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Ein unverschaemt charmanter Getleman

Titel: Ein unverschaemt charmanter Getleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loretta Chase
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hast.
    Um dir das zu sagen, bin ich gekommen. Meine Zuneigung müsste zweifelsohne nichtswürdig sein, wenn ich nicht einmal bereit wäre, einige meiner Annehmlichkeiten dir zuliebe aufzugeben.“
    „Ich glaube, du würdest mehr als nur einige deiner Annehmlichkeiten aufgeben“, erwiderte er.
    Ja, das war wohl wahr. Es würde ihr das Herz brechen, die Veränderungen in ihrer vertrauten Umgebung zu sehen. Aber sie wusste auch, was er - was jeder vernünftige Mensch - denken würde: Man konnte die Zeit nicht anhalten. Die Zeiten änderten sich, und sie selbst würde sich gleichfalls verändern müssen.
    Ihre Mutter war seit nunmehr fünfzehn Jahren tot - das war fast die Hälfte ihres eigenen Lebens, dachte Mirabel -, und jene ländliche Welt neu zu erschaffen, in der Mama einst gelebt und die sie so sehr geliebt hatte, und ihre Träume und Pläne zu verwirklichen würde sie auch nicht wieder lebendig machen. Dieser Mann jedoch war überaus lebendig, und Mirabel liebte ihn. Lieber wollte sie sich mit ihm unter ungewissen Bedingungen ein Leben aufbauen, als zu ihrem einsamen Leben in ihrem schönen Arkadien zurückzukehren.
    Und so sagte sie: „Du solltest wissen, dass ich schon einmal verliebt gewesen bin, meinen Verlobten jedoch verließ, weil ich mein Anwesen nicht im Stich lassen wollte und die Welt nicht bereisen konnte, wie er es tun wollte - und auch tun musste. Ich löste meine Verlobung, kehrte nach Hause zurück und fand mich mit meinem Dasein als alte Jungfer ab. Doch scheint mir nun, dass ich mich noch nicht völlig damit abgefunden habe. Vorhin fragte ich mich, ob ich bereit sei, meine Zuneigung für dich zu opfern. Und ich befand, dass ich nicht dazu bereit bin.“
    „Es war töricht von ihm zu gehen“, stieß Alistair mit tiefer, aufgebrachter Stimme hervor. „Ich wäre geblieben und hätte um dich gekämpft. Aber ich bin froh, dass er es nicht getan hat, denn ich bin eigennützig. Ich will derjenige sein, der um dich kämpft.“
    Ihre Hände entspannten sich, und das Herz schlug ihr wie von Sinnen in der Brust. „Du musst gar nicht um mich kämpfen“, sagte sie. „Ich bin besiegt. Ich bin dein.“
    „Bist du das wirklich, meine Liebste?“ Er lächelte, und sie warf sich in seine Arme, die er weit für sie öffnete.
    Sobald sie seine starken Arme um sich spürte, wusste sie, dass ihre Entscheidung richtig gewesen war. Sie hatte gelernt, allein für sich zu sorgen, ohne den Schutz und sogar ohne die Liebe eines Mannes auszukommen. Wenn es denn sein müsste, so könnte sie auch ohne ihn sein - aber nur, wenn ihr keine andere Wahl blieb, wenn er sie verlassen würde.
    Und sie würde alles ihr Mögliche tun, damit er das niemals tat.
    „Ich muss dich in dein Zimmer zurückschicken“, murmelte er in ihr Haar. „Gleich.“
    Seine Hände vergruben sich in ihren Locken. Er küsste sie auf die Stirn und auf die Nase. Sie neigte den Kopf zurück und bot ihm ihre Lippen.
    „Das sollten wir besser nicht tun“, flüsterte er und hob den Kopf.
    „Nein, das dürfen wir wahrlich nicht“, erwiderte sie.
    Lügnerin, Lügnerin. Es kümmerte sie nicht, was sie durften oder nicht durften. Es war spät, und sie waren allein, und der tosende Sturm schien sie beide gänzlich von der Welt auszuschließen.
    Seine Hände glitten hinab zu ihren Schultern. Er sah ihr tief und eindringlich in die Augen, als ob sie dort unergründliche Geheimnisse barg ... als ob es etwas gäbe, das sie ihm noch nicht offenbart hätte.
    Sie hatte ihm ihr Herz geöffnet. Sie hatte sich ihm gezeigt, sich von ihm dort berühren lassen, wo sie einst kaum reinen Gewissens hinzusehen gewagt hatte, und ihn Dinge tun lassen, die sie nicht einmal benennen konnte.
    „Ich wollte mich bessern“, sagte er. „Aber ich habe deine Unerfahrenheit auf verwerflichste Weise ausgenutzt.“
    „Ja, das war in der Tat schändlich von dir“, pflichtete sie ihm bei und löste sich aus seiner Umarmung. „Und es war schändlich von mir, dich nicht zu entmutigen. Es war auch sehr unschicklich, heute Nacht derart dürftig bekleidet zu dir zu kommen. Wahrlich verwerflich. Ich trage nicht einmal Unterwäsche. Und dieses Nachthemd ... Was hat sich Tante Clothilde nur dabei gedacht, einer sittsamen Jungfer einen so verrüschten, fadenscheinigen Hauch von Nichts zu schicken?“ Sie sah an sich hinab und spielte mit den Bändern, die den tief sitzenden Ausschnitt zusammenhielten. „Ich vermute, dass es wohl französischer Machart ist. Kein achtbarer englischer

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