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Ein unmoralisches Angebot

Ein unmoralisches Angebot

Titel: Ein unmoralisches Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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Vollbluthengst.
    Ganz
offensichtlich war er nicht besser gegen Amy Kingstons weiblichen
Charme gefeit als sein Besitzer. Zakour lächelte bitter. Nicht
zufrieden damit, ihn, den Prinzen, zu verführen, musste diese
Engländerin sich auch noch an sein Pferd heranmachen.
    Und
das mit Erfolg. Sahara entspannte sich, genoss die Streicheleinheiten
und die kosende Stimme und zupfte hoffnungsvoll an Amys Rocktasche.
Sie zog eine Rolle Pfefferminzbonbons hervor und gab ihm eins.
    "Hier,
du Nichtsnutz." Sahara kaute zufrieden. "Eines Tages werde
ich dich reiten, darauf freue ich mich schon."
    Zakour
sah rot. Er gab dem Diener die Pistole zurück und ging zu Amy.
    "Nie
im Leben, Miss Kingston! Was wollten Sie mit dieser Vorstellung
eigentlich erreichen? Im Krankenwagen aus dem Palast flüchten
oder mich beeindrucken, damit ich Sie laufen lasse?"
    "Vorstellung?"
Es dauerte einen Moment, ehe sie den Sinn verstand. Empört sah
sie ihn an. "Sie glauben also, ich hätte Jamal vor das
Pferd gestoßen, nur um ihn anschließend retten zu können?
Wie können Sie mir nur eine derartige Ungeheuerlichkeit
zutrauen!"
    "Meiner
Meinung nach, Miss Kingston, sind Sie bereit, Himmel und Hölle
in Bewegung zu setzen, nur um mir zu entkommen. Stehe ich in Ihrer
moralischen Schuld, steigen Ihre Chancen, die Freiheit zu erhalten."
    "Reden
Sie keinen Unsinn, sondern gebrauchen Sie Ihren gesunden
Menschenverstand", erwiderte sie. "Ich würde niemals
absichtlich ein Kind in Gefahr bringen, egal, um was es geht. Ihre
Unterstellung beweist lediglich, wie wenig Sie mich kennen."
    "Die
Tatsache, dass ich Ihnen jetzt zu Dank verpflichtet bin, bedeutet
Ihnen also gar nichts?"
    "Sie
sind mir nicht zu Dank verpflichtet!" Selbstbewusst hob sie den
Kopf. "Was ich getan habe, habe ich nicht für Sie getan.
Sie werden es wahrscheinlich nicht glauben, aber während des
ganzen Vorfalls habe ich keinen einzigen Gedanken an Sie
verschwendet."
    Sie
wirkte aufrichtig und klang überzeugend, und zum ersten Mal
kamen Zakour leise Zweifel. Doch wenn er diesen Raum geben würde,
müsste er ihr Selbstlosigkeit zugestehen. Und dazu waren Frauen
seiner Erfahrung nach nicht fähig. Und ausgerechnet Amy Kingston
sollte eine Ausnahme bilden, Amy Kingston, die es mit einem
Schulterzucken abtat, wenn ganze Familien um ihre Existenzgrundlage
gebracht wurden?
    "Ihr
Bruder und Sie sind in meinen Augen nichts weiter als Diebe",
antwortete er ruhig. "Sie müssen mir daher verzeihen, wenn
ich die Motive für Ihre Heldentat in Zweifel ziehe." Die
Idee, sie habe den Vorfall inszeniert, hatte er aufgegeben, er warf
ihr lediglich noch vor, den größtmöglichen Nutzen
daraus ziehen zu wollen.
    Amy
stemmte die Hände in die Hüften, und Sahara warf
erschrocken den Kopf hoch. "Wie können Sie es wagen, so
etwas zu behaupten? Früher oder später wird Peter Ihnen die
Schulden bis auf den letzten Penny zurückzahlen, und Sie werden
Ihren Irrtum einsehen. Auf Ihre Entschuldigung freue ich mich jetzt
schon."
    Widerspruch
war Zakour nicht gewohnt, noch dazu in einem Punkt, wo er nicht
berechtigt war. Er musste tief durchatmen, um die Formen der
Höflichkeit zu wahren.
    Mit
einer herrischen Geste schickte er die Wachen zurück in den
Palast. Ihre Ausflüchte, weshalb sie Jamal nicht geholfen
hatten, würde er sich später anhören. Denn bevor er
ihnen einen Denkzettel verpasste, war erst einmal Amy Kingston an der
Reihe.
    Er
führte Sahara in seine Box, kontrollierte den Riegel und nahm
Amy beim Arm.
    "Folgen
Sie mir! Schluss mit den Ablenkungsmanövern, lassen Sie uns die
Sache endlich auf den Punkt bringen."

6.
Kapitel
     
    Was
für Ablenkungsmanöver?
    Amy
bemühte sich, mit Zakour, der sie immer noch am Arm hielt,
Schritt zu halten. In seinem Arbeitszimmer angekommen, knallte er
wütend die Tür hinter sich zu. Befremdet sah Amy ihn an.
"Was soll das?" fragte sie.
    "Das
kann ich Ihnen leicht erklären, Miss Kingston. Sie spielen heile
Welt, und das empfinde ich als offene Beleidigung." Er griff
nach einigen Papieren und reichte sie ihr. "Lesen Sie das!
Vielleicht bringt Sie das zur Besinnung und Sie lassen endlich
vernünftig mit sich reden."
    Verstört
blickte Amy einige Male zwischen Zakour und den Unterlagen in ihrer
Hand hin und her, dann begann sie zu lesen. Mit jedem Wort wurde ihr
unheimlicher zu Mute. Was hatte das alles zu bedeuten?
    Seitenlange
Zahlenreihen verschwammen ihr vor den Augen, und die juristischen
Fachausdrücke waren ihr größtenteils unverständlich.
Sie begann noch

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