf den Brief

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