Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein unmoralischer Handel

Ein unmoralischer Handel

Titel: Ein unmoralischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
Alathea schickte ihn mit einer Handbewegung fort. »Ich brauche diese Sachen und ich werde oben auch gleich Ihre Hilfe benötigen.«
    Als Chance sie weiterhin nur ausdruckslos anstarrte, beugte sie sich vor und schaute ihm in die Augen. »Jetzt. Sofort. Schneller als schnell.«
    Chance machte einen Satz nach hinten und stolperte beinah über seine eigenen Füße. »Oh! Richtig. Sofort, Ma’am.« Hastig verschwand er durch die filzbezogene Tür.
    Alathea sah ihm nach, dann schüttelte sie den Kopf und zog Gabriel zur Treppe. »Deine Exzentrizitäten verblüffen mich immer wieder.« Sie bugsierte ihn vor sich her die Treppe hinauf. Sie hätte es nicht geschafft, wenn er nicht dazu bereit gewesen wäre - sehr bereit sogar -, obwohl er es eigentlich hasste, von einer Frau bemuttert zu werden. Doch wenn sie ihn bemutterte, wollte er das gern ertragen, besonders angesichts der Tatsache, dass sie noch eine offizielle Erklärung abzugeben hatte - nämlich klar und unmissverständlich sein Herz annehmen musste.
    Er wollte es von ihr hören, doch sie war unendlich dickköpfig. Dass er sie ermunterte, ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen, wie sie es gegenwärtig tat, würde es ihr nur erschweren, noch den Rückzug anzutreten und vor der letzten Hürde zu scheuen. Also stieg er brav die Stufen hinauf, nahm sich Zeit, ließ sie glauben, er fühle sich schwach. Ihm war ein wenig schwindelig, aber eher vor Erleichterung, dass alles vorüber war, dass Crowley tot war und niemals mehr ihren Horizont verdunkeln würde. Und er war gespannt und aufgeregt wie ein grüner Junge, weil er sich allmählich an den Gedanken gewöhnte, dass sie sein war.
    Alles, was er jetzt noch wollte, war, ihr Eingeständnis zu hören.
    »Hier.« Er blieb vor der Tür zu seinem Schlafzimmer stehen und lehnte sich an den Türrahmen. Sie drehte den Knauf herum und stieß die Tür weit auf. Ohne das geringste Zögern nötigte sie ihn hinein und führte ihn schnurstracks zu dem großen Bett.
    Sie zwang ihn mit sanfter Gewalt, sich auf die Bettkante zu setzen. Ihre Finger glitten über den improvisierten Verband, dann schaute sie stirnrunzelnd zur Tür. »Wo bleibt denn dieser Mensch?«
    »Er wird gleich hier sein.« Gabriel stand auf, um seinen Rock abzulegen. Sie zog ihn ihm herunter und drückte Gabriel sanft erneut aufs Bett. Dann begann sie geschäftig, die Bänder an seinen Ärmeln zu lösen.
    Gabriels Mundwinkel zuckten, um ein Grinsen zu verbergen. Wie weit würde sie gehen, wenn er nichts unternahm?
    »Hast du Schmerzen?«
    Schnell setzte er wieder eine ernste Miene auf und schüttelte den Kopf. »Nein.« Er blickte ihr suchend ins Gesicht, versank in ihren Augen, in der Sorge, die darin geschrieben stand, in der Liebe, auf die sie sich gründete. »Nein.« Er streckte die Hand aus und legte sie auf die ihre. »Thea, mir fehlt nichts.«
    Stirnrunzelnd schüttelte sie seine Hand ab und legte den Handrücken auf seine Stirn. »Ich hoffe nur, dass du kein Fieber bekommst.«
    Gabriel seufzte. »Thea …«
    Chance kam hereingerauscht. Er balancierte eine Schüssel mit Wasser auf den Handgelenken, hatte ein Handtuch über dem einen Arm, Kleider über dem anderen und einen Tiegel mit Salbe in der Hand. »Ist das alles, was Sie wollten, Ma’am?«
    »Ja.« Alathea nickte beifällig. »Rücken Sie nur noch den Tisch etwas heran. Und die Lampe auch.«
    »Puh!’ne Menge Blut ist das aber.« Chance rückte das Tischchen heran. Vorsichtig warf er Alathea einen Blick zu. »Woll’n Sie vielleicht ein bisschen Brandy, Ma’am? Um die Wunde zu säubern?«
    »Eine ausgezeichnete Idee!« Sie hob den Kopf. »Gibt es hier welchen?« Ihr Blick fiel auf die Karaffe auf der Anrichte.
    Gabriel spannte sich an. »Nein! Das ist …«
    »Perfekt!«, freute sich Alathea. »Bringen Sie ihn her.«
    »Thea …« Entsetzt sah Gabriel Chance zur Anrichte flitzen und die Karaffe mit seinem feinsten, vorzüglich gereiften französischen Cognac holen. »Ich brauche wirklich nicht …«
    »Du bist still.« Alathea starrte ihm in die Augen, konzentrierte sich zuerst auf das eine, dann auf das andere. »Ich mache mir immer noch Sorgen, dass du gleich anfangen könntest zu fantasieren. Bitte - lass nur Chance und mich das noch in Ordnung bringen, dann kannst du dich ausruhen. In Ordnung?«
    Er schaute ihr in die Augen - sie meinte es ernst. Gabriel hielt sich zurück, sah zu Chance hinüber und nickte.
    Während der nächsten Viertelstunde ließ er ihre vereinten Bemühungen über sich

Weitere Kostenlose Bücher