Ein unverschämt attraktiver Milliadär
würden die sich sicher noch entwickeln. Aber mit etwas Glück würde der Junge so groß werden wie er.
„Hab keine Angst, du wirst ein großer Mann werden“, raunte er Dylan zu, der neugierig mit dem Wasser spielte. „Dafür sorgen meine Gene.“
Er musste schmunzeln. Victoria würde behaupten, dass da sein arrogantes Gen zum Vorschein kam.
Victoria …
Unwillkürlich kamen ihm Erinnerungen an letzte Nacht. Ihre zärtliche Liebe für seinen Sohn stand in so krassem Gegensatz zu ihrer leidenschaftlichen Sinnlichkeit, die für immer seine Meinung über sie geändert hatte.
Langweilig? Von wegen. Nach der letzten Nacht hatte er ein sehr gutes Gefühl, was ihre Zukunft betraf. Und heute wollte er festigen, was sie bereits miteinander verband.
Als er das Wasser abdrehte, protestierte Dylan lautstark.
„Komm schon, Dylan, Zeit für Victoria …“ Er brach ab. Das stimmte nicht. Es sollte Tory heißen. Und als Dylans Daddy wollte er, dass das alle Welt erfuhr.
Doch in Dylans Geburtsurkunde war Michael als Vater eingetragen.
Himmel, das Ganze wurde immer komplizierter …
Weil Dylans Protestgeschrei lauter wurde, drehte Connor das Wasser wieder an. „Okay, du hast gewonnen, kleiner Mann.“ Dabei ahnte er, dass er dadurch ein Problem beim nächsten Duschen bekam. „Nur noch ein paar Minuten, ja?“
Dylan war selig. Und Connor wurde von heftiger Liebe zu dem Energiebündel in seinen Armen ergriffen. Vormundschaft und Sorgerecht waren nur ein Teil der komplizierten Bande zu Dylan. Vaterschaft bedeutete so viel mehr.
Ihm kam ein bestürzender Gedanke. Auch Victoria war mehr als Dylans Vormund. Sie war durch die Heirat auch seine Stiefmutter. Aber eben nicht Dylans richtige Mommy.
Doch obwohl sie nicht blutsverwandt mit dem Baby war, wusste Connor, dass sie Dylan sehr liebte. Und er hatte kein Anrecht darauf, Daddy genannt zu werden, bis er seine Beziehung zu Dylan nicht amtlich machte und ihn adoptierte.
Vielleicht wollte Victoria das Baby auch adoptieren … Auf diese Weise wurde sie dann offiziell Dylans Mutter. Dylan hätte dann eine Mommy und einen Daddy.
Er schwenkte den Kleinen vorsichtig, bis Dylan vor Vergnügen kreischte. Über eine Adoption sollten sie heute auch reden. Connor hatte große Pläne für einen Tag am Strand. Sandburgen bauen. Ein Picknick. Im Flachwasser planschen. Und er war entschlossen, dass er und Victoria den Tag genauso genießen würden wie Dylan.
Heute . Der erste Tag vom Rest ihres Lebens. Ein solches Klischee, aber so wahr.
Er konnte es kaum erwarten.
Bis Connor den jetzt lauthals protestierenden Dylan aus der Dusche bekommen hatte, war Victoria nicht mehr im Schlafzimmer.
Stirnrunzelnd betrachtete er das ordentlich gemachte Bett. Er hatte erwartet, dass sie gemütlich Zeitung las und vielleicht eine zweite Tasse Tee trank.
Aber sie war verschwunden.
Egal. Er würde sie finden, sobald er sich und Dylan angezogen hatte, und ihr von seinen Plänen für den Tag erzählen.
Eine Viertelstunde später ging er mit Dylan nach unten und traf Victoria in der Küche an. Sie bestrich gerade eine Scheibe Toast mit Butter.
An der Tür blieb er stehen. „Ich wollte dir Frühstück ans Bett bringen.“
„Ich kann nicht bleiben. Tut mir leid.“ Bedauernd hob sie die Schultern. „Ich muss zur Arbeit.“
„Arbeit ?“ Erst jetzt bemerkte er, dass sie eine schwarze Hose anhatte und eine blütenweiße Bluse. „Heute?“
„Bridget hat angerufen. Ich muss ins Büro.“
Enttäuschung machte sich in Connor breit. Er hatte geplant …
Zum Teufel damit. Es war absolut egal. Seine Pläne passten nicht zu Victorias Zielen im Leben.
Er wurde ärgerlich. Letzte Nacht hatte ihn in trügerischer Zuversicht gewiegt. Er hatte gehofft …
Verdammt, wen interessierte das schon. Victorias Karriere würde immer an erster Stelle stehen. Das war ihm bewusst, als er sie heiratete, warum also war er derart enttäuscht?
Wegen vergangener Nacht. Wegen ihrer Zärtlichkeiten und ihrer innigen Reaktion auf ihn und wegen der maßlosen Verwunderung, die er in ihrem Blick zu lesen geglaubt hatte.
Es war keine neue Situation für ihn. Doch obwohl er Victorias Prioritäten genau kannte, hatte er angefangen zu glauben, dass es diesmal anders sein würde.
Dass das, was sie verband, etwas Besonderes war.
Dass Victoria ganz und gar nicht war wie Dana.
Sie war anders – Dylan bedeutete ihr sehr viel, während Dana das Thema Kinder nur als Aufhänger für eine Diskussion über eine Heirat benutzt
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