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Ein unmoralischer Handel

Ein unmoralischer Handel

Titel: Ein unmoralischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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zu Nutze: »Hast du mit Rupert gesprochen, seit du in der Stadt bist?«
    »Ja.« Alathea versuchte hektisch, sich an das Treffen zu erinnern - an das mit Rupert, nicht mit Gabriel. »Wir sind uns kurz über den Weg gelaufen, als ich mit den Mädchen spazieren war.«
    »In Ordnung. Du wirst es ja gesehen haben. Was soll ich nur mit ihm machen?«
    Alathea schluckte die Bemerkung hinunter; niemand war je in der Lage gewesen, etwas mit Rupert Melrose Cynster zu machen. Er war in etwa so formbar wie Granit und stets auf der Hut, sich nicht manipulieren zu lassen. Und was Gabriel anging … »Ich habe nichts Ungewöhnliches bemerkt. Was bereitet dir solchen Kummer?«
    »Er selbst!« Celias Fäuste krampften sich um den Griff ihres Sonnenschirms. »Er macht mich noch wütender als sein Vater. Zumindest hatte Martin in seinem Alter Verstand genug, um mich zu heiraten. Aber glaubst du, Rupert würde daran auch nur einen Gedanken verschwenden?«
    »Er ist doch erst dreißig.«
    »Was schon mehr als alt genug ist. Demon hat geheiratet, Richard auch - Richard ist kaum ein Jahr älter als Rupert.« Kurz darauf seufzte Celia. »Es ist nicht so sehr die Ehe, sondern vielmehr seine Einstellung. Er schaut die Damen nicht einmal richtig an, zumindest nicht im Hinblick auf eine Form von legitimer Verbindung. Und sogar die andere Art Verbindung - na ja, diese Beziehungen geben wenig Anlass zur Hoffnung.«
    Alathea versuchte den Mund zu halten, doch … »Anlass zur Hoffnung?«
    Die jungen Mädchen vor ihnen brachen in Gelächter aus. Während sie zu ihnen hinüberschaute, erklärte Celia: »Es ist doch allgemein bekannt, dass Rupert ziemlich kalt ist - sogar seinen Geliebten gegenüber bleibt er stets distanziert und kühl.«
    »Er war schon immer ein wenig …« Alathea wollte gerade »reserviert« sagen, überlegte es sich jedoch noch einmal. »Zurückhaltend.« Das war treffender. »Er hält seine Gefühle immer streng im Zaum.«
    »Selbstbeherrschung ist eine Sache - echtes Desinteresse etwas anderes.« Celias Besorgnis überschattete ihre Miene. »Wenn er nicht einmal auf dem Gebiet Feuer fängt, wie soll es dann je eine standesgemäße Dame schaffen, die Lunte an seinen Docht zu halten?«
    Alathea musste sich beherrschen, um keine Miene zu verziehen. Ihr Gespräch war in jeder Hinsicht überaus unschicklich, doch sie und Celia hatten seit Jahrzehnten die Gewohnheit, über deren Söhne zu sprechen - Alatheas Kindheitsgefährten -, und das mit einer Offenheit, die den Betreffenden rote Ohren beschert hätte. Aber Rupert kühl? Das war ein Adjektiv, das sie niemals im Zusammenhang mit ihm gebraucht hätte - nicht als Alathea Morwellan und schon gar nicht als die Gräfin. »Bist du sicher, dass du das auch richtig einschätzt? Könnte es vielleicht sein, dass du nur von den Damen hörst, an denen er …«, sie fuchtelte mit der Hand herum, »… nicht interessiert war?«
    »Wenn dem nur so wäre! Aber meine Informationen stammen von verärgerten Damen, für die er sich durchaus interessiert hatte. Allesamt haben sie verzweifelt versucht, irgendeinen tieferen Eindruck auf ihn zu machen. Wenn nur die Hälfte dieser Geschichten zutrifft, dann erinnert er sich kaum mehr an ihre Namen!«
    Alatheas Brauen hoben sich fragend. Wenn Rupert sich nicht an einen Namen erinnern konnte, so war das zweifellos ein sicheres Zeichen, dass er nicht bei der Sache war. Was bedeutete, dass er eben ganz und gar nicht »interessiert« war. »Vielleicht«, versuchte sie das Gespräch abzulenken, »heiratet ja Alasdair zuerst.«
    »Pah! Lass dich bloß nicht von all dem unbeschwerten Charme in die Irre führen. Er ist ja noch schlimmer als Rupert. Ach, nicht dass er kalt wäre - ganz im Gegenteil. Aber er ist unbeständig, flatterhaft und viel zu leidenschaftlich. Er ist so damit beschäftigt, sich ohne jegliche langfristigere Bindung zu amüsieren, dass er mittlerweile zutiefst davon überzeugt ist, keinerlei Einschränkungen seiner Freiheit ertragen zu können.« Celia schnaufte verächtlich. »Mir bleibt nichts anderes übrig, als zu beten, dass irgendeine Dame daherkommt, die ihn in die Knie zu zwingen vermag.« Sie schaute auf, um sich zu vergewissern, dass die Mädchen noch in Sichtweite waren. Etwas später murmelte sie: »Aber wer mir wirklich Sorgen macht, ist Rupert. Er ist immer so abwesend, so gleichgültig.«
    Alathea runzelte die Stirn. Gabriel hatte die Gräfin nicht gerade abwesend oder gleichgültig behandelt. Weit gefehlt, doch sie konnte

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