Ein unmoralisches Angebot
Als sich ihre Finger endlich um ihn schlossen, machte sie vor
Angst die Augen zu. Sie konnte sich überhaupt nicht vorstellen,
dass …
"Genug!"
Er entzog sich ihrem sanften Griff und schob sich auf sie.
Als
sie ihn spürte, bog sie sich ihm instinktiv entgegen. Er hielt
einen Moment inne und strich ihr die blonden Locken aus der erhitzten
Stirn. Dann umfasste er ihre Hüften und drang kraftvoll in sie
ein.
Amy
schrie auf und grub die Finger in seinen Rücken. Zakour war vor
Schreck wie gelähmt. Es dauerte eine Weile, bis er einen Finger
unter ihr Kinn legte, ihren Kopf hob und ihr verstört in die
Augen sah.
"Amy?"
Aus
Angst, der Schmerz könne erneut auftreten, antwortete sie nicht,
ja, traute sich kaum zu atmen. Warum wirkte er nur so verunsichert?
Schließlich hatte er genau gewusst, wohin seine Umarmung führen
würde.
Zakour
verhielt sich plötzlich ganz anders. Seine stürmische
Leidenschaft war zärtlicher Fürsorge gewichen. "Entspann
dich. Ich verspreche, dir nicht noch einmal wehzutun", sagte er
leise. "Auch diesen Schmerz hätte ich dir ersparen können,
wenn ich gewusst hätte …" Verzweifelt schüttelte
er den Kopf.
Amy
stemmte sich immer noch gegen seine Schultern, um ihn davon
abzuhalten, sich zu bewegen. "Aber ich habe dir doch …"
"Ja."
Er atmete unregelmäßig. "Zu meiner Schande muss ich
gestehen, dass ich dir nicht geglaubt habe."
"Es
ist jetzt egal." Der Schmerz war vergangen und Gefühlen
ganz anderer Art gewichen. Langsam ließ Amy die Hüften
kreisen, und Zakour verspannte sich.
"Lass
uns aufhören", bat er gepresst.
"Nein."
Amy wollte die neuen Freuden voll und ganz auskosten und legte Zakour
die Arme um den Nacken. "Bitte mach weiter – bitte."
Nachdenklich
sah er sie an, dann küsste er sie zärtlich. "Gut, ich
werde sehr vorsichtig sein, und du musst sofort sagen, wenn ich
aufhören soll."
Amys
Herz klopfte aufgeregt, und wieder bewegte sie die Hüften, sehr
viel kräftiger diesmal. Zakour lachte kehlig.
"Du
bist alles, was sich ein Mann nur wünschen kann, Amy. Und ich
bin es, der dir die Liebe zeigen darf – dieses Glück habe
ich eigentlich gar nicht verdient."
Sie
blickte zu ihm auf. Wie männlich schön sein Gesicht mit den
dunklen, leidenschaftlichen Augen war! Als er sich etwas zurückzog
und erneut vorwagte, seufzte sie vor Wonne und umfasste seine Hüften,
um ihn noch tiefer zu spüren.
"Langsam,
Darling", beschwichtigte er sie. "Ich möchte dir kein
zweites Mal wehtun."
"Du
tust mir nicht weh, Zakour. Du … Ich brauche … Bitte …"
Doch
er beschleunigte seinen Rhythmus nicht, im Gegenteil, er nahm sich
zurück, um sie länger in den sinnlichen Freuden der
Erwartung schwelgen zu lassen.
Amy
war wie von Sinnen vor Sehnsucht. Sie schluchzte, sie drehte und wand
sich, um endlich Erfüllung zu finden.
"Du
gehörst zu mir, Darling, zu mir allein", sagte er, ohne die
Lippen von ihren zu lösen. Seine Bewegungen wurden kraftvoller,
stürmischer und besitzergreifend. Doch er behielt die Kontrolle,
reagierte sensibel auf die kleinste Bewegung Amys und führte sie
endlich zu ihrem ersten Höhepunkt. Tief gruben sich ihre Finger
in die Haut seiner Schultern, während sie seinen Namen rief und
fühlte, wie er zu ihr kam.
Sie
schloss die Augen, damit er die Tränen nicht sah. Er brauchte
nicht zu wissen, welch tiefe, beglückende Gefühle er in ihr
geweckt hatte.
Nie
hätte sie zu hoffen gewagt, so etwas erleben zu dürfen.
Nicht nur die sinnliche Erfahrung, sondern auch das tiefe Empfinden
von Nähe und Zuneigung hatten schlagartig die Einsamkeit
vertrieben, unter der sie seit ihrer Kindheit gelitten hatte. Das
erste Mal in ihrem Leben fühlte sie sich eins mit einem anderen
Menschen.
Sie
hielt Zakour fest in den Armen, spürte die süße Last
seines Körpers und wünschte, dieser Augenblick möge
nie vergehen.
Aber
natürlich endete er. Mit ihr im Arm rollte Zakour sich auf den
Rücken und bettete ihren Kopf an seiner Schulter.
Amy
bedeckte sie mit kleinen Küssen. Sie fühlte sich wunderbar
leicht und zufrieden. "Das war so unbeschreiblich schön."
Sie seufzte glücklich.
Als
Zakour nicht antwortete, riskierte sie einen Blick in sein Gesicht.
Er hatte die Augen geschlossen.
Amy
biss sich auf die Lippe und ließ sich neben ihn gleiten. Sie
fühlte sich abgewiesen und war verwirrt. Warum sagte er nichts?
Weil
es nichts zu sagen gab? Hatte sie ihn enttäuscht? Was sollte
jetzt werden?
Amy
war unberührt gewesen!
Zakour
wartete, bis sie eingeschlafen
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