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Ein unmoralisches Angebot

Ein unmoralisches Angebot

Titel: Ein unmoralisches Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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grenzenlos enttäuscht. "Bist du gut zu Hause
angekommen?"
    "Ja,
ich wollte mich nur erkundigen, wie es dir geht. Wie lange willst du
noch in Kazban bleiben?"
    "Nicht
mehr lange", antwortete sie ausweichend und erkundigte sich
stattdessen eingehend nach Palomas Zustand und ihren Plänen für
die Zukunft. Als sie das Gespräch beendete, war fast eine halbe
Stunde vergangen. Armer Jamal, dachte sie, er ist bestimmt schon ganz
ungeduldig. Schuldbewusst lief sie zurück zum Stall.
    "Jamal?"
Sie konnte ihn nirgends entdecken, sah jedoch einige Diener, die
zusammenstanden und sich aufgeregt unterhielten. Was mochte Jamal nur
jetzt schon wieder angestellt haben?
    Als
einer der Wachen es ihr schließlich sagte, wurde sie blass.
Jamal war ohne sie zu den Höhlen aufgebrochen!
    Amy
war fassungslos. "Warum habt ihr ihn nicht zurückgehalten?"
rief sie außer sich.
    "Er
ist ein königlicher Prinz", erhielt sie als Antwort. "Wenn
er uns einen Befehl erteilt, haben wir ihn auszuführen."
    "Auch
wenn der königliche Prinz erst fünf ist?" Sie
schüttelte den Kopf. "Warum ist niemand mit ihm geritten?"
    Betreten
sahen die Männer einander an. "Schlechtes Wetter,
Königliche Hoheit", meinte der Älteste von ihnen und
deutete zum Himmel.
    Erst
jetzt bemerkte Amy die dunklen Wolken und sah, wie die Palmen sich im
Wind bogen und der Sand von den Dünen geweht wurde. Sie hatte
noch nie einen Wüstensturm erlebt, doch Zakour hatte ihr davon
erzählt.
    "Ich
brauche ein Pferd, sofort!" befahl sie.
    Der
ältere Mann schüttelte den Kopf. "Es ist zu spät.
Der Sturm ist in einer Stunde hier. Bis dahin werden wir die Höhlen
nicht erreichen. Sobald sich das Wetter beruhigt hat, machen wir uns
auf die Suche nach Jamal."
    "Dann
ist es zu spät!" Amy überlegte verzweifelt, was zu tun
sei, als sie ganz in der Nähe ein lautes Schnauben hörte.
    Sahara!
    Ohne
ein weiteres Wort zu verlieren, holte sie sich schnell das Sattelzeug
und lief zu seiner Box. Vorsichtig näherte sie sich dem Hengst
und redete leise und beruhigend auf ihn ein.
    Als
sie ihn wenig später am Zügel auf den Hof führte,
waren die Diener starr vor Schreck. "Sie können das Pferd
nicht reiten, Königliche Hoheit", meinte einer von ihnen
zögernd.
    "Ich
muss es tun." Sahara tänzelte aufgeregt. "Würde
mir bitte jemand beim Aufsitzen helfen?" Sahara war zu groß,
von der Erde aus gelang es ihr nicht, den Fuß in den Steigbügel
zu setzen.
    Keiner
der Männer rührte sich. "Nur der Kronprinz hat Sahara
bisher geritten", bemerkte einer.
    Amy
schluckte ihren Ärger hinunter. "Dann wird es Zeit für
eine Abwechslung. Würde mir jetzt endlich jemand helfen?"
    "Ich,
Königliche Hoheit." Sharif eilte herbei. "Ich habe
eben erst von der Sache erfahren. Die Wachen haben sich sehr feige
verhalten. Der Kronprinz wird wütend sein, wenn er davon
erfährt."
    "Das
ist mir alles egal. Ich brauche nur jemanden, der mir aufs Pferd
hilft."
    Sharif
kam ihrem Wunsch sofort nach, und endlich saß sie im Sattel.
Sie gab Sahara genug Zügel und tätschelte seinen Hals. "Wir
beiden werden Jamal schon finden", sagte sie mehr zu ihm als zu
Sharif.
    "Ich
werde den Kronprinzen sofort benachrichtigen." Besorgt
betrachtete Sharif die junge Prinzessin. "Viel Glück."
    Ein
leichter Schenkeldruck, Sahara galoppierte aus dem Stand an, und
Pferd und Reiterin verschwanden in Richtung der Höhlen.
     
    "Sie
ist in die Wüste geritten? Jetzt, da ein Sandsturm aufzieht?"
Zakour sprang aus dem Hubschrauber und eilte neben Sharif auf die
Ställe zu.
    "Vor
ungefähr einer Stunde ist sie losgeritten, um Jamal zu suchen."
    Zakour
musste tief durchatmen, um nicht die Beherrschung zu verlieren.
"Warum hat niemand das Kind zurückgehalten?"
    "Weil
keiner von den Männern mit ihm fertig wurde – Jamal kann
äußerst schwierig sein, und die Prinzessin war nicht in
der Nähe, weil sie gerade telefonierte."
    "Sie
ist tatsächlich die Einzige, die mit ihm fertig wird!"
Zakour biss sich auf die Lippe. "Aber warum hat keiner der
Wachen sie begleitet?"
    "Sie
hat Sahara genommen, Königliche Hoheit. In seiner Schnelligkeit
sah sie die einzige Chance, Jamal einzuholen."
    "Sahara?"
Entsetzt schloss Zakour die Augen.
    In
den letzten Tagen hatte er viel nachgedacht und einsehen müssen,
dass er sich in Amy getäuscht hatte. Sie war das genaue
Gegenteil von den Frauen, die er bisher kennen gelernt hatte. Sie war
nicht egoistisch, sondern selbstlos, nicht berechnend, sondern
warmherzig, und anstatt zu nehmen, gab sie. Dies war das zweite

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