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Ein unsittliches Angebot (German Edition)

Ein unsittliches Angebot (German Edition)

Titel: Ein unsittliches Angebot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecilia Grant
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besonders nahegegangen wäre.«
    »Jetzt tun Sie mir umso mehr leid.« Wie Sonnenlicht, das auf den Ozeanwellen glitzerte, leuchtete das Gold in seinen wachsamen Augen.
    »Dazu besteht kein Anlass.« Sie richtete ihren Blick wieder himmelwärts. »Ich hatte eine sehr kompetente Gouvernante.«
    »Es tut mir leid, dass Sie sich unter solchen Umständen einen Mann aussuchen mussten. Das muss sehr schwer gewesen sein.« Seine unverblümte Neugier bedrängte sie schon wieder, wie die Hand eines Blinden, der versuchte, herauszufinden, wer sie war.
    »Früher oder später hätte ich sowieso heiraten müssen. Und ich bin nicht romantisch. Ich nehme an, ein Mann ist wie der andere.« Sie zog an der Decke, um mehr von sich vor seinen neugierigen Blicken zu schützen, doch es ging nicht, weil er darauf lag.
    »Das bezweifle ich.« Sein Haar strich über das Kissen, ein zischendes Flüstern, als er sich auf den Rücken legte, um mit ihr gemeinsam die Decke anzustarren. »Frauen sind so unterschiedlich. Auch bei Männern muss es große Unterschiede geben.« Durch die Bewegung wurde sein Geruch zu ihr getragen, überlagert von noch etwas anderem. Etwas Pikantem. Zitrusduft. Wahrscheinlich seine Rasierseife. Darunter lagen andere Düfte, dunkel und männlich. Das Bett würde danach riechen, wenn er gegangen war. Sie auch. »Dann vermissen Sie ihn also nicht. Mr Russell.«
    »Das habe ich nie gesagt.« Sie zog wieder an der Decke. »Und um ehrlich zu sein, schätze ich diese indiskreten Bemerkungen gar nicht.«
    » Indiskret?« Sein unverschämtes klassisches Profil wich einem noch unverschämteren direkten Blickkontakt. Sogar aus den Augenwinkeln konnte sie die Goldpunkte in seinen Augen belustigt umhertanzen sehen. »Wer von uns bezahlt den anderen dafür, nackt mit ihr ins Bett zu gehen? Ich an Ihrer Stelle würde lieber nicht von indiskret sprechen.«
    »Glauben Sie mir, ich bin mir dessen schmerzlich bewusst. Sie müssen mich nicht daran erinnern, wie sehr ich mich erniedrigt habe. Ich möchte aber darauf hinweisen, dass ich nicht so weit gegangen bin, Sie zu fragen, was genau der Anlass für Ihre Verbannung gewesen ist, oder ob Ihnen Ihre letzte Geliebte fehlt. Ich bin nicht grundlos indiskret.«
    »Meine Verbannung ist keine so spannende Geschichte, wie Sie vermuten.« Wieder das klassische Profil, und diesmal hob er eine Hand und inspizierte seine gepflegten Fingernägel, während er sprach. »Kein gehörnter Ehemann, der nach meinem Blut lechzen würde. Keine Spielschulden, derentwegen ich das Familiensilber verkauft hätte. Ich bin einfach ein kostspieliger Sohn und strapaziere die Geduld meines Vaters.« Er fuhr sich mit dem Daumen über den Rand eines Nagels, hin und zurück, als hätte er eine Ecke darin gefunden. »Der Auslöser, wenn es Sie interessiert, war eine Tabakdose, für die ich zwei Monatsgehälter ausgegeben habe. Sèvres.« Er warf ihr einen Blick zu. Ohne es zu merken, hatte sie sich auf die Seite gedreht, um ihn anzusehen.
    »Das klingt in der Tat extravagant.« Verschwenderisch, genauer gesagt, und extrem dumm.
    »Insbesondere, da ich gar keinen Tabak schnupfe«, sagte er zu seiner Hand. Mit dem Daumen berührte er seine Fingerspitzen, eine nach der anderen. »Mein Vater war ganz Ihrer Ansicht; er hat sie nur etwas schärfer formuliert. Also bin ich hier.« Er ließ die Hand sinken. »Und nein.«
    »Wie bitte?«
    »Meine Geliebte. Sie fehlt mir nicht.« Er räkelte sich genüsslich wie eine Katze und gab endlich die Bettdecke frei. »Ich habe noch nie eine Dame vermisst, wenn ich von ihr getrennt wurde. Ich habe die Angewohnheit, alle Frauen zu vergessen, außer der, mit der ich gerade zusammen bin.«
    »Das ist …« Sie erwog eine Reihe zu harter Worte, während sie die Decke zurechtzog. »Bedauerlich.«
    »Das kommt darauf an, welche Frau Sie sind.« So zufrieden brauchte er nun auch wieder nicht zu klingen.
    »Ich will meinen, es ist sehr bedauerlich für jede Frau, die sich auf Ihre Beständigkeit verlässt.«
    »Ja. Solche meide ich in der Regel.« Er setzte sich auf und schwang die Beine auf den Boden. »Morgen um die gleiche Zeit?«, fragte er über die Schulter hinweg.
    »Um die gleiche Zeit, aber an einem anderen Ort.« Beinahe hätte sie vergessen, es ihm zu sagen. »Wir werden uns in Zukunft in einem anderen Zimmer treffen, am anderen Ende des Hauses. Sie können durch eine Seitentür hereinkommen und den Dienstbotenaufgang benutzen, da sieht Sie niemand.«
    »Sehr gut.« Er stand auf und hob

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