Ein unverschaemt charmanter Getleman
fremd und wenig angenehm.
„Entschuldige“, flüsterte er heiser, seine Lippen noch immer dicht an den ihren. „Ich wollte ...“
„Oh“, hauchte sie atemlos. „Du bist das.“ Sie wand sich ein wenig und wünschte, sie würde sich wohler fühlen.
„Mirabel.“
Sie wand sich noch ein wenig mehr.
„Liebste.“
Sie spürte, wie er sie mit der Hand dort liebkoste, wo sie einander so innig verbunden waren. Allmählich ließ das anfängliche Gefühl der Fremdheit nach. Und dann wurde es auf einmal recht angenehm ... oh, sehr sogar!
Töricht lächelnd blickte sie ihn an. „Oh“, flüsterte sie, trunken vor Wonne. „Das fühlt sich wundervoll an.“
Wieder stieß er jenen leise erstickten Laut aus. „Ja“, meinte er. „Oh ja, das tut es.“
„Können wir das noch einmal machen?“
„Wir haben gerade erst begonnen“, meinte er.
Als er anfing, sich in ihr zu bewegen, veränderte sich alles, veränderte sich auf ungeahnte Weise. Mirabel hielt Alistair umschlungen und ließ sich von ihm davontragen, zunächst noch langsam und behutsam, bis abermals wilde Leidenschaft von ihnen Besitz ergriff. Nun begann sie, sich gemeinsam mit ihm zu bewegen, etwas zu suchen, einen ihr unbekannten Ort inmitten der berauschenden Dunkelheit. Die Welt um sie herum entschwand, und mit ihr jeglicher Gedanke, der Mirabel noch geblieben war. Nur ihre Gefühle blieben, ihre Empfindungen für ihn und jene, die er ihr schenkte, eine Glückseligkeit, die sie schier schmerzlich überwältigte, und ein unbändiges Verlangen, dessen Erfüllung so nah schien. Sie bäumte sich auf, drängte sich an ihn, grub ihre Finger in seinen Rücken und begehrte noch so viel mehr.
„Ich liebe dich.“ Seine wohlig tiefe Stimme hallte leise schwingend in ihr wider. „Ich liebe dich.“
Mirabel merkte, wie ihre Lippen versuchten, Worte zu bilden, doch sie war sprachlos. Jede Faser ihres Körpers wurde von einer mächtigen Strömung erfasst, die sie immer schneller und schneller mit sich riss und sie schließlich an ein wildes, sturmumtostes Ufer warf. Nur einen Herzschlag später ließ ein gewaltiger Schauder Alistair erbeben, durchfuhr sie beide wie ein gleißend heller Blitz und ließ die Welt in schimmernd funkelnde Stücke bersten.
18. KAPITEL
Eine Weile lang lag Alistair danach wie benommen. Dann zog er Mirabel an sich, und sie schmiegten sich aneinander.
Ihr wohlgerundetes Gesäß war wunderbar warm an seinen Schoß gebettet. Mit seiner Hand umfing er eine wunderbar formvollendete Brust. Ihre seidig weichen Locken kitzelten sein Gesicht. Er berührte ihren Hals mit seinen Lippen und atmete den Duft ihrer Haut ein, und auch der war wunderbar.
Alistair fand, dass in diesem Augenblick sein Leben einfach vollkommen war.
Mirabel streckte die Hand nach hinten und streichelte sanft seine Narben, die, wenn sie ihn nicht gerade mutwillig plagten, ihm doch jederzeit schmerzvoll aus dem Hinterhalt auflauerten. Aber unter ihrer zärtlichen Berührung ließ auch das nach.
Mirabel machte es nichts aus, seine Narben zu berühren oder sie anzusehen, wenngleich sie äußerst unschön waren -knotig verwachsene, glänzende Haut.
„Haderst du sehr damit?“, fragte sie, noch tief bewegt vom Ansturm der Leidenschaft.
Der sinnliche Klang ihrer Stimme verwirrte ihn. „Womit?“
„Mit deiner Verletzung.“
Am liebsten würde er sagen, dass er nie auch nur einen Gedanken daran verschwendete, aber das wäre eine glatte Lüge. „Sie ist mir unablässig ein Ärgernis“, gestand er ein und fügte nach kurzem Zögern hinzu: „Die Narbe ist unansehnlich, und ich vermag kaum ...“ Er holte tief Luft, stieß sie wieder aus und vergrub dann sein Gesicht an ihrem Hals. „Muss ich dir denn alles erzählen?“, murmelte er, seine Lippen dicht an ihrer Haut.
Mirabel drehte sich in seinen Armen um und legte ihm ihre Hand auf die Wange. Er wandte den Kopf ein wenig zur Seite und küsste ihre Handfläche. Oh, wie er ihre Hände liebte! Wie er es liebte, von ihr berührt zu werden. Und auch sie schien an seinen Liebesbezeugungen großen Gefallen zu finden. Von einer baldigen Heirat abgesehen, war er wunschlos glücklich.
„Was vermagst du kaum?“, beharrte sie.
„Ich wünschte, ich würde deswegen nicht so ungelenk laufen“, sagte er und zuckte innerlich zusammen, denn sobald er die Worte ausgesprochen hatte, klangen sie auf einmal kindisch und undankbar. Er sollte froh sein, überlebt zu haben, und hier lag er nun und jammerte darüber zu
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