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Ein unmoralisches Angebot

Ein unmoralisches Angebot

Titel: Ein unmoralisches Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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geschworen,
wenn es so weit wäre, ihrem Mann und ihren Kindern all das zu
schenken, was sie vermisste. Der Prinz und das Schloss waren dabei
nicht wichtig, allein nach Liebe hatte sie sich gesehnt.
    Und
jetzt ist es genau umgekehrt gekommen, dachte sie bedrückt und
trank einen großen Schluck.
    "Wir
werden mehr Spaß haben, wenn du nicht betrunken bist."
Zakour nahm ihr das Glas aus der Hand und stellte es beiseite. "Iss
lieber etwas."
    Amy
gehorchte und stellte erstaunt fest, wie gut ihr das Essen schmeckte.
"Und wie war deine Kindheit?" Nachdenklich sah sie ihn an.
"Es muss sehr einsam sein, als Prinz in einem riesigen Palast
aufzuwachsen."
    "Einsam?
Schon in der Wiege bin ich ständig von Verwandten, Dienern und
Palastbeamten umgeben gewesen. Alleinsein kenne ich kaum."
    "Ein
Privatleben zu führen ist bestimmt nicht einfach für dich",
meinte sie nachdenklich. "Man kann sich auch einsam fühlen,
wenn man immer von Menschen umgeben ist, vor allem, wenn man deren
wahre Motive durchschaut. Aber du hast deine Familie, die dir Wärme
und Geborgenheit schenkt."
    Er
richtete sich auf. "Das klingt schon wieder wie aus dem
Märchenbuch!"
    Sie
verstand nicht so recht, weshalb Zakour so bitter klang. "Ich
wollte damit nur sagen, dass eine Familie immer zusammenhält",
rechtfertigte sie sich.
    "So?
Für mich ist das reines Wunschdenken, mit der Realität hat
das nichts zu tun."
    Amy
biss sich auf die Lippe. Mit Zakours Zynismus wusste sie nicht
umzugehen, mit Menschen wie ihm fehlte ihr die Erfahrung. "Meiner
Meinung nach sollten sich in einer Familie alle aufeinander verlassen
können. Findest du das nicht richtig?" fragte sie
schließlich zaghaft.
    Zakour
trank sein Glas leer. "Sich auf andere zu verlassen ist reine
Dummheit", erwiderte er kalt.
    Weshalb
war er nur derart negativ eingestellt? Er schien ja noch nicht einmal
der eigenen Familie zu trauen.
    "Warum
hast du eigentlich nie geheiratet?" wollte sie wissen und
bereute ihre Frage sofort.
    Zu
ihrer Überraschung reagierte er jedoch mit einem leichten
Lächeln. "Die Zeit war einfach noch nicht reif, Amy."
    Er
verschwieg ihr etwas, das spürte sie genau. Doch dieser Abend
war nicht die richtige Zeit, Zakour weiter auszufragen. Sie streifte
die Schuhe von den Füßen und zog die Beine unter. Sie
fühlte sich seltsam schwerelos – bestimmt, weil sie ihren
Wein viel zu hastig getrunken hatte.
    "Wie
gemütlich es hier ist!" Amy blickte sich um. "Bisher
hatte ich für Camping nie etwas übrig, aber dieses Zelt
gefällt mir."
    Belustigt
sah er sie an. "Dachtest du, wir müssten Heringe in den
Wüstensand klopfen?"
    "So
ungefähr. Sind die Zelte immer aufgebaut?"
    "Ja.
Ich lebe hier, wenn ich im Gestüt zu tun habe oder mit den
Stammesfürsten verhandele. Ich bin gern hier. Das Leben in Madan
ist sehr viel unkomplizierter als im Palast."
    Amy
runzelte die Stirn und dachte an den Tross, der ihnen gefolgt war.
Verstand er das unter einfachem Leben?
    "Kommt
dein Vater auch oft hierher?" erkundigte sie sich weiter.
    "Es
ist ihm zu beschwerlich geworden. Du hast selbst gesehen, wie labil
seine gesundheitliche Verfassung ist. Er bleibt lieber im Palast und
spielt mit Jamal."
    Amy
lächelte versonnen. "Jamal ist auch wirklich
unwiderstehlich!"
    "Du
magst Kinder?" fragte er skeptisch.
    Sie
blickte auf. "Ich mag sie nicht nur, ich liebe sie! Ist das
nicht ganz natürlich?"
    "Meiner
Erfahrung nach eher nicht. Viele Frauen lehnen Kinder ab."
    "Das
gibt es", stimmte sie ihm zu. Paloma hatte sich schließlich
auch gegen Kinder entschieden. "Für mich jedoch sind Kinder
das Schönste auf der Welt, besonders in Jamals Alter. Alles
wollen sie wissen, alles interessiert sie, und sie lernen unglaublich
schnell. Kaum können sie Buchstaben erkennen, reihen sie diese
auch schon aneinander. Zu hören, wie ein Kind sein erstes Wort
buchstabiert, ist wie ein kleines Wunder. Vor Freude könnte ich
dann stets die ganze Welt umarmen."
    Als
Zakour darauf schwieg, errötete sie. "Entschuldigung.
Leider rede ich zu viel, wenn ich nervös bin."
    Durchdringend
sah er sie an. "Und weshalb bist du nervös?"
    Sie
senkte den Kopf. Wie konnte er das fragen, wo er doch wusste, was für
ein aufregendes Erlebnis ihr bevorstand? Und er musste es wissen, sie
hatte es oft genug angedeutet.
    "Ich
habe Angst, in dem riesigen Bett verloren zu gehen", versuchte
sie zu scherzen.
    Er
lachte leise. "Das wird nicht passieren, Amy, das verspreche ich
dir."
    Weil
sie die Spannung kaum noch ertragen konnte, ballte sie die

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