Ein unvergessliches Abenteuer
konnten?
Nora räusperte sich. „Ich dachte mir, wir … könnten vielleicht mal einen Kaffee trinken.“
„Danke, aber im Moment habe ich wenig Zeit. Pass auf dich auf, Nora.“
„Ja. Bis dann.“
Sie ging davon.
Carter blickte ihr nach und schüttelte den Kopf. „Tut mir leid.“
„Schon gut. Ihr zwei habt euch im Streit getrennt?“
„Ja. Nora wollte unbedingt heiraten.“
„Du nicht?“
„Nein. Ich bin gern mit Frauen zusammen. Ich betrüge sie nicht, ich bin mehr an Qualität als an Abwechslung interessiert, aber für immer? Nicht mein Stil. Ich muss mit niemandem alt werden.“
Seine Miene verhärtete sich.
„Was ist?“, fragte Rachel. „Erwartest du, dass ich wütend werde?“
Er zuckte mit den Schultern. „Ich kann Kritik ertragen. Die meisten Frauen finden meine Einstellung nicht gut.“
„Ich schon“, sagte sie und meinte es. „Warum sollte man jemanden heiraten, den man nicht liebt? Das ist mir bei meinen beiden Verlobungen passiert. Ich dachte, ich liebe sie, aber mit der Zeit wurde mir klar, dass ich es nicht tue.“
Carter entspannte sich etwas. „Und was hältst du dann von der Ehe?“
„Sie bereichert das Leben – aber nur mit dem richtigen Partner. Und man muss vor allem aus den richtigen Gründen heiraten.“
„Ich werde niemals heiraten.“
Sie lächelte. „Damit habe ich kein Problem, Carter. Ich habe nicht vor, eines von deinen Groupies zu werden.“
„Ich habe keine Groupies.“
„Da irrst du dich, aber das macht nichts. Ich respektiere es, wenn du dich nicht an jemanden binden willst, den du dich nicht liebst. Aber ich werde es nicht verstehen, wenn du dich für keine dieser wunderschönen Farben entscheidest. Das würde mir das Herz brechen.“
Er lächelte. „Schon gut. Ich werde die Wände streichen und eine Farbe aussuchen.“
„Versprichst du es?“
„Ja.“
„Gut. Ich nähe die Vorhänge.“
„Das kannst du nicht.“
„Doch. Ich habe eine alte Nähmaschine. Kleider und Kostüme waren teuer, und meine Pflegefamilien konnten sich nicht leisten, mir welche zu kaufen, also habe ich Nähen gelernt.“
„Das meine ich nicht. Ich werde in deiner Schuld stehen.“
„Und was ist daran so schlimm?“, fragte Rachel.
„Ich weiß nicht, wie ich mich revanchieren soll.“
Unwillkürlich sah sie ihn und sich selbst vor sich. Nackt, in leidenschaftlicher Umarmung. Es gab eine ganze Liste von Möglichkeiten, wie er sich revanchieren könnte. Angefangen mit langen, zärtlichen Küssen, gefolgt von …
„Erde an Rachel.“
„Wie? Oh.“ Verwirrt sah sie Carter an. „Entschuldige. Was hast du gefragt?“
„Was kann ich für dich tun? Schwere Möbel umstellen? Dir zu Ehren einen Baum pflanzen?“
Sie lachte. „Nein. Aber im Herbst findet ein Schulfest statt, und jede Klasse muss einen Stand bauen. Ich brauche jemanden, der meine Schüler anleitet.“
„Du hast ihn gefunden.“
„Bist du sicher? Wir reden von zehn Fünfjährigen und handwerklich nicht besonders begabten Eltern.“
„Ich mag Kinder, und Eltern finden mich immer sehr charmant.“
„Vor allem die Mütter.“
Er strahlte sie an. „Stimmt.“
Carter schob sein zu langes Haar unter die Baseballkappe und schlug den Jackenkragen hoch. Die Raststätte lag mehrere Meilen nördlich von Riverside am Interstate Highway 15 nach Las Vegas. Wie immer herrschte dort ein reges Kommen und Gehen. Der ideale Ort für ein vertrauliches Treffen.
Der Wagen seines Vorgesetzten stand auf dem Parkplatz, also ging Carter hinein.
Captain Don Killian saß in einer Nische im hinteren Bereich. Carter nahm ihm gegenüber Platz und stellte fest, dass ein dicker Pfosten ihn vor neugierigen Blicken schützte.
„Gut gemacht“, sagte er lächelnd.
Killian zuckte mit den Schultern. „Wie läuft es, Carter?“
„Gut.“
Die Kellnerin kam. Beide Männer bestellten Burger und Softdrinks. Danach beugte Carter sich vor.
„Nächste Woche trifft eine große Lieferung ein. Die Übergabe ist in Chicago.“
Es ging um gefälschte Autoersatzteile, und Carter gehörte zu einem Team, das gegen die Abnehmer ermittelte.
„Wir können sie abfangen“, sagte sein Captain. „Und zwar werden wir es wie einen Unfall auf dem Highway aussehen lassen, damit niemand Verdacht schöpft. Du müsstest noch vier oder fünf Wochen dranbleiben. Meinst du, das schaffst du?“
Die Kellnerin brachte die Getränke. Carter wartete, bis sie fort war. „Kein Problem. Bisher ist noch niemand misstrauisch
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