Ein unverschämt attraktiver Milliadär
kraftvoll und irgendwie fremd, wie er mit in die Hüften gestützten Händen dastand. Würde er ihr gleich sagen, dass er ihre unkonventionelle Regelung des Sorgerechts überdacht hatte – dass sie ausziehen solle? Oder würde er verlangen, dass sie ihre Arbeit aufgab und bei Dylan zu Hause blieb?
Connor konnte sie nicht zwingen, etwas zu tun, das sie nicht wollte.
Er zögerte nur einen Augenblick. „Ich denke, wir sollten heiraten.“
„ Was ?“
Weil Dylan unruhig wurde, wiegte Victoria ihn hastig in ihren Armen hin und her. „Wie kommst du denn auf die Idee?“
„Es wird für Dylan alles leichter machen.“ Er kam zu ihr herüber und betrachtete das Baby, das friedlich in ihren Armen schlief. „Und Schluss machen mit den ständig erforderlichen Erklärungen.“
„Ist es wegen der Frau gestern im Zoo?“
„Ihr Irrtum war verständlich, und er wird sich immer häufiger wiederholen, besonders wenn wir zusammenleben.“
Victoria fasste es nicht, dass sie seinen Vorschlag nicht sofort strikt abgelehnt hatte. Bis vor wenigen Tagen hatte stets eine feindliche Spannung zwischen ihnen geherrscht. Sie waren nie miteinander ausgekommen, und sie hatte ihn zwei Jahre lang aktiv gemieden, als Suzy und Michael noch lebten.
Warum also hatte sie nicht einfach Nein gesagt?
Ein einziges Wörtchen.
Aber sie sagte es nicht.
Wegen Dylan.
Sie betrachtete Connor kritisch. Er war groß. Stark. Tief in ihrem Innern begann die Hitze in ihrem Innern zu prickeln. Sie unterdrückte sie augenblicklich.
Dylan war der einzige Grund, weswegen sie Connor je heiraten könnte …
Sie blickte auf das Baby hinunter, dessen rosiges Gesichtchen im Schlaf friedlich und entspannt aussah. Falls sie Connor heiratete, dann hätte Dylan wieder eine Familie. Eine Mutter und einen Vater. Das wäre etwas ganz anderes als nur mit seinen Vormunden zu leben.
Wie konnte sie ihm das nehmen?
Eine richtige Familie.
Aber Victoria konnte sich nicht selbst belügen. Es gab noch einen viel egoistischeren Grund, Connor zu heiraten. Sie hätte dann einen sicheren Platz in Dylans Leben.
Sie würde sich nicht mehr sorgen müssen, dass er sie loswerden wollte, sobald Dylan sich eingewöhnt hatte. Es würde für Connor sehr viel schwerer sein, sie als seine Frau aus Dylans Leben auszuschließen.
Connor schien ihre Gedanken zu erraten. „Wenn wir verheiratet wären, könnten wir Dylan ein richtiges Zuhause bieten.“
Victoria wurde unruhig. Wie weit gedachte Connor dabei zu gehen? Würde er für Dylan Geschwister wollen, wie diese Frau im Zoo ihnen unverblümt geraten hatte? Würde er erwarten, dass sie mit ihm schlief? Aus Erfahrung wusste sie, dass er sie nur aus Sehnsucht zu berühren brauchte, und schon wurde daraus lodernde Leidenschaft.
„Connor …“
„Warte. Ehe du ablehnst, solltest du wissen, dass es mir ernst ist. Ich werde in einem oder zwei Jahren keinen Rückzieher machen und die Scheidung verlangen.“
Sie versuchte, seinen Augenausdruck zu deuten, doch das Nachtlicht im Kinderzimmer war zu schwach.
Um etwas Distanz zu Connor zu schaffen, stand sie auf und legte den schlafenden Dylan in sein Bettchen. Dann machte sie Licht und wandte sich zu dem Mann um, der ihre Welt aus den Angeln gehoben hatte.
„Wie kannst du dir so sicher sein? Vielleicht verliebst du dich und wünschst dir eine richtige Ehe.“ Taugte sie überhaupt zur Ehe? Ihre Eltern hatten geheiratet, weil sie schon unterwegs war. Wäre es nicht das Gleiche, wegen Dylan zu heiraten?
„Ich suche keine Liebe.“ Er lächelte sie schief an. „Sagen wir, Dana hat für immer jeden Wunsch in mir nach einer ‚richtigen‘ Ehe erstickt.“
Victoria wurde unerwartet traurig. Keine Frau wäre in der Lage, dieses kalte, verkümmerte Herz zu stehlen. Connor hatte sich hinter unüberwindlichen Mauern verschanzt.
Tief enttäuscht aus einem Grund, den sie nicht benennen konnte, schüttelte sie den Kopf. „Ich kann dich nicht heiraten.“
„Du findest nicht, dass es um Dylans willen eine gute Idee wäre?“
Was sollte sie ihm darauf antworten? Ihm von der gescheiterten Ehe ihrer Eltern erzählen? Und ihn erkennen lassen, was für eine schlechte Mutter sie womöglich war? Bestimmt nicht! „Natürlich wäre es für Dylan von Vorteil.“
„Warum heiraten wir dann nicht?“
Sie dachte an ihren Vater … immer auf Achse, nie zu Hause. Daran, wie unglücklich ihre Mutter war. „Eine Heirat bedeutet mehr als Dylans Wohlergehen.“
In seinen Augen funkelte es. „Meinst du
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