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Ein unmoralischer Handel

Ein unmoralischer Handel

Titel: Ein unmoralischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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wobei seine Miene immer fragender wurde. »Wie zum Teufel haben Sie das hingekriegt?«
    Gabriel warf einen Blick zu Alathea hinüber; ihr Gesicht war kreidebleich. »Mit vereinten Kräften.«
    Chillingworth folgte seinem Blick zu Alathea, die sich immer noch an die Wand drückte und wie gelähmt auf Crowleys Leiche starrte.
    Schritte näherten sich. Charlie steckte den Kopf herein. »Ich habe einen Schuss gehört.« Ihm gingen schier die Augen über, als er an Chillingworth vorbeilugte. »Donnerwetter - ist er tot?«
    Gabriel unterdrückte ein irres Lachen. »Ziemlich.« Mit grimmiger Miene, die nur marginal durch den hämmernden Schmerz in seinem Kopf verschuldet war, musterte er Alathea, dann fragte er sie sanft: »Ist alles in Ordnung mit dir?«
    Sie blinzelte, hob dann den Kopf und schaute ihn an. »Natürlich ist alles in Ordnung.« Sie ließ ihren Blick über ihn wandern. Heftige Bestürzung zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. Sie raffte ihre Röcke, machte einen Satz über Crowleys Leiche hinweg. »Guter Gott - der Bastard hat dich erwischt! Komm, lass mich mal sehen.«
    Gabriel hatte die Schnittwunde an seinem Arm ganz vergessen. Jetzt sah er, dass sein Rock ruiniert war und dank Alatheas Untersuchung frisches Blut durch den Stoff sickerte. Sie kniete neben ihm und zog den zerfetzten Stoff auseinander, um zu schauen …
    »Kannst du aufstehen?« Sie schaute ihm in die Augen und verzog das Gesicht. »Nein, wohl kaum. Hier.« Sie winkte Chillingworth heran und schob Gabriel ihre Schulter unter die Achsel. »Helfen Sie mir, ihn hochzuhieven.«
    Stirnrunzelnd leistete Chillingworth Hilfe. »Passt bloß auf das verdammte Kleid auf.« Als sie ihn endlich auf die Beine gezerrt hatten, lehnte Gabriel sich wieder an den Tisch.
    Alathea schmiegte sich an ihn und strich ihm liebevoll das Haar aus der Stirn, um ihm in die Augen zu sehen. »Geht es dir wirklich gut?«
    Erbost machte Gabriel den Mund auf, um sie mit markigen Worten darüber in Kenntnis zu setzen, dass es mehr brauchte als einen heftigen Schlag auf den Kopf und eine oberflächliche Schnittwunde am Arm, um ihn ernsthaft außer Gefecht zu setzen. Dann erhaschte er einen Blick auf Charlies faszinierten Gesichtsausdruck und sagte stattdessen: »Eigentlich nicht.« Er deutete auf das Blut, das seinen Ärmel tränkte. »Versuch, die Blutung zu stillen. Aber pass bloß auf, dass du dir dein Kleid nicht ruinierst.«
    Das Kleid war ein Traum, aus dem er sie später Zentimeter für süßen Zentimeter herausschälen wollte.
    »Crowley muss hier irgendwo etwas aus Leinen haben.« Alathea sah ihren Bruder an. »Charlie, schau dich mal um.«
    Als Charlie zurückkehrte, hatte Alathea Gabriel den Rock ausgezogen und die Wunde freigelegt. Es war kein tiefer, dafür aber langer Schnitt, der jedoch nicht gefährlich war. Trotzdem hatte er stark geblutet und tat das noch immer.
    »Hier.« Charlie reichte Alathea einen Stapel frischer Hemden. Mit einem flüchtigen Blick auf Crowley sagte er lakonisch: »Er wird sie nicht mehr brauchen.«
    Alathea würdigte Crowley keines Blickes mehr, sondern nahm ein Hemd und begann, es in Streifen zu reißen.
    Nachdem Chillingworth Crowleys Leiche untersucht hatte, richtete er sich auf und ging um ihn herum. Er warf einen Blick auf Gabriels Wunde und hielt inne. Alathea eilte zur Anrichte auf der Suche nach Wasser oder Wein. Chillingworth sah ihr nach und schaute dann verächtlich auf Gabriel.
    Der seinen Blick ausdruckslos, wenn nicht gar herausfordernd erwiderte.
    Chillingworth verdrehte die Augen.
    Alathea kehrte mit einem Krug Wasser in den Händen zurück. Chillingworth begutachtete die Kabine. »Bis man Sie hier wiederhergestellt hat, sollten Charlie und ich uns vielleicht mal ein bisschen umsehen.«
    »Gute Idee«, stimmte Gabriel ihm zu.
    »Also, wonach sollen wir suchen?« Chillingworth umrundete den Tisch.
    »Nach den Schuldverschreibungen?« Alathea hörte kurz auf zu tupfen. »Ob die wohl hier sind?« Sie schaute Gabriel an.
    Er nickte. »Ich denke schon. Vermutlich ist Crowley heute Abend hier und nicht in Egerton Gardens gewesen, weil er von unseren Nachforschungen Wind bekommen und die Muffen gekriegt hat.« Seine Miene verdüsterte sich, als er Alathea ansah: »Ich nehme an, Struthers’ Aktivitäten haben doch zu viel Staub aufgewirbelt. Hat Crowley etwas dazu gesagt?«
    Alatheas Augen verschleierten sich. »Er hat den Kapitän umgebracht. Hat er gesagt.«
    Chillingworth bedachte Crowleys Leiche mit einem finsteren Blick.

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