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Ein unmoralischer Handel

Ein unmoralischer Handel

Titel: Ein unmoralischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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allerdings nicht ganz stimmte. »Nur das Bein hat mich getroffen, nicht der Huf.«
    Sie blieb unbeweglich in seinen Armen, ihr Gesicht voller Mitgefühl. »Das muss aber wehtun.«
    Alles tat ihm weh - er war so erregt, dass der Schmerz ihm beinah die Sinne raubte.
    Er spürte den Moment, als es ihr bewusst wurde. So eng, wie sie jetzt an ihn geschmiegt war, konnte sie gar nicht anders. Ihre Augen flackerten, dann senkten sich ihre Lider - ihr Blick fiel auf seine Lippen, dann auf seine Krawatte. Einen Moment später zog sie scharf und kurz den Atem ein und begann sich zu winden, nur ein klein wenig. Es war ein uraltes Zeichen zwischen ihnen; sie würde nicht versuchen, sich von ihm frei zu machen - sie wusste, dass sie das nicht konnte - sie bat ihn auf diese Weise, sie freizugeben.
    Seine Arme zu zwingen, sie loszulassen, und dann ihren Rücken von seinem Körper wegzuschieben war die schwerste körperliche Anstrengung, der er sich je unterzogen hatte. Sie begann sofort, hektisch ihre Röcke zu ordnen, ohne ihn dabei anzusehen.
    Er war verwirrt, kam sich ungeschickt vor, war beschämt … und machte auf dem Absatz kehrt, um sich das Desaster auf der Straße anzusehen, wobei er inständig darum betete, dass sie die Röte auf seinen Wangen nicht bemerkt hatte.
    Alathea spürte, wie sein Blick sich von ihr löste. Sie bekam kaum Luft. Ihr schwirrte dermaßen der Kopf, dass sie sich ebenso verwirrt wie schwindelig fühlte. Sie richtete sich auf und tat, als schaute sie zu, wie sich das Durcheinander auflöste, war dankbar, als Gabriel eingreifen musste. Wie erstarrt wartete sie auf dem Bürgersteig und neigte nur förmlich den Kopf, als der Gentleman, der für das junge Pferd verantwortlich war, zu ihr kam und sich überschwänglich entschuldigte.
    Im Geiste wiederholte sie nur den einen Refrain: Gabriel hatte nichts bemerkt.
    Noch nicht.
    Die Frage, ob es ihm doch noch plötzlich klar werden könnte, ließ sie reglos verharren.
    Dann eilte Serena herbei. Sie floss förmlich über vor mütterlicher Besorgnis, gleichermaßen für Alathea wie für ihren Retter.
    »Fehlt dir auch wirklich nichts?« Ungeachtet der Beschränkungen durch Alter oder Konvention griff Serena nach Gabriels Arm und brachte ihn dazu, sich umzudrehen.
    Alathea erlaubte sich einen flüchtigen Blick auf sein Gesicht, als Serena ihm den Mantel abklopfte.
    Er schaute finster drein und wand sich beinah. »Nichts passiert.« Während er sich aus Serenas Griff befreite, warf er einen Blick auf Mary und Alice. »Es wäre klug, den Rückzug anzutreten.« Er zögerte, dann fragte er Serena: »Ist eure Kutsche in der Nähe?«
    »Jacobs wartet hier gleich um die Ecke.« Serena deutete die Straße hinunter.
    Zum ersten Mal, seit er sie losgelassen hatte, schaute Gabriel sie direkt an. Doch Alathea winkte sofort Mary und Alice zu sich und machte sich dann in Richtung Kutsche davon. Das Letzte, was sie jetzt gebrauchen konnte, war, an seinem Arm zu gehen.
    Also bot er seinen Arm Serena, die nur zu gern bereit war, sich bei ihm anzulehnen. Sie füllte den Weg zur Kutsche wortreich mit aufrichtigen Dankesbezeugungen für sein promptes und beherztes Handeln. In sicherem Abstand, mit Mary und Alice als Puffer zwischen ihnen beiden, murmelte Alathea etwas Zustimmendes und ließ zu, dass ihre Stiefmutter ihm an ihrer Stelle dankte.
    Und sie war ihm wirklich dankbar - sie wusste, dass sie ihm das auch sagen sollte. Doch ihr war nicht danach, allzu dicht an ihn heranzutreten, nicht, wo sie doch gerade erst in seinen Armen gelegen hatte. Ob dergleichen womöglich eine verhängnisvolle Übereinstimmung in seinen Erinnerungen auslösen könnte, wusste sie nicht abzuschätzen; hocherhobenen Hauptes schritt sie zur Kutsche, wobei eine düstere Vorahnung ihr am Rücken emporkroch.
    Sie verlängerte ihre Schritte, erreichte die Kutsche als Erste und kletterte hinein, ohne auf seine Hilfe zu warten. Er warf ihr einen harten Blick zu, dann half er den anderen hinauf. Er trat zurück und grüßte; Jacobs ließ die Zügel schnalzen.
    Im letzten Moment wandte sich Alathea ihm zu, ihre Blicke trafen sich, verweilten … Sie nickte ihm leicht zu und schaute dann wieder geradeaus.
    Gabriel sah der Kutsche nach, wie sie durch die Nebenstraße davonratterte, seinen Blick unverwandt auf Alatheas lächerliche Haube gerichtet, auf ihre in lavendelfarbigen Twill gehüllten Schultern. Er sah ihr nach, bis die Kutsche um die Ecke verschwand, dann verfinsterte sich seine Miene und er schlug den

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