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Ein unmoralischer Handel

Ein unmoralischer Handel

Titel: Ein unmoralischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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konzentrierte Bosheit darin erschütterte Alathea so tief, wie bisher noch nichts sie erschüttert hatte. Plötzlich brach das Lachen ab; Crowleys Kopf fuhr herum. Sein schwarzer Blick fixierte sie. Unfähig, sich zu beherrschen, wich sie an die Wand zurück.
    »Ja«, sagte er boshaft. Crowley ließ sich die Worte auf der Zunge zergehen und lächelte. »In der Tat werden die Leute etwas bemerken. Sicher wird man Fragen stellen. Aber nicht, meine Schöne, die Fragen, die du denkst.« Er trat näher an sie heran, drängte sie an die Täfelung. Seine Schadenfreude trat noch stärker zutage. »Ich habe nämlich selbst ein paar Nachforschungen angestellt.« Seine Stimme senkte sich. Er hob eine Hand, um ihre Wange zu streicheln. Alathea riss ihren Kopf zur Seite.
    Eine Sekunde später schloss sich seine Hand wie ein Schraubstock um ihr Kinn. Seine Finger bohrten sich schmerzhaft in ihre Haut, er zwang sie, ihn anzusehen. »Vielleicht«, sagte er rau, während sein Blick auf ihren Lippen ruhte, »lasse ich dich ja lange genug am Leben, damit du mit ansehen kannst, was mit deiner geliebten Familie geschieht und wen alle für den Schuldigen halten.«
    Er machte eine Pause. Allein seine Nähe brachte Alathea an den Rand einer Ohnmacht. Sie versuchte, nicht zu tief einzuatmen, um seine Ausdünstung nicht riechen zu müssen. Seine schiere Masse schloss sich um sie. In ihrem Kopf drehte es sich nur noch.
    Seine Lippen verzogen sich. »Dein Verschwinden wird mit der Einforderung der Wechsel zusammenfallen. Ich kann dir garantieren, dass deine Familie sich sofort mit den Gerichtsvollziehern herumschlagen wird. Sie werden in Aufruhr sein. Niemand wird wissen, wo du bist oder was sie von deinem Verschwinden halten sollen. Der ganze feine ton wird zusehen, wie deine Familie in Lumpen aus dem Haus getrieben wird - und du wirst nirgends in Sicht sein.« Seine Schadenfreude nahm zu. »Ich habe gehört, dass Heiratsanträge für deine Schwestern ins Haus stehen. Diese Anträge werden sich in Luft auflösen. Wer weiß?« Er drängte sich näher an sie, sein Blick fixierte den ihren. Sie spürte, wie sich die Vertäfelung in ihr Kreuz bohrte. »Wenn es mir gefällt, dich zu zerbrechen, schicke ich vielleicht den einen oder anderen ›Herrn‹ vorbei. Ich weiß, wie man um deine Schwestern anhalten kann. Um alle drei.«
    Das brachte Alatheas Wut zum Überkochen. »Erpresser!« Mit der ganzen Kraft ihres Arms schlug sie ihm ins Gesicht.
    Crowley fluchte und fuhr zurück, riss ihren Arm hoch und brachte sie aus dem Gleichgewicht. Alathea schrie auf. Er verpasste ihr einen Schlag auf den Mund, und sie trat nach ihm.
    Der Tritt tat ihr selbst weh; das machte sie aber nur noch wütender und verlieh ihr neue Kräfte. Mit einem üblen Fluch ließ Crowley ihren Arm los und packte sie an der Hüfte. Sie boxte ihn in die Rippen. Er versuchte, sie festzuhalten, dann legte er seinen fleischigen Arm um sie, zog sie mit dem Rücken zu sich an seine Brust, hob sie ein wenig hoch und stieß sie so den Korridor hinunter.
    Der offenen Tür am Ende entgegen.
    Alathea wand und krümmte sich. Ohne Erfolg. Der Mann war stark wie ein Bulle. Sie trat nach hinten aus, doch das war ebenso sinnlos. Panisch rang sie nach Luft und dachte an die Zeiten, in denen sie regelmäßig mit zwei jungen Burschen gekämpft hatte, die größer gewesen waren als sie.
    Entschlossen holte sie noch einmal Luft, reckte sich und griff nach hinten. Sie packte Crowley am Ohr und zog, so fest sie nur konnte.
    Er heulte auf und warf seinen Kopf zurück. Ihre Nägel zerkratzen ihm die Wange.
    »Du Hure!«, krächzte er ihr ins Ohr. »Das wirst du mir büßen, jeden einzelnen Kratzer.«
    Sie konnte nur froh sein, dass der Korridor so schmal war und er bei seiner Breite deshalb nicht nach ihr schlagen konnte. Dazu hätte er sie loslassen müssen.
    Laut fluchend schleppte und stieß er sie vor sich her. Alathea wand und krümmte sich heftig, doch das hielt ihn höchstens etwas auf. Seine Kraft war überwältigend, erstickend; der Gedanke, unter ihm gefangen zu sein, löste eine Welle der Panik in ihr aus.
    Zwei Meter vor der offenen Tür blieb Crowley stehen. Bevor sie begriff, was er vorhatte, riss er eine andere Tür auf, die in der Täfelung verborgen war, und versuchte, sie hineinzuschubsen.
    Alathea sah die Koje an der Wand.
    Sie bekam den Türrahmen zu fassen und verdoppelte ihren Widerstand, doch Zentimeter für Zentimeter zwang Crowley sie voran. Dann ließ er seine Faust mit voller

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