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Ein unmoralisches Sonderangebot - Gier, K: Unmoralisches Sonderangebot

Ein unmoralisches Sonderangebot - Gier, K: Unmoralisches Sonderangebot

Titel: Ein unmoralisches Sonderangebot - Gier, K: Unmoralisches Sonderangebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Gier
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aus ästhetischen Gründen immer nur bis zur Taille abbilden. Olivia, die Frau mit den Blumenkohlhaaren, die selbst nicht weiß, wie sie in diese Seifenoper gelangen konnte, und Evelyn, Olivers Frau, die eine erfolgreiche Cannabiszucht aufgebaut hat und alle Senioren des Bezirks ihre verlorenen Jugendträume nachholen lässt. Und in den Nebenrollen: Katinka, die kleine Schwester, die jeden Tag ein bisschen dicker wird und ihren Mann Eberhard anhimmelt, der – was man ja im Fernsehenleider nicht riechen kann – ein Problem mit seinen Schweißdrüsen hat. In weiteren Rollen: Die Kinder Lea, Jan und Till, die immer nach der Hälfte des Frühstücks aufspringen und den Wintergarten verlassen. Wie wird es weitergehen bei den Gaertners? Wird Stephan den Job in Chicago bekommen, und wird Olivia mit den Blumenkohlhaaren ihm endlich begreiflich machen, dass sie sich längst nicht mehr mit ihm verheiratet fühlt? Und was wird Olivia machen, wenn sie kein Mitglied dieser Familie mehr ist? Werden Evelyn und Oliver mit den Millionen einen Neuanfang für ihre Ehe finden und auch ohne Kinder glücklich werden? Wird Frau Roberta Knopp sich in das Herz von Fritz putzen? Wird sie den Kindern Oliver, Stephan und Katinka am Ende noch das Erbe streitig machen? Und wird irgendwann jemand seine Drohung wahrmachen und Eberhard eins mit der Kaffeekanne überbraten? Sehen Sie selber und schalten Sie wieder ein, wenn es heißt: Die Gaertners, eine Familie am Abgrund. Taaaatutaaaaa tutatutataaaaa.«
    Oliver und ich arbeiteten auf Hochtouren für unsere Pilotsendung, und Oliver war dabei so lieb und nett wie eh und je. Er nannte mich sogar wieder Blumenköhlchen. Diese eine Nacht schien vollkommen aus seinem Gedächtnis gestrichen zu sein. Ich beneidete ihn darum, denn ich war einfach nicht in der Lage, diese Nacht zu vergessen. Ich war nicht mal in der Lage, an etwas anderes zu denken. Vor allem, wenn wir abends beim Essen am Tisch saßen, fühlte ich mich elend. Auf diesem Tisch hatten wir immerhin …
    Aber Oliver war wie alle anderen zur Tagesordnung zurückgekehrt. Wir tüftelten das Programm für ElisabethsGartenverschönerung aus. Hanna wurde eingeweiht. Sie sollte Elisabeth verkaufen, dass sie ein Wochenende auf einer Schönheitsfarm gewonnen habe, und zwar in einem Kreuzworträtsel, das Hanna unter Elisabeths Namen ausgefüllt hatte. Elisabeth freute sich riesig über den Blumenstrauß und das täuschend echte Gratulationsschreiben der Zeitschrift, und in den darauf folgenden Tagen musste ich mich beim Joggen ungeheuer zusammennehmen, um mich nicht zu verraten.
    »Ein ganzes Wochenende lang Gesichtsbehandlungen, Farbberatung, Haarkuren, Massagen und Enthaarungen«, sagte Elisabeth. »Ist es nicht fantastisch, was für ein Glückspilz ich bin?«
    »Allerdings«, sagte ich.
    »Meinst du, die spritzen dort auch Botox?«, fragte Elisabeth aufgeregt. »Ich habe da doch seit einiger Zeit diese Stirnfalte. Mit der sehe ich uralt aus. Müttergenesungswerk, ich komme.«
    »Die Falte geht von ganz allein weg, wenn du diese ayuvedischen Ölgüsse über dich ergehen lässt«, sagte ich.
    »Aber ist es nicht unfair Hanna gegenüber? Ich meine, sie war es doch schließlich, die dieses Kreuzworträtsel gelöst hat, oder? Meinst du, ich müsste ihr diese Reise abtreten?«
    »Auf keinen Fall«, rief ich, aber ich konnte Elisabeth nicht so ganz überzeugen. Schließlich sagte ich: »Außerdem hast du es viel nötiger als Hanna. Die sieht Jahre jünger aus als du.«
    Das half.
    Allerdings hatte ich nicht mit Hannas Unfähigkeit gerechnet, die Sache bis zum Schluss geheim zu halten. Es dauerte keine drei Tage, da wusste Elisabeth alles.
    »Tut mir so Leid«, sagte Hanna zerknirscht. »Aber Elisabeth hat so eine Art, ganz tief in einen hineinzugucken. Da kommt man sich vor wie aus Glas.«
    Elisabeth war kein bisschen zerknirscht, sie freute sich gleich doppelt: die Schönheitsfarm und ein neuer Garten, wenn das kein Grund zur Freude war. »Du bist eine wahre Freundin«, sagte sie und knutschte mich richtiggehend ab.
    »Was machen wir denn jetzt?«, jammerte ich. »In weniger als zwei Wochen soll die Sache gedreht werden. Wo bekommen wir denn so schnell noch Ersatz her?«
    »Ach«, sagte Elisabeth. »Nun mach dir mal nicht in die Hose. Niemand wird was merken.«
    »Ich weiß nicht«, sagte ich unschlüssig. Es war vermutlich eine Schnapsidee gewesen, eine Freundin für diese Sache auszusuchen.
    Aber Elisabeth bettelte fürchterlich. »Wenn ich von der

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