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Ein unverschaemt charmanter Getleman

Titel: Ein unverschaemt charmanter Getleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loretta Chase
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humpeln.
    „Zweifelsohne erscheint dir selbst dein Gang ungelenker, als er auf andere wirkt“, meinte sie. „Du wirst es nicht glauben wollen - du wirst sagen, die Liebe hätte mich blind gemacht -, aber deine Art zu gehen hat eine gewisse Wirkung auf mich. Vielleicht liegt es ja einfach nur an mir. Mag sein, dass es lediglich ein Symptom der durch mein fortgeschrittenes Alter bedingten Gefühlsverwirrung ist, aber das leicht Lahmende deines Ganges löst sinnliche Empfindungen in mir aus. Zunächst konnte ich diese Gefühle nicht deuten und empfand sie nur als angenehm und verstörend zugleich.“
    Wieder war ihm, als würde er einen Hieb aus dem Hinterhalt versetzt bekommen. „Sinnliche Empfindungen? Du meinst Lust?“
    Sie nickte.
    „Du machst dich über mich lustig“, stellte er fest.
    Sie legte ihren Kopf an seine Brust. Ihre widerspenstigen Locken kitzelten ihn am Kinn. „Einen solchen Scherz würde ich mir niemals erlauben. Es war peinlich genug, es mir überhaupt einzugestehen - doch andererseits habe ich ja mittlerweile allen Anstand hinter mir gelassen.“
    Sie fand sein Humpeln aufreizend!
    Was immer er sich auch vorgestellt haben mochte - das ganz sicher nicht. Der bloße Gedanke lag außerhalb dessen, was er sich vorzustellen vermocht hatte. Aber letztlich war ja auch sie selbst ihm zunächst jenseits seiner Vorstellungen und Möglichkeiten erschienen. Niemals hätte er sich eine solche Frau vorzustellen vermocht, und er hatte gerade erst damit begonnen, sie zu entdecken.
    Sie seufzte. „Aber obwohl ich allen Anstand hinter mir gelassen habe, muss ich diesen Umstand dennoch verbergen und vorgeben, gut und sittsam zu sein. Wie sehr ich mir doch wünschte, das gesamte Gasthaus in einen berauschten Tiefschlaf versetzt zu haben, bevor ich zu dir kam! Aber da mir der Gedanke leider nicht beizeiten kam, muss ich nun in mein Zimmer zurückkehren. Zumindest habe ich mir eine plausible Erklärung zurechtgelegt, sollte meine Abwesenheit bemerkt worden sein.“
    Er wollte nicht, dass sie ihn jemals wieder verließ. Aber andererseits wollte er selbstverständlich auch nicht, dass sie ihren Ruf ruinierte. Und so setzte er sich auf, wobei er sie mit sich zog, und sah sie gespannt an: „Ich kann es kaum erwarten, deine Erklärung zu hören.“
    „Ich habe schlecht geträumt, bin zutiefst verwirrt aufgewacht und habe geglaubt, bei mir zu Hause zu sein“, begann sie. „Nachdem ich eine Weile orientierungslos durch die Korridore geirrt bin, kam ich allmählich wieder zu mir und fand schließlich den Weg zurück in mein Zimmer.“ Sie beugte sich vor und küsste ihn auf den Mund.
    Die wunderbaren, rosig zarten Knospen streiften dabei seine Brust. Ihr Mund war so weich, und ihr Kuss schmeckte so köstlich. Ihr Duft umfing ihn, stieg aus den Laken auf, erfüllte ihn und machte ihn benommen.
    Alistair ermahnte sich, ein Mann zu sein und der Versuchung zu widerstehen. Er riss sich los und stand auf. „Ich werde dich gehen lassen, und meinetwegen kannst du schwindeln, so viel du magst“, meinte er, „solange du darüber nicht vergisst, dass wir heiraten werden - und zwar so bald wie möglich.“ „Willst du damit andeuten, dass du mich heiraten wirst, ganz gleich, ob der Kanal nun gebaut wird oder nicht?“, fragte sie.
    Er spürte, dass sie ihn beobachtete, während er zum Waschtisch humpelte. „Ich will damit andeuten, dass ich das Problem lösen werde“, ließ er sie wissen. „Und sage nun bitte nicht wieder ,Aber wenn du es nicht lösen kannst?', denn ich werde es lösen. Mein Entschluss steht fest.“ Er goss Wasser in die Waschschüssel, nahm ein Handtuch und brachte ihr beides.
    Sie wusch sich rasch - viel zu rasch, wie er fand.
    Doch er hob den dünnen Morgenmantel und das Nachthemd vom Boden auf, gestattete sich einen letzten, sehnsüchtig verlangenden Blick auf ihre wunderbar bloße Wohlgestalt und half ihr dann, sich anzuziehen.
    Als er die Bänder des Morgenmantels zuschnürte, fragte er: „Schickt deine Tante dir häufig so überaus bezaubernde Kleidung?“
    „Nein“, erwiderte Mirabel und errötete.
    Und sie errötete wahrlich nicht leicht.
    „Das dachte ich mir, denn sonst verstünde ich nicht, weshalb du dich so kleidest, wie du es tust. Warum aber hat sie dir nun das geschickt?“
    „Das hat sie mir leider nicht verraten. Ich muss jetzt gehen.“
    „Mirabel.“
    „Während ich in London bin, werde ich bei ihr wohnen. Dann frage ich sie danach. Auf jeden Fall bin ich sehr froh, dass ihr

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