Ein unvergessliches Abenteuer
abgemacht. Doch daran wollte sie im Moment nicht denken.
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass du jemals Schwierigkeiten hattest, allein eine Frau zu finden“, sagte Rachel. „Also erwarte von mir kein Mitleid.“
„Autsch! Hinter meiner Familie her und herzlos. Ich bin erschüttert.“
Er sah gut aus, wenn er erschüttert war. Wie von selbst fiel ihr Blick auf seinen Mund. Carter mochte viele Qualitäten besitzen, aber ganz oben stand seine erstaunliche Fähigkeit, sie zu küssen, bis ihre Knie weich wurden.
„Du wirst es überleben“, murmelte sie und wollte den Blick abwenden, doch es fiel ihr schwer. Nur ein kleiner Kuss. Was konnte es schaden?
„Rachel.“
Er sprach ihren Namen so leise und so tief aus, dass sie eine Gänsehaut bekam.
Sie zwang sich, einen Schritt nach hinten zu machen. „Komplikationen“, sagte sie und holte die Wagenschlüssel heraus. „Wir brauchen nicht noch mehr davon.“
„Sieh mich nicht so an.“
„Wie?“
„Als würdest du es ernst meinen.“
Bevor sie entscheiden konnte, ob sie das tat oder nicht, küsste Carter sie einfach, bis sie sich an ihn schmiegte und wünschte, sie könnte wie eine Katze schnurren.
Er legte die Arme um sie, hielt sie fest, und es war fürsorglich und erregend zugleich. Sie fühlte seine kräftigen Hände am Rücken, ließ die Tasche fallen, aber nicht die Schlüssel. Das bedeutete doch immerhin, dass sie nicht komplett die Kontrolle über sich verlor, oder?
Aber dann bewegte er die Lippen an ihren, und sie wusste nicht, ob es am Druck, der Intensität oder irgendeiner chemischen Verbindung lag. Was immer auch der Grund sein mochte, Rachel wollte ihn hier und jetzt. Dass sie noch auf ihrer Veranda standen, war egal.
Sie öffnete sich ihm, und er knabberte zärtlich an ihrer Unterlippe, bevor er den Kuss vertiefte.
Als er mit der Zunge nach ihrer tastete, begannen ihre Schenkel zu zittern, ihr wurde heiß, und sie seufzte fast vor Verlangen.
Mit beiden Händen streichelte er sie, und sie wollte danach greifen und sie zu ihren Brüsten führen. Sie wollte sich von der gewaltigsten Leidenschaft, die sie je verspürt hatte, mitreißen lassen. Sie wollte …
Carter löste sich von ihr.
Ihr ganzer Körper schien zu protestieren, als er einen Schritt von ihr weg machte und bedauernd lächelte.
„Keine gute Idee“, sagte er.
Natürlich war es keine gute Idee. Aber genau das war doch der Punkt. Wie konnte er in einem Moment wie diesem so vernünftig sein?
Er durfte auf keinen Fall wissen, was er in ihr auslöste.
„Ich werde jetzt gehen“, erwiderte sie und war stolz darauf, dass sie so ruhig klang. „Ich wünsche dir einen schönen Abend.“
„Ich dir auch.“
Rachel atmete tief durch, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Den brauchte sie, denn sie hatten beide einen Plan. Sie würden nur so tun, als wären sie ein richtiges Paar. Eine kluge Frau zog sich zurück, solange sie noch konnte, und Rachel hatte immer zu den intelligentesten Mädchen in ihrer Klasse gehört.
Rachel zog einen Ballen heraus, breitete den gestreiften Vorhangstoff aus und legte die Farbmuster darauf. „Siehst du, wie die alle zusammenpassen?“
Carter runzelte die Stirn. „Stimmt. Wie machst du das?“
„Ich bin begabt. Also, gefällt dir der Stoff?“
Er betrachtete ihn. „Ja. Keine Blumen.“
„Du bist nicht der Blumentyp. Wir nehmen den Stoff, du wählst einen Farbton für die Wände aus, dann suchen wir passende Kissen und eine Tischdecke. Zu den gestreiften Vorhängen kannst du welche ohne ein Muster oder mit ganz anderen nehmen.“
Er nickte. „So reden meine Schwestern auch. Ist das typisch weiblich?“
„Ja. Die meisten Frauen werden mit der Fähigkeit geboren, Farben zu kombinieren.“
Carter strich über den Stoff. „Hübsch. Er gefällt mir besser als der, den ich jetzt habe.“
„Kein Wunder.“
„Carter?“
Rachel drehte sich nach der Frauenstimme um und sah eine attraktive, zart gebaute Rothaarige.
„Hi, Nora“, sagte Carter. „Wie geht es dir?“
„Ganz gut.“
„Das freut mich. Rachel, das ist Nora.“
Die andere Frau nickte Rachel zu. „Hi. Du bist also jetzt mit Carter zusammen, ja? Das waren wir auch mal.“ Ihr Blick verriet, wie sehr sie es vermisste. „Du siehst … toll aus“, sagte sie zu ihm.
„Du auch“, erwiderte er und legte eine Hand auf Rachels Schulter.
Rachel war die Situation unangenehm. Sollte sie Carter und Nora allein lassen, damit die beiden sich ungestört unterhalten
Weitere Kostenlose Bücher