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Ein unmoralisches Angebot

Ein unmoralisches Angebot

Titel: Ein unmoralisches Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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war, dann befreite er sich sanft aus
ihren Armen und stand auf, um sich anzuziehen. Nachdem er sich
vergewissert hatte, dass sie immer noch fest schlief, trat er aus dem
Zelt in die Nacht.
    Er
brauchte Einsamkeit, um wieder zu sich zu finden. Ohne die Wachen zu
beachten, ging er durch die Oase bis zur Wüste und blickte zu
den Sternen. Wie hatte er sich nur so in seinen Zynismus verrennen
können? Weshalb war er unfähig gewesen, Amys Unschuld zu
erkennen? Warum fehlte ihm jedes Vertrauen in seine Mitmenschen?
    Er
strich sich fahrig über die Stirn. Wie oft hatte Amy versucht,
ihn von der Wahrheit zu überzeugen, und er hatte es als reines
Theater abgetan.
    Zum
ersten Mal in seinem Leben litt Zakour Gewissensqualen. Es war eine
unangenehme Erfahrung für ihn, und er versuchte, sich vor sich
selbst zu rechtfertigen. Lag die Schuld denn wirklich nur bei ihm?
Hätte er denn ahnen können, dass sie noch unberührt
war, wo sie doch so schnell auf seinen Vorschlag eingegangen war?
Allein diese Tatsache bewies, wie zweifelhaft ihre Moral war.
    Dazu
passte natürlich nicht ganz, dass sie sich vor ihm noch nie
einem Mann hingegeben hatte – wahrscheinlich war ihr keiner gut
genug gewesen. Es machte ihn rasend vor Wut, wie wenig Selbstachtung
Amy besaß und wie sie sich an ihn, einen Mann, den sie nicht
liebte, weggeworfen hatte.
    Aber
wahrscheinlich war ihr kein Preis zu hoch gewesen, um von den
Schulden freizukommen. Nach ihrer gescheiterten Flucht, hatte sie es
mit Tränen und Ohnmachtsanfall versucht, und als auch das
erfolglos geblieben war, hatte sie den ältesten weiblichen Trick
der Welt angewendet: Verführung.
    Hatte
sie ihm nicht schon gleich bei der ersten Begegnung schöne Augen
gemacht? Hatte sie es nicht von Anfang an darauf angelegt, ihn ins
Bett zu bekommen?
    Nachdem
er sich erfolgreich eingeredet hatte, er brauche kein schlechtes
Gewissen zu haben, ging er zurück ins Zelt. Er musste Amy
unbedingt sofort zur Rede stellen.
    Doch
ein Blick, und er blieb reglos stehen. Amy lag quer über dem
Bett und schlief tief und fest. Sie hatte sich das seidene Laken bis
zu den Schultern hochgezogen, und ihre herrlichen blonden Locken
waren wie ein Fächer auf dem Kissen ausgebreitet. Ihre Wangen
waren leicht gerötet, und sie lächelte im Schlaf.
    Zakour
schluckte. Amy wirkte so mädchenhaft und unberührt, dass es
sein Herz rührte. Natürlich war das nur eine Täuschung,
denn er selbst hatte ihr die Unschuld genommen. Die Erinnerung daran
entflammte seine Leidenschaft aufs Neue.
    Heldenhaft
widerstand er dem Verlangen, sich zu ihr zu legen und sie all das zu
lehren, was sie noch nicht wusste. Er hatte beschlossen, mit ihr zu
reden, doch bevor er dazu in der Lage war, musste er erst einmal kalt
duschen.
    Gerade
wollte er ins Bad gehen, da schlug Amy die Augen auf und sah ihn. Sie
lächelte und klopfte neben sich auf die Matratze. "Warum
hast du dich angezogen?" fragte sie schläfrig. "Komm
wieder zu mir."
    Anstatt
zu gehen, wie er es beabsichtigt hatte, rührte Zakour sich nicht
vom Fleck – er konnte Amys Zauber einfach nicht widerstehen.
"Unter den gegebenen Umständen ist das keine gute Idee",
antwortete er gepresst.
    "Was
für Umstände?" Sie hielt das Laken vor die Brust,
richtete sich auf und sah ihn verständnislos an.
    Zakour
biss sich auf die Lippe. Sie tut nur so naiv, sagte er sich, sie ist
eine Frau wie jede andere auch, von Natur aus raffiniert und
egoistisch.
    Unsicher
sah sie ihn an. "Wenn du darauf anspielst, dass es für mich
das erste Mal war …"
    Grimmig
sah er sie an. "Es hat mich überrascht."
    "Ich
weiß nicht, weshalb. Ich habe es dir oft genug gesagt."
    Das
stimmte, aber er hatte ihr nicht geglaubt, denn seiner Erfahrung nach
sagten Frauen nicht die Wahrheit.
    "Anscheinend
habe ich alles falsch gemacht." Nervös zupfte sie an dem
Laken. "Du warst enttäuscht – hinterher konntest du
gar nicht schnell genug aus dem Zelt kommen."
    Er
setzte sich zu ihr aufs Bett. "Ich war nicht enttäuscht,
ich wollte nur frische Luft schnappen."
    "Für
mich war es wunderschön", gestand sie. "Bist du
wirklich nicht ärgerlich mit mir?"
    Das
Laken rutschte etwas, und Zakour erhaschte einen Blick auf den Ansatz
ihrer vollen runden Brüste. Amy hatte eine Figur, die jedem Mann
den Verstand rauben musste. Außerdem lag sie in seinem Bett und sah ihn erwartungsvoll aus ihren großen blauen Augen
an.
    "Ärgerlich
ist das falsche Wort dafür." Dann tat er genau das, was er
eigentlich nicht hatte tun wollen: Er streifte

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