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Ein unmoralisches Angebot

Ein unmoralisches Angebot

Titel: Ein unmoralisches Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: NICOLA CORNICK
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bin und seine Freunde in diesem Haus nicht mehr willkommen sind!“
    „Oh, Milly! Das darfst du nicht tun! Das war doch nicht seine Schuld!“, sagte Sarah, sobald sie die Stimme wiedergefunden hatte, und eilte an die Seite der Cousine.
    „Das ist mir gleich!“ Energisch reckte Amelia das Kinn. „Ich verarge es Sir Greville, dass er, was seine Freunde angeht, einen so schlechten Geschmack beweist! So, bist du jetzt so weit, mein Schatz?“
    Verwirrt beobachtete Sarah die beiden Lakaien, die die Haustür öffneten und unter dem Gewicht von Amelias Gepäck zur Kutsche wankten.
    „Ja, aber … was?“
    „Ich wusste, dass ich dich nicht dazu überreden kann, anderen Sinns zu werden“, antwortete Amelia, ergriff Sarah beim Arm und drängte sie zum Speisezimmer. „Daher habe ich mich eines anderen entschlossen! Liebste Sarah, ich begleite dich!“

4. KAPITEL

    Guy hatte dem Freund von den Gerüchten erzählt, die über Miss Sheridan im Umlauf waren, und auch die kleine Szene erwähnt, die sich zwischen ihnen beiden abgespielt hatte. Verständlicherweise hatte er diese Geschichte jedoch nicht in allen Einzelheiten berichtet. Greville war über den Klatsch, von dem er kein Wort glaubte, entrüstet gewesen und hatte Guy geraten, sich bei Miss Sheridan zu entschuldigen. Gemeinsam fuhr man zu Lady Fentons Haus.
    Die Fensterläden des Gebäudes in der Brock Street waren geschlossen. Es schien unendlich lange zu dauern, bis Chisholm die Haustür aufmachte. Sein Verhalten war nicht sonderlich aufmunternd, denn der Ausdruck in seinen Augen schien anzudeuten, dass die Besucher den Dienstboteneingang hätten benutzen sollen.
    „Guten Tag, Lord Renshaw, Sir Greville. Was kann ich für Sie tun?“
    Guy wartete darauf, dass er mit Greville ins Entree gebeten wurde, doch Chisholm ging nicht aus dem Weg. Greville zog die Augenbrauen hoch.
    „Guten Tag, Chisholm. Hat Lady Fenton Besuch? Falls ja, richten Sie ihr bitte aus, dass wir sie sprechen wollen!“
    Chisholm verkniff die Lippen. Seine Haltung schien auszudrücken, dass diese Art von Humor fehl am Platz war.
    „Ich bedaure, Ihnen mitteilen zu müssen, Sir, dass Lady Fenton die Stadt verlassen hat.“
    „Und wo ist Miss Sheridan? Ist sie zu Haus?“
    Chisholms Blick schien noch eisiger zu werden. „Ich befürchte, nein, Mylord. Ihre Ladyschaft hat mich jedoch gebeten, Sir Greville auszurichten, dass sie mit ihrer Cousine aufs Land gefahren ist. Sie, Sir Greville, sind hier jederzeit willkommen, aber das trifft nicht auf Ihre Freunde zu. Guten Tag, Sir.“
    Chisholm verbeugte sich formvollendet, machte kehrt und zog fest die Tür hinter sich zu.
    Verblüfft starrten Guy und Greville die Holztür an. Dann ging Greville einen Schritt nach vorn und griff wieder nach dem Türklopfer. Guy legte ihm die Hand auf den Arm.
    „Warte!“
    Guy hatte ihn noch nie so wütend gesehen. Grevilles graue Augen sprühten vor Zorn. „Wie kann Chisholm wagen, so etwas zu sagen? Verdammt, er ist impertinent! Wirklich, ich …“
    „Er hat nur das getan, was ihm aufgetragen wurde“, warf Guy ruhig ein. „Komm, Greville. Man beobachtet uns.“
    Das stimmte. Mehrere Passanten, darunter die klatschsüchtige Mrs. Clarke, standen neugierig unten am Fuß der Freitreppe auf dem Bürgersteig.
    „Oh, Sir Greville!“, trillerte die Dame und vertrat den Herren den Weg. „Lord Renshaw? Haben Sie die Neuigkeit schon gehört? Lady Fenton ist mit ihrer Cousine nach Blanchland gefahren! Ich kann das kaum glauben, aber es muss stimmen, denn Mrs. Bunton hat das von Lady Trippeny gehört, die es wiederum von …“
    Greville straffte sich und warf der Klatschbase einen verachtenden Blick zu. „Ja, das ist die Wahrheit, Mrs. Clarke. Die Sache ist jedoch nicht von großer Bedeutung! Miss Sheridan wurde in einer dringenden Familienangelegenheit nach Blanchland gerufen, und ihre Cousine begleitet sie als Anstandsdame! Das ist alles! Und ich bitte Sie, das nicht zu vergessen, ehe Sie sich müßigen Spekulationen über eine Dame hingeben, die bald meine Gattin sein wird! In der Tat, ich werde in Kürze zu ihr nach Blanchland fahren!“
    Vor Staunen blieb Mrs. Clarke der Mund offen stehen. „Oh, Sir Greville! Und Lord Renshaw! Wussten Sie das?“
    Guy versuchte, nicht zu lachen. „Welchen Teil sollen wir wissen, Mrs. Clarke? Den Teil, der davon handelt, dass Lady Fenton ihre Cousine nach Blanchland begleitet, oder den, der die Verlobung Sir Grevilles mit Lady Fenton und seine Reise morgen nach Blanchland

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