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Ein unmoralischer Handel

Ein unmoralischer Handel

Titel: Ein unmoralischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Wucht auf ihre in den Türrahmen verkrallten Finger donnern.
    Mit einem Schmerzensschrei ließ sie los, er zwang sie über die Schwelle.
    Schritte ertönten über ihren Köpfen. Sie erstarrten und schauten nach oben.
    Alathea holte tief Luft und schrie, so laut sie nur konnte.
    Fluchend stieß Crowley sie in den Raum hinein.
    Sie stolperte über ihre Röcke und fiel hin, rappelte sich jedoch sofort wieder auf. »Gabriel!«
    Crowley schlug ihr die Tür vor der Nase zu.
    Sie warf sich gegen die Türfüllung und hörte, wie der Schlüssel sich drehte und der Riegel an seinen Platz rutschte. Sie bückte sich, um durchs Schlüsselloch zu spähen.
    Und erblickte die Täfelung der gegenüberliegenden Wand. »Gott sei Dank!« Crowley hatte den Schlüssel mitgenommen. Sie griff nach ihren Haarnadeln.

    Draußen vor der Tür starrte Crowley auf die Leiter. Schritte bewegten sich oben über das Deck, eine Luke nach der anderen wurde kontrolliert.
    »Gabriel?«
    Ein höhnisches Lächeln zuckte um seine Lippen, dann lachte er auf, drehte sich um und ging zu der offenen Kabine.

    Gabriel fand die Hauptluke. Er zerrte an dem schweren Eisenriegel und hörte ihn quietschen. Mit einem leisen Fluch schob er ihn ganz zurück. Chillingworth half ihm, die Klappe der Luke anzuheben und umzulegen. Sie schauten in einen von Lampen erleuchteten Korridor und auf die Sprossen einer Leiter, die nach unten führte.
    Mit einem Blick zu Chillingworth schüttelte Gabriel seine Hände locker und bedeutete ihm, dass er hinuntergehen würde. Seine Miene war ausdruckslos. Er hatte keine Schwierigkeiten, ruhig und überlegt zu handeln. Sein Blut war eiskalt, in seinen Adern herrschte Frost. Niemals hatte er eine solche Angst verspürt, wie sie sich jetzt einer kalten Faust gleich um sein Herz geschlossen hatte. Er kannte Alathea schon ewig, und doch hatte er sie gerade erst entdeckt. Er konnte sie jetzt nicht verlieren, nicht jetzt, da er über seinen Schatten gesprungen war und ihr sein Herz offenbart hatte - und sie dazu bereit gewesen war, ihm das ihre zu schenken. Nein - er schob den Gedanken beiseite. Es war einfach undenkbar.
    Sie würden einander nicht verlieren.
    Er griff nach dem Lukenrand und schwang sich in das Loch, fand die Sprossen und stieg rasch hinunter. Er war so groß, dass er den Boden erreichte, bevor der Korridor vollständig in sein Blickfeld geriet. Als er auf das Unterdeck trat, schaute er direkt - in die Mündung von Crowleys Pistole, die auf ihn gerichtet war.
    Gabriel hörte den Abzug klicken und warf sich zu Boden.
    Die Wände des Korridors um ihn herum explodierten. Eine Tür flog auf und fing Crowleys Schuss ab. Alathea kam durch die Tür in den Korridor gestürzt. Die Türfüllung barst an ihrer Schulter. Instinktiv duckte sie sich.
    Der Lärm des Schusses hallte ohrenbetäubend in dem schmalen Gang wider und wurde mehrfach von den Wänden reflektiert.
    »Runter!«, brüllte Gabriel.
    Alathea sah zuerst zu ihm, dann zur Tür. Beide hörten sie Crowley fluchen, hörten seine Schritte näher kommen. Alathea wich an der Wand entlang zurück.
    Crowley warf die Tür wieder zu. Alathea würdigte er keines Blickes, sondern beobachtete mit tödlicher Entschlossenheit Gabriel, der sich gerade wieder aufrappelte.
    Crowley drehte sich um und stürmte zur Hauptkabine.
    »Warte!«
    Alathea hörte Gabriels Schrei, schaute sich jedoch nicht um, als sie Crowley nachsetzte. Er würde nachladen müssen. Gabriel war unbewaffnet. Sie konnte Crowley zumindest etwas aufhalten.
    In der Erwartung, Crowley am Tisch oder auf dem Bett zu sehen, wie er hastig nachlud, stürmte sie in die Kabine. Stattdessen sah sie, wie er die Pistole in hohem Bogen wegwarf und den Tisch umrundete. An der Wand dahinter, zwischen zwei Bullaugen, hing ein Paar gekreuzter Säbel. Er griff nach dem Heft des einen; mit einem tödlichen Zischen zog er die Waffe aus der Scheide.
    Alathea zögerte nicht - sie warf sich auf Crowley in dem Vertrauen, dass ihr Geschlecht sie schützen würde. Sie kam gar nicht auf den Gedanken, dass Crowley den Säbel gegen sie erheben könnte.
    Gabriel allerdings schon; er trat gerade noch rechtzeitig über die Schwelle, um sie mit Crowley rangeln zu sehen, der jetzt seinen Kavalleriesäbel schwang. Mit einem einzigen Hieb könnte er sie in Stücke hauen - Gabriel starb schon bei dem Gedanken daran. Er hätte erleichtert sein müssen, als Crowley Alathea plötzlich fortstieß, wie ein Ochse eine Mücke abschüttelt. Sie taumelte gegen die

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