Ein unverschämt attraktiver Milliadär
unerwartete Wendung nach, die ihr Leben genommen hatte.
Der Connor, den sie letzte Nacht entdeckt hatte, hatte sie völlig überrascht. Dass sie doch mit ihm geschlafen hatte, war absolut richtig gewesen. Sie konnte die Aufhebung ihrer Abmachung, keinen Sex zu haben, einfach nicht bedauern, obwohl ihre Liebesnacht wohl alles zwischen ihnen ändern würde.
Zum Besseren.
Aus dem Bad hörte sie die tiefe Stimme ihres Geliebten und Dylans Juchzen.
Er hatte ihr versichert, dass er sie nicht verlassen würde. Sie hatten also eine Chance, die Familie zu sein, von der sie nie zu träumen gewagt hatte.
Trotz ihrer Zweifel, dass Connor ihr die Unabhängigkeit geben konnte, die sie brauchte, könnte diese Ehe wirklich Bestand haben. Zumindest machten sie einander nichts vor. Ihr fiel ein, dass sie Connor nie gesagt hatte, dass Suzy durch ihre Eizellen schwanger geworden war. Dass Dylan ihr leiblicher Sohn war. Aber das hatte eigentlich nichts mit Vortäuschen zu tun – sie hielt es Suzy zuliebe geheim. Und sie hatte sich nie als Dylans Mutter betrachtet – bis zu Suzys Tod. Aber sie würde Connor die Wahrheit sagen müssen – je eher desto besser.
Victoria nahm die Zeitung zur Hand. Weil die Schlagzeilen zu deprimierend waren und die Wirtschaftsseiten sie ausnahmsweise nicht besonders interessierten, blätterte sie zu „Leute heute“. Ein kleines Foto erregte ihre Aufmerksamkeit.
Connor …
Auf den Klatschseiten?
Das größere Bild daneben zeigte ein Brautpaar. Sie las die Bildunterschrift. Dana und Paul hatten geheiratet?
Wusste Connor das?
Sie überflog den Artikel. Es wurde genüsslich darauf hingewiesen, dass Dana mit Connor zusammengelebt hatte und ihr Überlaufen in Pauls Bett das gemeinsame Unternehmen hatte auseinanderbrechen lassen.
Aber der letzte Absatz beunruhigte Victoria am meisten. Die Anspielung des Reporters, dass Connor mit seiner schlichten Hochzeit am gleichen Tag dem Brautpaar die Schau hatte stehlen wollen, wurde dadurch glaubwürdiger, dass Connor offensichtlich jeden Kommentar verweigerte.
Victoria legte die Zeitung beiseite und sah zum Schlafzimmerfenster hinaus, ohne wirklich etwas wahrzunehmen.
Connor hatte gewusst, dass Dana und Paul gestern heirateten.
Nichts konnte diese erschütternde Entdeckung abmildern. Connor hatte eindeutig Bescheid gewusst – er war sogar um eine Stellungnahme gebeten worden. War es letzte Nacht eigentlich um Danas Hochzeit mit Paul gegangen?
Victoria fühlte sich zutiefst missbraucht. War es möglich, dass sie zum Instrument von Connors Rache an dem Pärchen geworden war, das ihn betrogen hatte?
Nein, das war nicht möglich. Denn sie hatte die Entscheidung getroffen, zu ihm zu ziehen. Nicht Connor.
Aber die Idee zu heiraten, stammte von Connor …
Und sie hatte den Verdacht, dass Danas Heirat der Grund war.
Er war verletzt. Zwei Jahre waren verstrichen, und er konnte immer noch nicht loslassen. Trotz seiner Verbitterung wegen ihrer Untreue musste er Dana unglaublich lieben …
Aufstöhnend vergrub Victoria das Gesicht in den Kissen.
Sie brauchte Zeit, um zu überlegen, wie es nach dieser Bombe am Sonntagmorgen weitergehen sollte. Auf alle Fälle würde sie Connor zur Rede stellen.
Im Moment fühlte sie sich dazu noch zu verletzt … und so schrecklich bloßgestellt.
Connor schloss das Baby fester in die Arme, während das Wasser auf sie beide niederprasselte und den Seifenschaum abspülte.
Seinem vergnügten Quietschen und wilden Zappeln nach machte Dylan das gemeinsame Duschen einen Riesenspaß. Connor hatte das Gefühl, dass es zu einem wöchentlichen Ritual am Sonntagmorgen werden könnte.
Und ihm hatte es auch viel Spaß gemacht.
Als er Dylans nasses Köpfchen küsste, wurde ihm ganz warm ums Herz.
Dylan war sein Sohn. Er würde ihn aufwachsen sehen und immer nach Ähnlichkeiten zu sich suchen. Würden Dylans dunkelgraue Babyaugen so hell werden wie seine? Oder würde sich die Farbe ändern, und er würde blaue bekommen wie Suzy?
Er war Dylans Daddy. Er konnte kaum erwarten, dass Dylan ihn so nannte. Er würde es ihm beibringen, ohne dadurch das Andenken an Michael zu gefährden.
Mit seiner Bitte um Hilfe hatte Michael ihm das größte Geschenk überhaupt gemacht. Als Samenspender hatte er es Michael ermöglicht, das Kind zu bekommen, das er und Suzy sich so sehr gewünscht hatten.
Er würde Dylan alles über Michael erzählen. Und auch über seine Mutter. Obwohl er bei Dylan noch keine Ähnlichkeiten zu Suzy entdecken konnte,
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