Ein unvergessliches Abenteuer
geworden.“
„Das werden sie aber, wenn du weiterhin in der Blue Dog Bar abhängst.“
Carter verzog das Gesicht. „Das war nicht meine Idee. Mein Kontaktmann bestand darauf. Wahrscheinlich hat er gehofft, dass die vielen Kollegen mich nervös machen.“
„Wir waren vorgewarnt“, sagte Killian. „Jenny hat uns informiert. Sie ist ein tolles Mädchen. Schade, dass ihr euch getrennt habt.“
„Sie war nicht die Richtige für mich.“
„Wenn du meinst. Bei diesem Einsatz wäre eine Beziehung zu belastend. Aber wenn er vorüber ist, was dann?“
Carter sah ihn an. „Dann übernehme ich den nächsten.“
„Den nächsten Undercover-Einsatz? Komm schon, Carter. Du hast alle Prüfungen bestanden und könntest zum Detective befördert werden. Was ist los? Warum lehnst du immer wieder ab?“
„Bisher habe ich nur ein einziges Mal abgelehnt.“
„Die meisten Jungs würden sich die Chance nicht entgehen lassen. Warum hast du die Prüfung abgelegt, wenn du nicht interessiert bist?“
„Ich bin interessiert“, sagte Carter.
„Dann zeig es. Nimm die nächste Stelle, die frei wird.“
„Was ich jetzt tue, ist verdammt wichtig. Ich bewirke etwas.“
„Als Detective könntest du mehr bewirken, Carter. Das wissen wir beide. Was hält dich zurück?“
Der Samstagvormittag begann chaotisch. Zehn Fünfjährige rannten aufgeregt umher, die Eltern unterhielten sich in kleinen Gruppen, und Rachel sortierte das Material und die Werkzeuge.
Sie hatte keine Ahnung, ob sie die richtigen Streben für den Stand hatte, und starrte gerade verwirrt auf das Durcheinander, als Carter den Schulhof betrat.
„Brauchst du Hilfe?“, fragte er.
„Dringend.“ Sie hielt ihm die Liste hin. „Habe ich alles? Ich habe noch nie einen Stand gebaut.“
„Ich habe Schränke gebaut.“ Er warf einen Blick auf den Plan. „Ich werde auch einen Stand schaffen. Sollen die Kinder mitmachen?“
„Einige von ihnen müssen mir bei den Grußkarten helfen. Es gibt vorgedruckte, aber auch welche, die von Hand verziert werden.“
Carter machte nun einen Schritt zurück. „Das ist nichts für mich.“
Sie lächelte. „Keine Angst, du kannst hier draußen bleiben und mit Holz und Farbe den Macho spielen.“
„Gut.“
Er lächelte, und sie fühlte, wie ihr warm wurde. Sie holte tief Luft, um sich wieder zu beruhigen, und steuerte den Klassenraum an. Carter folgte ihr. Dort bildete sie zwei Teams aus Eltern und Kindern. Als jemand an ihrem T-Shirt zupfte, drehte sie sich um.
„Morgen, Christian“, sagte sie zu dem kleinen Jungen.
„Ist das dein Freund?“, fragte er und zeigte auf Carter.
„Nun, um ehrlich zu sein …“
„Ja“, erwiderte Carter unbeschwert.
Christian kicherte. „Küsst du sie?“
„Später vielleicht. Wenn sie gut arbeitet.“
Zwei Mütter wechselten verstohlene Blicke, die verrieten, dass auch sie nichts dagegen hätten, von Carter belohnt zu werden.
„Na gut“, sagte Rachel verlegen. „Fangen wir an.“
Carter führte das Bauteam nach draußen, und sie machte sich daran, mit ihren Kindern die Grußkarten zu fertigen.
„Helen, hast du eine Sekunde Zeit?“, fragte sie kurz darauf eine dunkelhaarige Mutter.
„Aber sicher, Rachel.“
Rachel führte Helen in einen leeren Klassenraum. „Ich mache mir Sorgen um Anastasia“, begann sie. „Sie ist ein wundervolles Mädchen, so intelligent und freundlich, und sie liebt es, etwas Neues zu lernen. Aber manchmal ist sie so müde, dass sie im Unterricht einschläft, wenn ich Geschichten vorlese. Vielleicht sollte sie früher zu Bett gehen.“
Helen runzelte die Stirn. „Ich weiß nicht, was du meinst. Wir bringen sie jeden Abend um neun zu Bett. Das müsste genug Schlaf sein.“
„Sie ist erst fünf. Vielleicht sollte sie früher zu Bett gehen. Will sie länger aufbleiben? Manche Kinder sind von Natur aus Nachteulen.“ Rachel glaubte zwar nicht, dass das das Problem war, aber oft war es besser, die Eltern auf ihre Seite zu ziehen, anstatt sie zu kritisieren.
Helen schüttelte den Kopf. „Wenn wir mal nach sieben unterwegs sind, schläft sie auf der Fahrt nach Hause ein.“
„Dann schlage ich vor, ihr verlegt das Zubettgehen alle vier oder fünf Tage um eine Viertelstunde vor, bis sie genug Schlaf bekommt. Wahrscheinlich wäre halb sieben ideal.“
Helens Augen wurden groß. „Aber das geht nicht. Sie hat ihre Kurse.“
Rachel nickte. „Ja, von denen hat sie mir erzählt. Tanzen, Spanisch und irgendein Kampfsport.“
Die Mutter nickte.
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