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Ein unmoralisches Angebot

Ein unmoralisches Angebot

Titel: Ein unmoralisches Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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anderes Zimmer. Dieser Prachtsaal ist für
ein Kind, das zu Albträumen neigt, denkbar ungeeignet. Er ist
viel zu groß und unübersichtlich. Jamal braucht ein
kleines, helles Zimmer und nachts etwas Licht. Dann gibt es keine
dunklen Ecken mehr, die ihn erschrecken könnten."
    Zakour
sah sich um und bemühte sich, die Umgebung mit den Augen eines
Kindes zu sehen. "Seine Mutter hat das Zimmer ausgesucht."
    "Hängt
in Kazban die Größe der Räumlichkeiten mit der
gesellschaftlichen Stellung des Besitzers zusammen?" erkundigte
sich Amy.
    Ihre
scharfsinnige Frage erstaunte Zakour. Danielle hatte den Raum
tatsächlich allein seiner Größe wegen gewählt,
denn für sie zählten nur Statussymbole. Die Frage, ob ihr
Sohn sich hier wohl fühlen würde, wäre ihr nie in den
Sinn gekommen.
    "Sofort
morgen früh zieht Jamal um", versprach Zakour spontan. "Und
Sie werden das Zimmer aussuchen."
    "Ich?"
    "Warum
nicht?" Er zuckte die Schultern. "Sie sind Expertin auf
diesem Gebiet, und Jamal mag Sie."
    Amy
betrachtete Jamal, der friedlich in seinem viel zu großen Bett
schlief, und willigte ein. "Na gut. Das allein reicht jedoch
nicht. Sie müssen unbedingt eine gut ausgebildete Nanny
einstellen, nicht ein Mädchen, das ihm Gruselgeschichten zum
Einschlafen vorliest und ihn dann sich selbst überlässt."
    Zakour
kam plötzlich eine Idee. "Abgemacht, die neue Nanny sind
Sie."
    Er
war sehr zufrieden mit sich, für ein dringendes Problem eine so
elegante Lösung gefunden zu haben. Amy Kingstons Moral mochte
mehr als fragwürdig sein, doch er kannte niemanden, der mit
Jamal so gut umgehen konnte wie sie.
    "Das
ist ausgeschlossen!" protestierte sie. "Dazu bin ich nicht
lange genug hier – ich warte doch nur auf Peter."
    "Peter
wird nicht kommen, Miss Kingston, das weiß niemand besser als
Sie." Er lächelte glatt. "Haben Sie nicht vielmehr
Angst, dass Jamal Sie bei Ihren Fluchtplänen behindern wird? Was
haben Sie sich denn für morgen ausgedacht? Bedrohung der Wachen
mit einer Wasserpistole im Morgengrauen?"
    Sie
sah ihn vernichtend an, errötete jedoch und ließ den Blick
langsam zu seinem Mund gleiten.
    Sie
dachte an den Kuss. Ebenso wie er.
    Er
spürte heißes Verlangen und wollte sie schon in die Arme
ziehen, als ihm Jamal wieder einfiel. Frustriert presste er die
Lippen zusammen. War er denn nie allein mit dieser Frau? Seine
Vorfahren hatten es da mit ihren Harems wirklich einfacher gehabt.
    Einerseits
verachtete er sich für seine ungezügelte Leidenschaft für
eine Frau von zweifelhaftem Charakter, andererseits beruhigte es ihn.
Er war also doch noch zu Gefühlsregungen fähig, wenn auch
nur auf körperlicher Ebene.
    Als
gesunder Mann hatte er natürlich seine Bedürfnisse. Amy
Kingston, trotz all ihres unschuldigen Getues, war verrückt nach
ihm, das sah er ihr an den Augen an, das spürte er an ihren
Reaktionen. Wahrscheinlich war ihr widersprüchliches Verhalten
eine ausgeklügelte Taktik. Einfach bewundernswert, wie es ihr
immer wieder gelang, so überzeugend die unschuldige Jungfrau zu
spielen.
    So
unsicher Amy sich auch fühlte, sie nahm all ihren Mut zusammen
und sah Zakour an. Es war ihr unmöglich, diese Aufgabe zu
übernehmen, und das musste sie ihm sagen. Doch sie kam nicht
dazu.
    Zakour
war außer Stande, sich länger zu beherrschen. Ein kurzer
Blick zeigte ihm, dass Jamal immer noch tief schlief. Unvermittelt
zog er Amy in die Arme und küsste sie fordernd. Sie gab sofort
nach, legte ihm die Arme um den Nacken und schmiegte sich an ihn.
    Ihr
Mund schmeckte so süß, er fühlte den sanften Druck
ihrer Hüften und verlor auch den letzten Rest
Selbstbeherrschung. Er umfasste ihr Gesicht und hielt ihren Kopf
fest, damit sie seinen Lippen nicht ausweichen konnte.
    Amy
erschauerte, und die Wärme ihres Körpers drang durch seine
Kleidung. Sie war die Versuchung in Person, er konnte ihr nichts
entgegensetzen, und das Blut rauschte ihm in den Ohren.
    Wie
aus weiter Ferne vernahm er ein Geräusch – Jamal hatte
sich bewegt. Zakour blickte auf. Wieder einmal war sein sinnliches
Begehren mit ihm durchgegangen, wieder einmal war er Amy Kingstons
Reizen erlegen.
    Ihre
Augen wirkten unnatürlich groß, und verträumt und
sehnsüchtig blickte sie ihn an. Er musste sich zwingen, sie
freizugeben, und als er die Umarmung löste, schwankte sie
leicht. Hastig, als wäre sie eine giftige Schlange, zog er sich
von ihr zurück und eilte aus dem Zimmer.
    Wieso
benahm er, Prinz Zakour Al-Farisi, sich wie ein liebeskranker
Teenager? Er

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