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Ein unsittliches Angebot (German Edition)

Ein unsittliches Angebot (German Edition)

Titel: Ein unsittliches Angebot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecilia Grant
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möchte meinen, dass Ihre Frage besser dem Ehemann gestellt werden sollte als dem Pfarrer.« Sie trat einen Schritt näher, um die Kinder vor dem skandalösen Gespräch zu bewahren. »Wenn Männer lernen würden, die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Frauen vor ihren eigenen Appetit zu stellen, gäbe es weniger Tode im Kindbett, weniger arme Waisenkinder und weniger Frauen, die lange vor ihrer Zeit verbraucht sind. Ist es zu viel verlangt von einem Mann, sich ein bisschen zu beherrschen?« Männer kamen schließlich auch alleine klar. Sie hatte gesehen, wie das ging.
    Mit grimmiger Konzentration zog und zerrte Mrs Weaver alle Falten aus dem Kleidungsstück, während sie antwortete. »Für Sie ist es sicherlich anders. Aber manche Frauen schätzen sich glücklich, überhaupt einen Mann zu haben. Es war sehr gut von Mr Weaver, mich zu heiraten. Er hat einiges auf sich genommen. Es steht mir nicht an, zu ihm von Beherrschung zu sprechen.« Sie wischte sich die Hände an der Schürze ab und sah Martha direkt in die Augen. »Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe mit dem Baby. Wenn Sie so gut sein wollen, ihn jetzt in seine Wiege zu legen, dürfen Sie Carrie selbst begrüßen. Passen Sie aber auf das Schwein auf, wenn Sie dann vorne rausgehen.«
    Die Frau hatte sich immerhin bedankt, dachte Martha auf dem Weg zurück nach Seton Park. Das musste man als Fortschritt werten. Vielleicht konnte sie in dieser Kate und in anderen mehr ausrichten, jetzt, wo die Tage ihr allein gehörten. Falls Mr Mirkwoods Anwesenheit in ihrem Bett sie heute Nacht verunsicherte, würde sie sich mit dem Gedanken an all das, was sie morgen erreichen konnte, Mut machen.
    Er kam kurz nach Mitternacht, auf einer Welle männlichen Tatendrangs, die sie bis in ihr Bett spüren konnte. Sie hatte noch gelesen; jetzt legte sie ihr Buch beiseite und sah zu, wie er die Tür abschloss und den Schlüssel einsteckte, mit einer einzigen fließenden Bewegung, erfüllt von der Zufriedenheit eines Mannes, der den Tag ehrenhaft verbracht hatte und ihn nun liederlich zu beenden gedachte.
    Ihre nackten Schultern bemerkte er sofort. »Schon ausgezogen? Hervorragend.«
    Sie zog die Knie an und legte die Arme darum, sorgfältig darauf bedacht, das Laken nicht von ihrem Oberkörper rutschen zu lassen. »Ich dachte, Sie würden zu müde sein, um mir dabei zu helfen.«
    »Müde? Pah. Sehen Sie sich vor!« Er ließ sich in den Sessel fallen und begann, mit seinen Stiefeln zu kämpfen.
    Sie zog das Laken etwas höher. »Wie war das Dreschen?«
    »Die Menschen sollten dringend die Finger davon lassen, sobald jemand eine fähige Maschine entwickelt. Gütiger Gott!« Er vergaß seine Stiefel und ließ sich im Sessel zurückfallen. »Haben Sie mal gesehen, wie es gemacht wird? Das ist Knochenarbeit! Die ganze Zeit drischt man gebückt den Flegel auf den Boden, und die Spreu fliegt überall herum und dringt allen in die Augen. In die Lungen auch, nehme ich an, trotz der Tücher, die sie sich vor Mund und Nase binden. Es ist ein wahres Wunder, dass meine Männer noch nicht allesamt die Schwindsucht haben!« Er lehnte sich vor und zerrte wieder am ersten Stiefel.
    »Dennoch geht vermutlich ein gewisser Stolz mit der Arbeit der eigenen Hände einher, der verloren ginge, wenn eine Maschine sie übernehmen würde.«
    »Zum Henker mit dem Stolz, zum Henker mit der Arbeit der eigenen Hände!« Der erste Stiefel löste sich. »Einer der Männer ist alt genug, mein Großvater zu sein! Das kann ich ganz und gar nicht gutheißen.« Der zweite Stiefel löste sich, und er ließ ihn halb über dem Fuß hängen. »Brauchen Sie noch mehr von dieser Konversation, oder vielleicht zu einem anderen Thema, oder können wir jetzt?«
    In was für einer sonderbaren Stimmung er war. Sie gestattete sich ein Lächeln. »Ich denke, das genügt für heute. Ziehen Sie sich aus.«
    Sofort war er bei den Kerzen. »Sie möchten das Licht aus haben, nehme ich an? Dann müssen Sie nicht hierhin und dorthin starren, um mich nicht ansehen zu müssen.« Kerzenschein tanzte über sein helles Haar wie Sonnenlicht auf der gekräuselten Oberfläche eines Sees. Seine Haut schien von innen zu leuchten, und seine Augen verrieten ihr nicht mehr, als wenn sie aus Glas gewesen wären.
    »Ganz wie Sie möchten. Ich glaube, ich bin inzwischen an Ihren Anblick gewöhnt.«
    »Worte, die jeden Mann in Wallung bringen würden.« Er leckte sich die Finger und drückte die Kerzen eine nach der anderen aus. Das Löschhütchen ließ er

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